Die neue GLYX-Diaet
Jahren gebraucht, sich an Grundnahrungsmittel wie Getreide, Salz, Milch zu gewöhnen. Seit etwa 150 Jahren kennen wir Zucker und industriell gefertigtes Mehl. Jährlich kommen neue E-Nummern dazu, die da heißen: Aromastoffe, Backtriebmittel, Emulgatoren, Farbstoffe, Füllstoffe, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, Schaumstabilisatoren, Säureregulatoren … In ein paar tausend Jahren werden wir die sicherlich auch vertragen. Zwar nicht alle Menschen, aber viele.
Eigentlich müsste auf vielen Packungen stehen: »Achtung: Dieses Fertigprodukt macht Sie dick!«
Viereckiges Essen macht kugelrund
Wir greifen ins Supermarktregal: Die fröhlichen Packungen mit Keksen, Soßen, Tacos, Chips, Schokoriegeln, Fruchtnektar, Toast, Schlemmermenüs, Fertigsoßen, Instantsuppen füllen den Einkaufswagen. Auf der bunten Verpackung steht – wenn man sie umdreht und eine Lupe in die Hand nimmt –: Konservierungsstoffe, Glukosesirup, technische Hilfsmittel, ellenlange E-Nummern-Listen … »Sie heißen Fertigprodukte, weil sie in der Fabrik fertig gemacht worden sind – und uns fertig machen«, sagt der Kölner Gesundheitstrainer Holger Lynen. Diese Nahrungsmittel (keine Lebensmittel, denn Leben ist etwas anderes) mögen uns sättigen und unsere Geschmackspapillen auf der Zunge fröhlich stimmen. Kurzfristig. Unsere 70 Billionen Körperzellen haben nichts (Gutes) davon.
Wir essen nicht mehr das, was die Natur für uns geschaffen hat – und das macht uns Probleme. Es macht unsere Sinne kaputt. Unsere Laune. Unsere gute Figur. Unsere Gesundheit. Unser instinktives Gefühl für den Treibstoff Essen und Trinken.
Unfruchtbar und dick durch Fertigprodukte
Der Anspruch an unser täglich Essen ist nicht mehr »frisch und gesund«, sondern »schnell und haltbar«. Schmecken soll es natürlich auch. Dafür braucht man eben Chemie. Konservierungsstoffe, Aromastoffe, Geschmacksverstärker, Bindemittel, gehärtete Fette, modifizierte Stärke und viel, viel Zucker.
Für all das haben wir kein genetisches Programm. All das kennt unser Körper nicht. Es bringt das feine hormonelle Zusammenspiel durcheinander. Darunter leiden, so befürchten die Gehirnforscher, die Fruchtbarkeit und das Appetitzentrum im Gehirn. Die gute Nachricht: Der Körper ist gutmütig. Man kann sich auch wieder fruchtbar essen (im GLYX-Forum ist der Storch höchst aktiv!)
In vielen Fertigprodukten stecken Stoffe wie Süßstoffe, Glutamat, Aromastoffe, die den Körper foppen, gar in den Gehirnstoffwechsel eingreifen und das Appetitzentrum irritieren – so diskutieren Forscher. Das bedeutet: Wir essen »light« und kriegen Hunger auf Fett. Wir essen Süßstoff und kriegen Hunger auf Zucker. Wir essen künstliches Erdbeeraroma und kriegen Hunger auf eine echte Frucht. Wir essen den Geschmacksverstärker Glutamat – und brauchen eine weitere Portion. Hunger ist immer stärker als unser Wille. Sonst würden wir nicht überleben.
Auch hier eine gute Nachricht: Man kann seinen Appetit mit natürlichen Zutaten wieder in geregelte Bahnen bringen. Mir schrieb mal eine Leserin: »Ich habe vier Wochen lang viereckiges Essen weggelassen und sechs Kilo abgenommen. Ganz nebenbei.«
Die einzigen, die zufrieden sind: 40 Milliarden Fettzellen
Essen macht glücklich. Zufrieden. Fit. Wenn man das Richtige isst. Hungern macht nicht glücklich – das kennen Sie vielleicht sogar. Doch, so unglaublich es klingen mag, mit Fertigprodukten verhungern wir. Auch dann, wenn wir die den Nahrungsmitteln fehlenden Nährstoffe aus der Apotheke holen. Und, ganz fatal: Während 70 Billionen Körperzellen hungern, saugen sich 40 Milliarden voll. Die Fettzellen. Sie können sich um das Tausendfache ausdehnen. Das Ergebnis ist Ihr gewichtiger Kummer auf den Rippen.
TIPP Zeichen der Angst
Wenn mich jemand bittet, ihm beim Abnehmen zu helfen, dann bitte ich ihn, erst ein paar Tage lang aufzuschreiben, was er isst und trinkt. Und zwar: ohne sich darüber Gedanken zu machen, ohne etwas wegzulassen. Daraus kann man unglaublich viel lesen. Und meist: Angst. Namens »ständige Kontrolle«.
Da gibt es die kontrollierten Immer-das-Gleiche-Esser, die sich hauptsächlich von vermeintlichen Schlankmachern ernähren: Knäckebrot, Müsliriegel, Karotten, Light-Produkte. Die Abend-Esser, die sich tagsüber mit Wenigem unter Kontrolle halten – und abends ausgehungert eine Pizza bestellen. Und die dann, wenn wir die Liste gemeinsam durchgehen, sagen: »Ich weiß schon, da hab ich gesündigt.« Es gibt
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