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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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meine Familie, wirklich. »Was noch?«, fragte sie Davy.
    »Er hat den Camaro von dem Kerl ruiniert«, sagte Amy. »Was willst du noch?«
    »Die Rache der Dempseys, Arne«, erklärte Sophie. »Ein Auto ist nicht genug.« Sie blickte Davy an. »Habe ich Recht?«
    »Nun ja«, meinte Davy, »dann war da noch die Abschlussfeier.«
    »Oh, erzähl uns davon«, bat Amy.
    »Er ging mit Melissa Rose, diesem wirklich steilen Zahn aus der Abschlussklasse, aus«, fuhr Davy fort. »Meine Güte, das war ein Gerät. Sie trug diesen seidenblauen Hauch von Nichts zum Abschlussball, der immer irgendwie verrutschte, sobald sie -«
    »Ich dachte, du wolltest mich aufheitern«, sagte Sophie.
    »Und weil Chad ein Arschloch war, nahm er einen Flachmann mit zu der Feier«, erzählte Davy weiter. »Toller Typ, der er war, schmuggelte er das Zeug in die Turnhalle. Gegen Mitternacht füllte ich Schlaftabletten hinein.«
    »Er schlief also ein auf der Feier, und das war‘s?«, fragte Amy.
    »Nein«, sagte Davy. »Auf der Feier wurde er nur schläfrig, und Melissa war sauer, weil sie dachte, er wäre betrunken. Sie verlangte von ihm, er solle sie nach Hause bringen, aber er war total zu und zu nichts mehr in der Lage. Ich war zufällig draußen auf dem Parkplatz und kam ihr zu Hilfe.« Davy schüttelte den Kopf und aß das letzte Stück Eis. »Wir mussten ihn ziemlich grob anfassen, um ihn auf den Rücksitz zu bugsieren. Melissa war nicht gerade zimperlich, deshalb erledigte sie das meiste.«
    »Schön für Melissa«, sagte Sophie und begann erstmals, gegenüber Chad Gefühle zu hegen, die nichts mit Groll zu tun hatten.
    »Das ist gut«, meinte Amy. »Das war wirklich genug -«
    »Wir haben ihn dann nach Hause gefahren und ihn mit dem Flachmann in der Hand und mit gelockerter Fliege auf den Verandastufen sitzen lassen«, fuhr Davy fort. »Melissa schlug vor, er sollte noch etwas in der anderen Hand halten, und ich hatte zufällig Dads Polaroid dabei. Die Bilder waren ein großer Hit am Montagmorgen in der Schule.«
    Sophie kicherte mit dem Eis vor der Nase. »Danke, Davy«, sagte sie, und sein Arm schloss sich fester um sie.
    »Okay, das war genug«, sagte Amy. »Du hast gute Arbeit -«
    »Und dann habe ich Melissa nach Hause gefahren«, unterbrach Davy sie. »Zu diesem Zeitpunkt hatten wir eine gewisse Zuneigung füreinander entwickelt, waren sozusagen Verbündete in unserer Verachtung für Chad, deshalb fragte ich sie, ob ich sonst noch irgendetwas für sie tun könne.«
    »Und, konntest du?«, wollte Sophie wissen.
    »Du warst nicht die Einzige der Dempseys, die ihre Unschuld in dieser Schrottkiste verlor«, sagte Davy. »Seit diesem Tag ist mir Melissa in guter Erinnerung geblieben. Das Mädchen kannte sich aus. Ich frage mich, was wohl aus ihr geworden ist?«
    »Ich wünsche ihr nur Gutes«, meinte Sophie.
    »Sie hatte schon etwas Gutes«, meinte Davy. »Mich.«
    »Abgesehen davon«, meinte Sophie. »Ich mag Frauen, die sich zu wehren wissen.«
    »Ich auch, solange sie sich nicht gegen mich wehren«, sagte Davy.
    Lassie winselte zu ihren Füßen, und Sophie blickte in seine rührenden braunen Augen hinunter. »Armer kleiner Kerl«, sagte sie, und er rollte sich, die Beine in die Luft gestreckt, auf den Rücken, sodass sie lachen musste und sich hinunterbeugte, damit er den Rest Eiscreme von ihrem Stiel ablecken konnte.
    »Ein schlauer Hund«, meinte Davy.
    »Was?«, fragte Sophie, während sie ihren Liebling immer noch zärtlich betrachtete.
    »Ein schlauer Hund«, wiederholte Davy. »Sieht bemitleidenswert aus, gibt dem Zielobjekt ein Gefühl der Überlegenheit und bekommt, was er will. Er hat dich wegen dieser Eiscreme zum Narren gehalten.«
    »Mein Hund hat mich zum Narren gehalten?«, fragte Sophie.
    »Was der Hund mit dir macht, ist nicht dein Problem«, sagte Davy. »Mir macht vielmehr Sorge, was der Bürgermeister mit dir macht. Womit wir wieder in der Gegenwart wären. Ich kann auch gerne einen Volvo mit Shrimps spicken, aber es würde mir genauso viel Freude machen, wenn du endlich klug werden würdest.«
    Sophie hörte auf zu lächeln. »Ich bin klug. Er ist nicht wie Chad. Mach dir keine Sorgen um mich.«
    »Schon gut«, meinte Davy, »wie du willst. Aber ich sage dir, wenn er dich verarscht, wird er mich kennen lernen.«
    »Ich liebe dich, Davy«, sagte Sophie.
    »Ich liebe dich auch, du Dummkopf«, erwiderte Davy.
    Die Ratssitzung am nächsten Tag verlief so unangenehm, dass Phin davon immer noch der Kopf schwirrte, als seine

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