Die neue Lust am Essen: Vom Laster Nikotin und Fastlife zu Lebensgenuss und Slow Food (German Edition)
hinzugeben und ein wenig von der kostbaren Schlafenszeit einem höheren Nutzen zu opfern.
Die Guten und die Bösen
Nicht nur die Kinder, die meisten von uns lieben sie, all diese großen Verführer wie zuckerhaltige Speisen, Nudeln, Kuchen, Brot und Knödel aus weißem Mehl, Schokolade, weißen Reis, Limo, Cola und später auch Alkohol – allesamt einfache, „böse“ Kohlenhydrate, die es wahrlich in sich haben. Nämlich jede Menge Kalorien, die uns gar nicht guttun, die blitzschnell verdaut werden und den Blutzuckerspiegel rasch hochtreiben, was jedoch nicht lange anhält. Auch der Großteil der Fertiggerichte fällt in diese Gruppe. Kein Wunder also, dass man nach dem Genuss eines Riesenkrapfens oder einer Tiefkühl-Pizza bald wieder Hunger verspürt. Der nächste Hunger kommt immer – und er kommt in diesem Fall viel zu früh.
Es gibt eine Reihe von mutigen Selbstversuchen, die der Wirkung dieser Art von Ernährung auf unseren Organismus nachgehen, und erst vor kurzem musste ein junger deutscher Burger-Freak sein Experiment vorzeitig abbrechen, weil er nach nur 18 Tagen, in denen er ausschließlich Burger, Döner & Co aß, schon deutlich zugenommen hatte und sich immer häufiger unwohl fühlte und starken Stimmungsschwankungen unterlag.
Die Ernährungsgewohnheiten vieler Jugendlicher und junger Erwachsener, die immer öfter von den klassischen Mahlzeiten zu einer fixen Tageszeit abgehen und diese durch eine Reihe über den Tag verteilter Snacks ersetzen, liefern ebenfalls den Beweis für die verheerende Wirkung einer solchen Ernährung auf Körper und Gesundheit. Die junge Generation von heute kämpft viel häufiger als die Jugendlichen vor 30 Jahren mit Übergewicht und den daraus resultierenden gesundheitlichen Störungen und findet dabei selten eine Erklärung für ihr Problem, wo sie doch ohnehin nie ausgiebig und immer nur Kleinigkeiten isst.
Doch genau diese Snacks sind es, die das Problem verursachen, denn Pizza, Pommes & Co schmecken zwar gut und machen auch satt und das Snacken unter Freunden macht Spaß, aber viele Snacks werden ganz nebenbei verzehrt, ohne Besteck, ohne Geschirr, vor dem Computer, auf der Straße, im Auto, völlig unkompliziert und zeitsparend – bis zum nächsten Hunger. Dabei geht die Kontrolle über die zugeführten Kalorien leicht verloren. Hinzu kommt, dass es sich bei den meisten Snacks um hochkalorische Mahlzeiten handelt, die zwar schnell sättigen, aber nicht für lange. Dann muss rasch der nächste Snack her und der Teufelskreis beginnt.
Man weiß heute, dass eine Ernährung, die hauptsächlich auf einfachen Kohlenhydraten basiert, wesentlich für Übergewicht und die damit verbundenen gesundheitlichen Folgen verantwortlich ist, und daher kommt es nicht selten vor, dass Kohlenhydrate in Bausch und Bogen verdammt werden, besonders als Möglichkeit zum Abnehmen. Doch das ist gewiss voreilig, denn es gibt in dieser Gruppe viele hochwertige Lebensmittel, die vorzüglich schmecken, den Magen füllen, lange satt machen, für eine optimale Darmfunktion sorgen und Übergewicht vorbeugen bzw. schon vorhandenes Übergewicht reduzieren können.
Die „guten“, die komplexen Kohlenhydrate finden sich in Obst, Gemüse, Erdäpfeln, Schwarzbrot, Vollkornprodukten, Getreide, Wildreis und Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen.
Wer also wie ich wenig oder kaum Brot isst, bekommt mit komplexen Kohlenhydraten dennoch genug Brennstoff für den Körper, einen vorzüglichen Brennstoff sogar, der lange anhält, für einen ausgewogenen Blutzuckerspiegel sorgt und vor Heißhunger bewahrt. Hülsenfrüchte und Getreide liefern außerdem hochwertiges lebenswichtiges Eiweiß.
Ei, Ei, Eiweiß
Ohne Eiweiß, auch Protein genannt, ist Leben unmöglich. Eiweiß erfüllt die vielfältigsten Aufgaben und hält die unterschiedlichsten Körperfunktionen in Gang. Es liefert den Baustoff für unsere Zellen, sorgt dafür, dass Bindegewebe gestrafft und Muskulatur aufgebaut wird. Auch zur Bildung von Antikörpern und Hormonen, zur Übertragung von Nervenimpulsen, zum Transport von Sauerstoff und Fetten und zum Abbau von überschüssigem Fett wird Eiweiß benötigt.
Eine eiweißreiche Ernährung, vor allem kombiniert mit einem entsprechenden Bewegungsprogramm, eignet sich also vorzüglich zur Gewichtsreduktion, denn sie bewirkt, dass der Körper sich seine Energie aus den Fettreserven holt, und verhindert somit den Abbau von Muskelmasse.
Da unser Körper Eiweiß aber nicht speichern kann, muss
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