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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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wollte.
    Um ein Haar verlor Belian die Besinnung und stolperte nur noch, während die Reaktion der Zuschauer wie ein Brausen seine Ohren füllte.
    ‚Nicht fallen! Nicht fallen!’
    Er war Rechtshänder und daher nicht so stark betroffen wie Julien Niven nach der Amputation des linken Armes. Nur der Schmerz war mörderisch, und die Tränen ließen die Umgebung verschwimmen. Die Tribünen mit den braunen, hell- und dunkelblauen Klecksen, die Ducs und Comtes in ihren Roben und die Bürger hinter den Absperrgittern. Zumindest die letzte Gruppe bekam heute etwas geboten. Duelle waren immer der Höhepunkt eines jeden Hoftages.
    Ab jetzt verrann seine Zeit nur noch schneller. Nicht mehr die Erschöpfung, sondern der Blutverlust war für Belian zum ärgsten Feind geworden.
    Auch das wusste Louises Mörder und hatte es deshalb gar nicht nötig, sofort nachzusetzen. Er musste seinen unvorsichtigen Erstgeborenen nur noch hinhalten. Bis zum bitteren Ende.
    ‚Und was habe ich erreicht? Gar nichts!’ Belian würde sterben, ohne seine Schwester gerächt zu haben. Was sollte er ihr sagen, wenn er sie wiedersah? Falls er sie danach überhaupt wiedertraf.
    „Für Paul, du Missgeburt!“
    Die Klinge des Ducs war ein in allen Regenbogenfarben blitzender Sonnenstrahl, der auf Belians Hals zielte.
    Das Opfer wusste nicht einmal mehr, woher der Feind so plötzlich gekommen war. Das blinkende Licht zerteilte jedoch den roten Nebel vor seinen Augen.
    Der wuchtige Hieb riss Belian beinahe den Arm aus, aber er hatte es geschafft, den eigenen Degen hochzubringen und zu parieren. Reiner Instinkt ließ ihn so handeln. Um ein Haar wäre er unter dem Druck in die Knie gegangen.
    Lösen… Zurückweichen… Kraft sammeln… Angriff.
    Eine andere Reihenfolge gab es für ihn nicht mehr. Sein schwächer werdender, ausblutender Körper diktierte ihm, was zu tun war. Seine Welt bestand nur noch aus der Klinge des Feindes und den unbarmherzigen Schmerzen.
    Der Herausforderer stolperte vorwärts und hörte ein Geräusch, das er verspätet als Lachen identifizierte. Der Mann, dessen Gene Etienne Belian zur Hälfte in sich trug, verhöhnte ihn. Genauso wie er Louise verspottet haben mochte.
    „Vergib mir, Schwester!“, murmelte Belian und sammelte seine Kräfte.
    Er erwartete keinen Erfolg mit dem Angriff, aber er legte alle Schnelligkeit und Entschlossenheit hinein. Auch er zielte direkt auf das Herz und lenkte noch einmal zur Seite ab. Nur deshalb traf er überhaupt.
    Die Menschen um ihn herum bildeten bestenfalls noch eine störende Geräuschkulisse, deren Reaktion sich nicht vorhersehen ließ. Jetzt war wieder so ein Moment, in dem die wohltuende Stille dem Tosen wich.
    Der Herzog wankte und wich erstmalig selbst zurück. Belians Klinge hatte Blut geschmeckt, obwohl es lediglich die rechte Schulter gewesen war.
    Sein verschleierter Tunnelblick gestattete Belian nur, das eindeutige Rot an der Kleidung des Kontrahenten wahrzunehmen.
    ‚Ausgeglichen!’ Jetzt verlor sein Gegner gleichfalls Blut.
    Zu diesem Schluss kam wohl auch der Geforderte, denn er beeilte sich nun sichtlich. Je länger der Kampf jetzt noch währte, umso ausgeglichener würde es sein. Eine Verletzung kostete Kraft und vor allem auch Beweglichkeit.
    Dadurch bekäme ein Achtzehnjähriger erstmalig eine Chance gegenüber jemandem, der mehr als doppelt so alt war wie er selbst. Soweit wollte der Titelträger es nicht kommen lassen. Noch besaß der Duc die größeren Kräfte.
    Belian stöhnte gequält, als sein ehemaliger Vormund ihn erneut im direkten Kräftemessen mit gekreuzten Klingen zurück zwang.
    Noch bevor er seine Balance gänzlich zurückerlangt hatte, kam der erste Hieb.
    Wieder erbebte Belian am ganzen Körper und fiel beinahe hin, weil er nicht mehr standhalten konnte.
    Es war soweit. Jetzt war der Zeitpunkt, an dem er sterben würde.
    Klirr
    Noch ein zweites Mal hatte er es geschafft, seine eigene Waffe vor den Körper zu bringen.
    Sogar ein drittes Mal bekam er das noch zustande, aber beim vierten Stoß fuhr ihm der Degen in die Seite und brachte ihn zu Fall. Jenes Familienerbstück, das er selbst in einigen Jahren getragen hätte, wenn er niemals von dem Biest Vent gefallen wäre.
    William Heathen hatte Recht gehabt. Es war sinnlos gewesen. Belians pathetischer Versuch hatte dem Duc d’Auvergne nur die Gewissheit verschafft, selbst Rache für seinen verschleppten und in der Weltraumschlacht umgekommenen Sohn Paul nehmen zu können. Die Gelegenheit, seinen ältesten

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