Die Naschkatzen
ihren Füßen nieder, »Dank dir ist er früh gefahren, also ist das nun nicht der richtige Zeitpunkt, um mich anzuschreien.« Sie sah Davy an, der aufgebracht am Kamin stand, und musste lächeln. »Ich bin so froh, dich zu sehen, auch wenn du dich wie ein Vollidiot benimmst.«
Davy kam herüber und setzte sich neben sie. »Komm, ich erkläre dir die Sache mit den Bürgersöhnchen noch einmal.«
»Lass gut sein, Davy.« Sophie legte den Kopf gegen die Lehne und lächelte, als sie an ihren Bürgersohn dachte. »Er ist nicht so.«
»›Das kann nur mit Tränen enden‹«, zitierte Davy in ulkigem Tonfall, und als Sophie den Kopf an der Couchlehne schüttelte, fügte er hinzu: » Anastasia . Die Fledermaus.«
»Fledermausland«, meinte Sophie. »Weshalb bist du nervös?«
»Wegen der Art, wie du ihn anschaust«, sagte Davy. »Der Art, wie er dich anschaut. Du bist verliebt. Er ist geil. Das ist doch die alte, üble Geschichte. Lass dich nicht darauf ein.«
»Genau das sage ich ihr auch ständig«, stimmte Amy zu, die mit drei Eisriegeln ins Zimmer trat. »›Wieder so ein Typ wie Chad‹, ›Bürgersöhnchen steht ihm auf der Stirn geschrieben, aber -«
»Chad?«, fragte Davy.
»Ein alter Fehler«, erklärte Sophie und nahm ihre Eiscreme entgegen. »Und Phin ist nicht Chad. Außerdem bin ich nicht verliebt.«
»Ich finde immer noch, wir sollten nach Iowa fahren und Chad büßen lassen«, sagte Amy und biss grimmig in ihr Eis.
»Ihr sprecht von Chad Berwick, richtig?« Davy schüttelte den Kopf und biss ebenfalls in sein Eis. »Nicht nötig«, sagte er mit vollem Mund.
Sophie blickte ihn erstaunt an. »Woher weißt du -«
Davy sah sie mit liebevoller Geringschätzung an. »Ich war auf derselben Schule, du Dummerchen. Jeder wusste es.«
»Oh weia«, meinte Sophie und suchte Trost in ihrem Eisriegel.
»Ja, aber der letzte Monat von Chads Abschlussjahr war nicht angenehm«, meinte Davy. »Der Ärmste.«
Amy ließ sich im Schneidersitz auf dem kleinen Teppich vor ihnen nieder. Ihr Eis tropfte, und sie sah wieder wie ein zehnjähriges Mädchen aus. »Oh, oh. Was hast du gemacht?« Sie leckte die Tropfen von ihrer Hand und grinste voller Bewunderung zu Davy hoch, während sie das Eis vor Lassie in Sicherheit brachte, der Interesse bekundete und zu ihr hinüber watschelte.
»So einiges«, sagte Davy leichthin. »Zu vieles, um sich noch genau zu erinnern.«
»Komm schon, Davy«, sagte Amy, »Sophie muss es wissen.«
Davy lehnte sich auf der Couch zurück und aß noch ein Stück Eiscreme, während er nachdachte. »Das meiste waren Kleinigkeiten. Ich habe einen Spickzettel in sein Heft geklebt und ihn beim Englischlehrer angeschwärzt. Ich setzte das Gerücht in die Welt, dass er Kopfläuse habe, und stellte Läuseshampoo in seinen Sportspind. In seinen normalen Schrank legte ich einen Stapel Hustler , und er wurde erwischt und musste zum Rektor.«
»Das ist alles?« Amy rümpfte die Nase und aß ihr Eis, wobei sie den Stiel außerhalb von Lassies Reichweite hielt.
»Nun, lass mal überlegen, sollte da vielleicht noch etwas gewesen sein?« Davy gab vor zu grübeln, und Sophie musste grinsen.
»Ich liebe dich, Davy«, sagte sie und lehnte sich gegen seine Schulter.
Davy legte den Arm um sie. »Ich liebe dich auch, Süße.
Ach ja, warte. Jetzt fällt mir alles wieder ein. Da gab es doch diesen kirschroten Camaro, den er zum Schulabschluss geschenkt bekam. Seine Alten haben ihn ihm schon früher gegeben, damit er damit zur Abschlussfeier fahren konnte.« Er grinste und biss wieder in sein Eis.
»Er fuhr eine Schrottkiste, als ich mit ihm... ausging«, erinnerte Sophie sich.
»Beim Abschlussball fuhr er die immer noch«, sagte Davy. »Ich habe den Camaro mit Shrimps gespickt.«
Amy riss die Augen auf. »Shrimps?« Sophie prustete los und verschluckte sich beinahe an ihrem Eis.
Davy nickte. »Ich versteckte sie unter den Sitzen, in den Radkästen, stopfte ein paar in die Schraubenlöcher unter dem Teppich, überall, wo sie schwer zu finden waren. Shrimps sind schließlich klein.« Bei der Erinnerung daran musste er grinsen. »Es war Ende Mai, und es wurde immer heißer.« Er schüttelte den Kopf. »Chad ist nie in den Genuss gekommen, den Wagen zu fahren. Eine Woche lang, wann immer ich an dem Haus der Berwicks vorbeikam, stand der Wagen mit offenen Türen in der Einfahrt. Bis er dann eines Tages... einfach verschwand.«
Er lachte und nahm noch ein Stück Eis. »Klasse«, sagte Amy. Sophie dachte: Ich liebe
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