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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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versuchten, vereint zu trösten, wo es keinen Trost gab. Sie empfanden alle die gleiche Wut über etwas, das ihnen völlig fremd war. Komplett abwegig, obwohl sie allesamt mehrere Wochen auf Gut Auvergne gelebt hatten.
    William Heathen befand sich währenddessen schon auf dem Weg zur Vietnam, wo er zusammen mit Stephen Garther hinflog. Zumindest unmittelbar nachdem sie den hysterischen Jungen und die von dem Captain die ganze Zeit über geflissentlich ignorierten verletzten Feinde aus Sirius auf der Berlin abgeliefert hatten. Heathen hatte die Gefangenen übergeben und der ältere Garther kurz den jüngeren besucht.
    Der ausnahmsweise einmal in die andere Richtung als Zuträger arbeitende, mental labile Francis Garther hatte nämlich von seinem doch auch mitleidigen älteren Bruder in militärisch knapper Berichtsform erfahren, wie das Gespräch verlaufen war. In welch schlimmer Form die Admiräle enttäuscht und das Leben eines Etienne Belian zerstört worden waren.
    Wie primitiv und grausam Nouvelle Espérance wirklich war. Kindermord, das ging zu weit! Selbst für die gegenüber lokalen Gegebenheiten der einzelnen Mitgliedsnationen sehr offene Terranische Föderation. Insofern hatten Yon, Delgado und Moores trotzdem einige sehr wertvolle Einblicke erhalten, die sie auch gebührend besprechen würden.
    Was keiner der anderen drei Gefährten in Belians Krankenzimmer ahnte, war, wie erbittert der Krach ausfiel, der sich noch vor dem Spitzentreffen der Admiräle auf der Vietnam in Commodore Yons Kabine abspielte. Unmittelbar nach Stephen Garthers und William Heathens Ankunft. Es stand konstant zwei gegen eins, und am Ende gewannen der terranische Flottenchef sowie der Commander. Allerdings hatte der Kommandierende der Korvette Island nur wenig davon, denn er betrug sich William Heathen gegenüber erneut so unangemessen, dass er sein Schiff an diesen verlor. Dieser aussichtsreiche Umstand war schließlich letzten Endes auch ein Teil von dem, was den geretteten Captain schließlich einknicken ließ. Man stritt allgemein nicht mit einem Flaggoffizier, obwohl Yon ihm durchaus viel zugestand. Nur letzten Endes behielt der Commodore dennoch die Oberhand.
     
     
     

    Derijaschenko stieß Belian ganz leicht an, nachdem das vorsichtige Einseifen der schwarzen Haare seines Schützlings beendet war. In den Augen des über vierzig Jahre alten Crewmitgliedes der Berlin waren die Empfindungen des Mannes deutlich abzulesen, aber der Hilfssanitäter kleidete sie nicht in sowieso unverständliche englische Worte. Nur durch seine Sanftheit und die besorgte Vorsicht im Umgang mit dem jungen teilnahmslosen Patienten, den er in den Waschraum schickte, wurden sie deutlich.
    Etienne Belian funktionierte bei allem wie ein Automat. Seelenlos und willenlos.
    Der Siebzehnjährige stieg unter die Dusche und wusch sich zunächst das Entlausungsmittel ab, bevor er lange unter dem fließenden Wasser stehen blieb. Nur hier gestattete er sich Tränen, während ihm wie immer Louises Bild vor Augen stand. Seine ermordete Schwester, die wie ein Jeffrey Abraham oder die Feinde, deren entwürdigte Leichen in der Frachthalle der Raumstation gelegen hatten, tot war.
    Ob Louise ein Begräbnis erhalten hatte? Ob es christlich war oder nicht spielte für Belian keine Rolle, aber sie sollte in Frieden ruhen. Sicherlich konnte sie das aber nicht! Vermutlich hatte der Duc d’Auvergne sie einfach verbrannt oder irgendwo im Wald verscharrt, damit sie vergessen wurde. Jene Tochter, die ihm so mutig entgegengetreten war, ihn beleidigt und sich dadurch selbst sowie vor allem ihn vor Dritten öffentlich entehrt hatte. Genau wie einen Etienne Belian hatte der Herzog auch sie aus der Familie getilgt, und es interessierte auf Nouvelle Espérance garantiert niemanden. Ein Mitglied des Adelsrates hatte die Macht dazu, nachdem der König tot war. Ganz einfach.
    Ihr Geschenk an den verlorenen Bruder, das ihr letztes gewesen war, trug er an einer Kette immer um den Hals. Es war für ihn der pure Schmerz und Symbol seiner Schuld. Sie würde noch leben, wenn er ihr nicht den Tod gebracht hätte. Sie wäre noch, wenn sie ihn nicht so geliebt hätte! Das konnte er sich nicht verzeihen. Ganz egal, was die Terraner sagten, es war und blieb seine Schuld! Was mochte ihr nur zugestoßen sein? Wie hatte der Duc sie getötet? Etwa so brachial wie der Staatsschutz von Belians Heimatwelt und ausländische Militärangehörige beider Seiten folterten?
    Hatte ihr Vormund seine eigene

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