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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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wiedererlangt hatte. Um ein Haar wäre er wirklich gestorben. Doppelter Tod bei einem Duell.
    Diese Lösung musste den Ducs am bequemsten erschienen sein. Der Ring des Staatsschutzes hatte keinen anderen Zweck gehabt, als das sicherzustellen.
    ‚Ich bin für sie ein Krüppel. Sie haben mein Anliegen nur unterstützt, weil es ihnen einen Vorteil einbrachte. Den Erbanspruch hätten sie mir gemäß den geltenden Gesetzen auch abgesprochen. Trotzdem wollten sie sichergehen, dass ich ihn möglichst gar nicht mehr erheben kann. Als der Duc nicht mehr am Leben war, haben sie daher kurzerhand entschieden, mich gleichfalls sterben zu lassen!’
    Genauso wie in Dunoise anwesende Verwandte es auch zumindest gebilligt hatten. Belian hatte schließlich zwei Onkel der väterlichen Linie. Diese Männer hatten garantiert irgendwo auf den Tribünen gesessen und vermutlich schon überlegt, wer von ihnen sich die nächsten fünfzehn Jahre bis zu Yves’ Volljährigkeit auf Gut Auvergne häuslich einrichtete. Jenen entfernten Verwandten der Nebenlinien des Hauses Auvergne wäre gleichfalls nicht genehm gewesen, wenn ein achtzehnjähriger Erstgeborener, der zwar als Titelträger nicht mehr infrage käme, aber sehr wohl noch als Gutsverwalter, in drei Jahren die Volljährigkeit erlangen würde und dann umgehend die Vormundschaft für den kleinen Yves übernähme. An ihrer statt.
    ‚Eine starke Auvergne passt dem Duc de Tourennes nicht.’ Ein simples Kopfschütteln auf die Frage des Comte de Lille, ob nicht eine Ambulanz für den ‚Sieger’ gerufen werden sollte, hatte das nachdrücklich gezeigt. Die alte Feindschaft zwischen den Geschlechtern Belian und Gervais bestand nach wie vor. Sie war nur übertüncht worden, solange es wichtigere Belange gegeben hatte. Etienne Belians Fehler war gewesen, genau das nicht zu erkennen. Er hatte versucht, Adrian Gervais’ Vormund möglichst vorurteilsfrei zu begegnen, und war dafür an seinem Geburtstag schrecklich abgestraft worden.
    Wären die Föderierten nicht gewesen, hätte es vor dreizehn Tagen keinen Gewinner gegeben. Nur zwei Tote. Konnte man einem Commander Wahiri da verdenken, dass er Belian die Erlaubnis zur Rückkehr verweigerte? Die Zeremonie war schließlich auch hierher live übertragen worden.
    Seit jenem Tag war Belian wirklich staatenlos. Vorher hatte er sich einen Monat lang einer Illusion hingegeben. Auf Nouvelle Espérance wollte ihn niemand mehr haben. Nicht einmal mehr seine eigenen Verwandten. Ihnen war er genauso im Weg wie den um die Macht ringenden Angehörigen der anderen Dynastien.
    ‚Was bleibt mir dann noch?’
    Im Grunde blieb nur das übrig, was ihn schaudern ließ. Das Ausland. Präzisiert Terra.
    ‚Eine Welt, die ich noch nie gesehen habe, und lange Jahre Militärdienst unter Commodore Yon und seinesgleichen.’
    Auch das war kein Leben, aber dennoch schaffte Belian es nicht mehr, sich den Tod noch herbeizuwünschen.
    Das war unmöglich, nachdem ein wankelmütiger Stabsoffizier beinahe noch eine neuerliche Verhaftung und eine Mordanklage riskiert hatte, um sich für die Rettung seines Lebens zu revanchieren, und nachdem William Heathen so für Belian gekämpft hatte. Ohne Garther, Heathen und auch ohne einen Leutnant Auberg hätten die anderen triumphiert. All jene einflussreichen Landsleute von Nouvelle Espérance, denen Etienne Belian nichts bedeutete. Die Menschen, die ihn nur loswerden wollten. Genauso wie sie die aufsässige, unbequeme Louise losgeworden waren.
    ‚Nouvelle Espérance ist eine rückständige primitive Welt. Sie ist ungerecht.’ Hatte nicht Kristian Jasko einmal genau das gesagt? Wenn nicht wortwörtlich, so doch mit ähnlichen Formulierungen. Der Leutnant hatte schrecklich gefunden, wie Belians Landsleute lebten.
    Zum ersten Mal in seinem Leben musste der Achtzehnjährige dem ehemaligen Freund beipflichten. Es war der pure Schock für ihn. Er kam sich hilflos und haltlos vor, denn was konnte ihm jetzt noch helfen? Beim ersten Mal, als er sich fast genauso schlimm gefühlt hatte, war seine Schwester bei ihm gewesen. Als er schon einmal vermeintlich auf die Trümmer seines Lebens geblickt hatte.
    Auf gewisse Weise war Louise jedoch auch jetzt präsent. Er vermeinte kurz, sie zu spüren, obwohl er ihr Medaillon leider in dem Wirbel auf Nouvelle Espérance verloren hatte. Aber jetzt brauchte er es nicht mehr. Seine Rache war vollzogen. Er musste versuchen, mit seiner Trauer anders umzugehen. Vielleicht indem er sich vorstellte, dass sie

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