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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hervorgekrochen war, um ihn schwanzwedelnd zu begrüßen. Nun, aus der Nähe, sah Davy wie Sophies Zwillingsbruder aus; er hatte die gleiche helle Haut und die gleichen vollen Lippen, hatte jedoch ausgeprägtere Gesichtszüge und war weitaus größer als sie. Außerdem blickten seine Augen kälter, als Sophies jemals könnten. »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Davy.« Phin kam die Stufen zur Veranda hoch und hielt ihm die Hand hin.
    »Das ist Phin Tucker, der Bürgermeister«, stellte Sophie vor, und Davy löste seinen Arm von ihren Schultern und stand auf, um Phins Hand mit einem festen, trockenen Händedruck zu schütteln.
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Davy. »Was macht denn der Bürgermeister so weit außerhalb der Stadt?«
    Phin hob die Augenbrauen. »Ich leiste Nachbarschaftshilfe.«
    Davy sah zu Sophie und dann wieder zurück zu Phin. »Das ist wirklich nett von Ihnen.«
    »Ich gebe mir Mühe«, erwiderte Phin.
    »Was immer ihr zwei dort treibt, hört auf damit«, mischte sich Sophie ein.
    »Du lernst es auch nie, oder?«, sagte Davy zu ihr, bevor er sich wieder Phin zuwandte und ihn anlächelte. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken holen, Phin?«
    »Phin«, sagte Sophie. »Das reicht jetzt.«
    »Nein danke, ich bin wunschlos glücklich«, sagte Phin.
    »Darauf wette ich«, meinte Davy. »Könnte ich dich mal kurz sprechen, Sophie?«
    »Nein«, antwortete Sophie. »Verschwinde und geh Amy auf den Wecker. Sie trifft sich mit einem Cop. Und vergiss nicht, als du Clea angeschleppt hast, haben wir keinen Ton darüber verloren.«
    »Gut gekontert.« Davy öffnete die Fliegentür, um ins Haus zu gehen. »Bin gleich wieder da, Phin. Tun Sie nichts Unüberlegtes.«
    »Was zum Teufel soll das?«, wollte Phin wissen, und Sophie zog ihn auf die Schaukel neben sich. Der Hund machte es sich wieder zu ihren Füßen bequem.
    »Als wir Kinder waren, sind wir häufig umgezogen«, sagte Sophie.
    »Und deshalb ist er heute noch so feindselig?«, fragte Phin.
    »Wir hatten nicht viel Geld, und die reichen Kids waren nicht gerade unsere Freunde«, erklärte Sophie.
    »Tut mir Leid«, sagte Phin, »ich verstehe immer noch nicht, was ich damit zu tun habe.«
    »Ich habe doch gerade gesagt, dass uns die reichen Kids ziemlich viel Ärger bescherten.«
    »Ich bin nicht reich«, sagte Phin, als Davy mit einem Bier in der Hand wieder auf die Veranda heraustrat.
    »Sie sind auch nicht arm«, erwiderte Davy. »Hier, nehmen Sie ein Bier.« Er reichte es Phin, der es für das Einfachste hielt, es anzunehmen. Davy ließ sich auf dem Verandageländer nieder, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Phin an.
    Sophie sah von ihm zu Phin und wieder zurück. »Okay, hört jetzt auf damit.«
    »Ich wollte nur sagen«, meinte Davy, »dass ich für ganze Anzüge schon weniger bezahlt habe als er für dieses Hemd.«
    »Schick, nicht wahr?«, erwiderte Phin und stand auf.
    »Armani, stimmt‘s?«, fragte Davy.
    »Richtig.« Phin gab ihm das Bier zurück. »War nett, Sie kennen zu lernen.«
    »Davy.«
    »Schon gut.« Davy stand ebenfalls auf und ging mit dem Bier zur Tür zurück. »Bin schon weg, Harvard. Bleiben Sie nur. Sophie ist alt genug, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.« Er grinste Sophie an, die seine Bemerkung ignorierte und zurückstarrte. »Stimmt. Du versuchst nur, deine brüderliche Pflicht zu erfüllen, und keiner weiß es zu schätzen.«
    Als er verschwunden war, meinte Phin: »Interessanter Typ, dein Bruder.«
    »Das sagt der Richtige«, erwiderte Sophie. »Deine Mutter bereitet mir Frostbeulen, wann immer ich sie sehe.«
    »Was soll das heißen, ›wann immer‹?« Phin setzte sich wieder neben sie. »Du hast sie doch erst einmal gesehen.« Plötzlich wurde er sehr still. »Oder?«
    »Davy will mich einfach nur beschützen«, lenkte Sophie ab. »Er glaubt, alle Kerle wollen nur das Eine.«
    »Da hat er Recht«, meinte Phin. »Meine Mutter war also hier, stimmt‘s?«
    »Ein Besuch aus rein sozialen Motiven«, schwächte Sophie ab. »Du willst also bloß Sex von mir.«
    »Nein, ich bin ganz verrückt nach deinem Golfspiel. Was wollte meine Mutter von dir?«
    »Ich glaube, ich gehe rein.« Sophie wollte aufstehen, doch Phin ergriff ihren Arm und zog sie auf die Schaukel zurück.
    »Okay, der Golfwitz tut mir Leid. Sag mir einfach, was ich sagen soll. Ich bin zu müde, von allein komme ich nicht darauf.«
    »Nein, Sophie, es ist nicht der Sex«, schlug Sophie vor. »Es sind dein Humor, deine Schönheit, deine Wärme, deine

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