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Die neue Lustschule

Die neue Lustschule

Titel: Die neue Lustschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Maaz
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sowie das Aushandeln von Kompromissen hier Abhilfe schaffen können. Bei Spannungsunterschieden ist Konfliktfreiheit kaum möglich, also entscheidet die Qualität der Beziehung über die Regulierung der Verschiedenheiten, so wie gelingende Absprachen die partnerschaftliche Beziehung zu einem hohen Gut reifen lassen.
    Aus dem Gesagten ergeben sich auch Anhaltspunkte für die psychodynamischen und beziehungsdynamischen Gründe von Spannungsstörungen. Sie finden sich vor allem in überhöhten oder angstvoll gebremsten Wünschen bzw. in Ambivalenzkonflikten. Ein ambivalenter Kinderwunsch beispielsweise kann unterschiedlich begründet sein:
    • sich fortpflanzen zu wollen und zugleich Angst vor der Verantwortung und Verpflichtung der Elternschaft zu haben;
    • das Bedürfnis, Mutter zu werden, erfüllen zu wollen, jedoch selbst negative Erfahrungen mit Mütterlichkeit insich zu tragen (versorgen zu wollen und zu müssen und selbst schlecht versorgt worden zu sein);
    • Kinder haben zu wollen, doch für die notwendige Betreuung zu wenig Geduld und Empathie übrig zu haben (das Kind dient dann nur der narzisstischen Bestätigung);
    • Kinder haben zu wollen, aber die gesellschaftlich-kulturellen Verhältnisse sprechen dagegen (erst einen Berufsabschluss haben zu sollen, erst genug Geld verdienen zu müssen, sich erst den Karrierewunsch erfüllen zu wollen, bevor man frei für Kinder ist);
    • sich nach einer Familie zu sehnen, aber (wegen der Erfahrung früher Ablehnung) keine längerfristige Bindung gestalten zu können.
     
    Ein übersteigerter Nähewunsch kann Folge frühen Muttermangels sein, der mit der Tendenz, den Partner zu «klammern» («Ich brauche dich, ich will immer bei dir sein!»), ausgelebt oder mit betonten Distanz- und Autonomiewünschen («Ich brauche meine Freiheit!») abgewehrt wird.
    Ein überzogener Bestätigungswunsch kann ein narzisstisches Defizit signalisieren und in der Sexualität dazu führen, vom Partner Bewunderung, Lob und Komplimente zu erwarten, ohne die ein sexueller Spannungsaufbau nicht gelingt. So kann es sehr unterschiedliche Gründe geben, Lust und Entspannung via Sex zu suchen. Der Wunsch nach Zärtlichkeit, Anerkennung, Wertschätzung, Gemeinsamkeit oder Zugehörigkeit wird dann nicht direkt gestaltet, sondern man versucht, ihn über sexuelle Aktivitäten zu erfüllen – was natürlich Konflikte und Enttäuschungen in reichem Maße auslösen kann. Am verhängnisvollsten ist wohl eine Sexualisierung von Angst, handle es sich nun um Berechtigungs-, Existenz- oder Anerkennungsangst, um Selbstbehauptungs- oder Durchsetzungsangst. Sie wird dann durchsexuelles Agieren abgewehrt, was weder die Angst wirklich verstehen noch überwinden hilft, aber die Sexualität mit einer seelischen Last befrachtet, die meistens auch das Lusterleben beeinträchtigt. Eine angstgebundene Sexualität ist keine gute Grundlage für eine gelingende Partnerschaft und schon gar nicht für lustvolle körperliche Vereinigung.
     
    Ladung:
Ladung ist zuerst ein mechanischer Vorgang. Reibung der Genitalien (die Reibung des Gliedes mit der Hand, am Körper des Partners, intravaginal oder anal – die Reibung der Klitoris, der Vulva, des G-Punktes und der Vagina mit Fingern, mit dem Penis oder technischen Hilfsmitteln) führt zu einer energetischen Aufladung, die angesammelt und gehalten werden will. Wilhelm Reich hat gezeigt und gelehrt, dass die gesamte willkürliche Muskulatur des Menschen als Reservoir für die energetische Speicherung der durch Reibung erzeugten sexuellen Ladung dient.
    Reich teilt die Muskulatur in sieben funktionell verschiedene Segmente ein (Kopf und Stirn – Gesicht und Mund – Kehlkopf und Hals – Arme und Brustkorb – Zwerchfell – Bauch – Becken und Beine), die für jeweils verschiedene Bewegungen, auch für emotionale Ausdrucksbewegungen zur Verfügung stehen.
    Wilhelm Reich und sein Schüler Alexander Lowen haben ein vollständiges therapeutisches System – die Bioenergetik – entwickelt, in dem Haltungen, Bewegungen, körperliche Übungen und körperbezogene Interventionen dabei helfen, Energieblockaden in der Muskulatur aufzuspüren und zur emotionalen Entladung zu bringen. Muskeln dienen dem Menschen auch dazu, die Energien nicht zugelassener und nicht erlaubter Gefühle zu speichern, was zu einer Fülle von Beschwerden über chronische Muskelverspannungen bis hin zu Gelenk- und Rückenbeschwerden führen kann. Für eineTherapie entwicklungspsychologisch früher

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