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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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sich nach wenigen Momenten an den Duc de Tourennes, aber er erntete ein ablehnendes Kopfschütteln.
    Worum es ging, wurde erst klar, als die Szene auf dem Kampfschauplatz erneut ins Zentrum rückte.
    William Heathen, wie er das Blut aus der Brustwunde notdürftig mit einem Fetzen von Belians Hemd stillte, während Auberg dasselbe mit der linken Schulter machte. In der Miene des Captains standen Verzweiflung und Angst. Belians ehemaliger Leidensgefährte rief etwas, und diesmal war es von den Lippen abzulesen. Heathen schrie nach einem Medikus, da er natürlich genau wusste, wie Doktor Daries Profession auf Nouvelle Espérance genannt wurde.
    Anstatt ihn zu erhören, begannen die Staatsschützer jedoch einen Ring zu bilden, weil der Duc de Montierre es befahl. Die totale Abriegelung.
    Jetzt war Belian doch ernsthaft erschüttert.
    ‚Wie konnten die Ducs nur denken…?’
    Heathens Verzweiflung wuchs, bis Auberg sich angesichts des Blutes an seinen Händen jäh erbrach und den Verband losließ. Das war der Moment der Entscheidung, in dem der Captain begriff und handelte. Eine Anweisung ließ die beiden Unteroffiziere der Berlin losrennen. Niemand hielt sie auf dem Weg zur Tribüne ihrer Admiräle auf. Nicht einmal die Beamten des Staatsschutzes.
    Zehn Minuten später erschienen aus dem Nichts zwei Crewmitglieder eines Schiffes aus Orion mit einer ausklappbaren Trage. Zwei an ihren weißen Kitteln erkennbare Ärzte begleiteten sie, drängten sich rüde durch und sorgen für Belians Abtransport. Fast schon widerwillig überließen die einheimischen Polizisten ihnen den Verletzten, nachdem der Duc de Montierre es erlaubt hatte.
    Damit endete die Aufzeichnung.
    Wahiri und Steinhoff hielten sich zurück, bis der Sturm der Gefühle des Patienten sich wieder etwas gelegt hatte.
    Verzweifelt wünschte Belian sich irgendetwas herbei, das die Offiziere des Hilfsschiffes plötzlich wegbeorderte. Wieso widmete man ihm so viel Zeit? Etwa nur, weil er den Zorn des Commodores auf sich gezogen hatte? So ein Raumer wie die Berlin machte doch garantiert viel Arbeit! Der Commander und sein Leutnant taten ihm jedoch jetzt nicht den Gefallen, wegzugehen. Wahiri und Steinhoff warteten hier auf etwas.
    Da er den Computer halbwegs präsentiert bekam, schrieb Belian mit zitternden Fingern.

     
    Was wollen Sie von mir?

     
    Im Grunde war es ihm längst klar. Sie forderten von ihm nichts anderes als das Eingeständnis, dass sie richtig gehandelt hatten und Belians eigene Landsleute falsch.
    Das Piepen war dem Verletzten wohlbekannt. Der Computer verweigerte den Dienst, weil Belian zwar genau gewusst hatte, was er tippen wollte, aber die Umsetzung war ihm nicht gelungen. Zu viele Fehler. Ganz wie es Remonel Delaigne passiert war, und gleich dem gefangenen Commander aus Sirius hätte auch Belian das Gerät am liebsten auf den Boden oder gegen die Wand geworfen.
    Der Kommandant und sein Erster Leutnant kommunizierten erneut ohne Worte. Wer von beiden den Vorschlag machte, zu gehen, blieb unklar. Sie zogen sich jedoch zurück und ließen einen in Tränen aufgelösten Achtzehnjährigen allein zurück.
    Zehn Tage Koma und drei Tage voller Schmerzen. Alles nur für eine Illusion, denn der Tod des Duc d’Auvergne hatte Louise auch nicht zurückgebracht. Nicht einmal die Trauer hatte er gelindert. Belians Wunde war tiefer denn je.
    Vor allem aber hatte sich auch sein Wunsch, tot zu sein, beinahe aufgelöst. Er hatte es als Schikane empfunden, hier aufzuwachen und sich in den Händen der Terraner zu befinden. Stattdessen musste er erkennen, wer in Wahrheit der Urheber einer solchen Grausamkeit gewesen war.
    ‚Ich könnte noch auf Nouvelle Espérance sein, wenn einer der Ducs nur die Anweisung gegeben hätte, eine Ambulanz herbeizurufen. Sie haben es jedoch unterlassen, weil ich ein Werkzeug für sie gewesen bin. Nichts weiter als ein Werkzeug! Sogar Jeans Vormund hat überhaupt nichts für mich getan! Dagegen hat ein wankelmütiger Stabsoffizier meine Rache für Louises Tod ermöglicht, und William Heathen sowie Commander Wahiris unberechenbarer Sechster Leutnant haben verhindert, dass ich auf dem Boden verblute wie ein zum Tode verurteilter Verbrecher! Es war nicht Commodore Yon, der mich abtransportieren ließ, sondern Admiral Moores hat William die Erlaubnis gegeben! Es waren höchstwahrscheinlich jene herbeigeeilten Orioner, die mich zur Berlin ausgeflogen haben!’
    Wie knapp es gewesen war, das wusste Belian schon seit er das Bewusstsein

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