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Die neue Menschheit

Die neue Menschheit

Titel: Die neue Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chad Oliver
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fühlte sich sicher. Er begann zu beobachten.
    Das Tier konnte sich nicht frei bewegen, das sah er jetzt, und er begriff, daß er deshalb hatte entkommen können. Dem pulsierenden Geräusch verdankte er es und dem Ding, von dem das Geräusch kam. Es war ein stumpfgrauer Würfel, so lange wie sein Arm. Es lag im Gras zwischen ihm und dem Tier. Er hörte es. Dieh! Dieh! Dieh!
    Das Tier konnte sich dem Transmitter nähern, aber nicht an ihm vorbei. Da war eine Barriere, die es zurückhielt.
    Es mußte noch weitere Würfel geben. Er hörte sie zwar nicht, aber sie mußten da sein. Ein ganzer Ring, mit allen Wie-ers innen. Der Ring hielt nicht ihn fest, dessen war er sicher. Aber andere Dinge ließ er nicht hinein.
    Er zitterte. Das war unnatürlich. Er verstand es nicht.
    Dieh! Dieh! Dieh!
    Das Tier gab schließlich auf. Es zog sich durch das hohe Gras zurück und schien damit zu verschmelzen. Es selbst konnte er nicht mehr sehen, wohl aber seinen Weg verfolgen. Auf der Ebene waren andere Tiere. Viele. Eine Herde. Sie fraßen Gras. Sie hatten Hörner.
    Es war schwierig, so weit zu sehen. Er glaubte, daß die Horntiere erschraken. Plötzlich rannten sie davon. Das andere Tier sprang. Die meisten Herdentiere kamen davon. Eines nicht. Das hornlose Tier zerriß es. Es fraß es! Er konnte die Geräusche nicht hören, wohl aber sie sich vorstellen.
    Seine Gefühle waren gemischt. Das hätte er sein können. Er war Nahrung. Und das andere Tier hätte auch er sein können. Er hätte jetzt Nahrung. Nicht bloß süße Früchte … Er strengte die Augen an, bis sie schmerzten. Das Tier fraß eine lange Zeit, danach zerrte es den Rest des Kadavers fort. Dann war es außer Sichtweite.
    Am Himmel flogen schwarze Dinge. Kreisten.
    Er wurde sich bewußt, wie unbequem es war und wie kalt. Es gab viel mehr Schatten. Der Schatten bewegte sich wirklich. Lange dunkle Schatten tasteten über das Land. Auch die riesige Sonne hatte sich bewegt.
    Er verließ den Baum und holte sich seinen Zweig. Dem pulsierenden Würfel näherte er sich nicht. Er half ihm, aber er fürchtete sich trotzdem vor ihm.
    Er hielt seinen Zweig über sich wie einen Schild. Er gehört ihm, das verstand er. Er gab ihm Selbstvertrauen. Er kehrte zu seinem grünen Platz zurück, wo die anderen warteten. Er fühlte sich wund, und sein Kopf war voll. Er hatte so viel gesehen. Er war benommen von neuen Eindrücken. Was gab es noch alles zu sehen? Wie konnte er ein Ganzes daraus machen? Was bedeutete es?
    Sein Kopf schmerzte, und er war müde. Lebendig zu sein, war nicht leicht. Aber im Augenblick war er sicher.
    Als er in dieser Nacht schlief, träumte er. Immer wieder hörte er es: Dieh! Dieh! Dieh!
     
    Erschrocken und völlig verwirrt erwachte er. Wasser schlug ihm ins Gesicht, schlug gegen seinen ganzen Körper. Zuerst glaubte er, er wäre irgendwie in den Bach gefallen. Er setzte sich auf und rieb sich die Augen mit den nassen Fäusten.
    Nicht Tag, nicht Nacht. Grau. Er schaute sich um. Nicht im Bach. Er war, wo er eingeschlafen war. Ein plötzliches blendendes Licht. So schnell verschwunden, wie es gekommen war. Ein ohrenbetäubendes Krachen. Das hornlose Tier? Nein, größer. Und überall …
    Er suchte Schutz. Das Wasser kam ganz dicht herunter. Er wußte nicht, wohin er gehen sollte. Er fand einen Baum und drückte sich dagegen. Das weiße Licht zuckte erneut. Er hielt den Atem an. Wieder folgte das schreckliche Krachen. Er hatte Angst. Mit einem so plötzlichen Chaos hatte er nicht gerechnet. Er war klein und nackt und hilflos. Er hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde. Vielleicht hörte es nie auf?
    Er bemerkte, daß er nicht allein an seinem Baum war. Ein anderer Wie-er kauerte neben ihm. Als das Licht zuckte, sah er, daß der Wie-er ihn flehend anblickte.
    Er war froh, daß er nicht allein war. Er schob sich näher an den Wie-er heran. Sie berührten sich. Sein Zittern legte sich. Sein Gefährte beruhigte sich. Sie versuchten einander zu beschirmen.
    Sie warteten ab, wußten nicht, wie lange es dauern würde. Wasser strömte von ihren Körpern. Das ohrenbetäubende Krachen schüttelte sie. Aber sie lebten. Das Gewitter tat ihnen nichts. Sie hielten durch. Schließlich wurde es heller. Das Wasser ließ nach. Der Donner kam gedämpft aus der Ferne. Es war vorbei!
    Es ließ seine Spuren zurück. Von den Bäumen sickerten dicke Tropfen in seichte Lachen. Der Boden unter ihren Füßen war weich. Der Bach war zum Fluß geworden und überschwemmte mit seiner

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