Die neue Lust am Essen: Vom Laster Nikotin und Fastlife zu Lebensgenuss und Slow Food (German Edition)
Frühstücksflocken.
Soft-Drinks sind ausgesprochene Zuckerfallen. Frisch gepresste oder auch fertige Säfte ohne Zuckerzusatz und in verdünnter Form bringen hingegen viele Vitamine bei wenigen Kalorien.
Den kleinen oder großen Hunger stillt man kaloriensparend mit Putenwürstel statt Käsekrainer, Grillhuhn statt Backhuhn, einem Naturschnitzel statt einem Cordon bleu oder einem Vollkornweckerl mit etwas Käse statt einer Schnitzelsemmel. Fisch statt Fleisch ist immer eine gute Alternative und beim Italiener macht ein Teller Spaghetti Bolognese risikoloser satt als eine Portion Spaghetti Carbonara – ebenso wie eine Pizza Margherita oder Cardinale mit magerem Schinken statt einer Quattro Formaggi. Gemüsesuppe und Tomatensauce sind weniger gefährlich als Cremesuppe und Oberssauce, und bei der Wahl des Desserts empfiehlt es sich, vorübergehend auf Tiramisu zu verzichten und stattdessen einen fruchtigen Obstsalat zu genießen.
Frisches Obst und Gemüse sind Konservenware vorzuziehen, und als Beilagen eignen sich Ofen-oder Salzkartoffeln und Polenta statt Pommes frites, Bratkartoffeln und Butternockerln. Salat passt fast immer und bei Saucen und Dressings lassen sich ebenfalls Kalorien sparen. Hier gilt: Je cremiger deren Konsistenz, desto sparsamer sollte man sie einsetzen.
In der Konditorei oder wo immer einmal die Lust auf eine süße Verführung übermächtig wird, bietet sich Fruchteis statt Sahneeis an und zum Kaffee ein Stück Gugelhupf, Biskuitroulade oder Obstkuchen statt Nussschnitte oder Torte mit Buttercreme und Zuckerglasur.
Abends genießt man als kleine Knabberei dann vielleicht Trockenfrüchte statt Keksen und ab und zu einige Nüsse, eine Handvoll Popcorn oder ein paar Salzstangen statt fetter Kartoffelchips.
Es gibt viele Möglichkeiten, Kalorien zu sparen, aber immer gilt: Alles ist möglich, alles ist erlaubt – wenn auch in Maßen.
Mit Power in den Tag
Die neuen Lebensumstände, der Alltag ohne Zigarette brachten schließlich noch eine nicht unwesentliche Veränderung in meine Ernährung: Ich begann wieder ordentlich zu frühstücken. Jahrzehntelang hatte ich diese Mahlzeit ziemlich vernachlässigt, doch jetzt, wo der Stress, nur schnell irgendetwas essen zu müssen, um endlich rauchen zu können, wegfiel, hatte ich morgens Zeit und vor allem die nötige Ruhe und Gelassenheit, ein Essen so richtig zu genießen. Das hastige Raucherfrühstück hatte endgültig ausgedient.
Zwar achtete ich auch hier, zumindest solange der Barockengel noch hinter der Kühlschranktür lauerte, auf eher fettarme Speisen, aber ab und zu durfte es schon ein Spiegelei mit knusprig gebratenem Speck oder ein luftig aufgeschlagenes Schinkenomelett sein.
Als Eiweiß-Typ schätze ich natürlich besonders Milchprodukte, und so gab und gibt es oft frisch zubereitetes Fruchtjoghurt, Topfencreme oder Müsli, selbstverständlich mit den Früchten der Saison. Im Sommer haben es mir Beeren aller Art, vor allem die vollreifen Erdbeeren angetan, im Herbst Birnen und Nüsse, und so kompensiere ich mit reichlich Obst den Umstand, dass ich nicht so gerne Brot esse bzw. nur in kleiner Menge essen kann. Aber wie man sieht, gibt es ja genug andere Möglichkeiten.
Zuckerfreies Vollkornmüsli mit Obst und Naturjoghurt macht nicht nur lange satt, es hält auch den Blutzuckerspiegel konstant und beugt damit Heißhungerattacken während des Tages vor – ein Grund mehr, ordentlich zu frühstücken.
Ich entdeckte auch bald, dass mir der morgendliche Schub an wertvollen Kalorien eine neue Power verlieh, ich fühlte mich wohl und fit, voller Energie für den Tag, und wenn ich, was selten vorkam, einmal wirklich in Eile war, gönnte ich mir wenigstens ein Trinkfrühstück, also einen Becher Joghurt oder Milch, den ich mit Obst und Haferflocken aufmixte.
Am Schulbüffet war ich nun seltener anzutreffen, da ich nicht mehr so rasch neue Kalorien benötigte, dafür drängten sich dort bereits in der ersten größeren Pause jede Menge Hungriger, wahrscheinlich allesamt Frühstücksmuffel wie auch ich einmal einer war.
Unlängst las ich in einer Fachzeitschrift, dass Menschen, die regelmäßig frühstücken, bei der Arbeit leistungsfähiger und seltener in Unfälle verwickelt sind und dass frühstückende Kinder sich im Unterricht besser konzentrieren können und auch leichter lernen. Sogar Gewichtsprobleme sollen bei den Frühstücks-Fans seltener auftreten. Es empfiehlt sich also durchaus, sich bereits morgens dem kulinarischen Genuss
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