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Die Neuen - Herz des Gladiators - Nachbars Garten

Die Neuen - Herz des Gladiators - Nachbars Garten

Titel: Die Neuen - Herz des Gladiators - Nachbars Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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hinzu: „Wenn wir hiermit fertig sind, würden wir Sie auf jeden Fall gerne alle drei zu einem gemütlichen Abendessen hier auf dem Schloss einladen. Und auf einen guten Tropfen.“ Aus dem privaten Weinkeller des Darren Edgar , führte er den Satz in Gedanken fort. Das ist uns der alte Knabe schuldig.
    Madame Spectre deutete einen Knicks an, der etwas Obszönes an sich hatte, wie Margarete fand. „Das ist ein bisschen wie ‚Deutschland sucht den Superstar’“, kicherte sie. Dann wandte sie sich zum Gehen, und als sie den halben Weg zurückgelegt hatte, ließ sie etwas fallen und bückte sich danach. Während sie es aufhob, kroch ihr Lederrock so weit an ihren Schenkeln nach oben, dass man ihr schwarzes Höschen sehen konnte. Eines musste Margarete sich eingestehen: Sie hatte eine sehr niedrige Meinung von dieser Frau gehabt, und diese war in den letzten Sekunden locker noch unterboten worden. Dieses Weibsstück war sich zu nichts zu schade. Hut ab.
    „Wisch dir den Speichel aus den Mundwinkeln“, sagte sie entnervt zu Salvatore. „Unser nächster Kandidat ist ein Mann.“

3
    Ja, das war er. Ein Mann. Unbestreitbar.
    Kevin C. Anders trug einen dunklen Rollkragenpullover, darüber einen langen, schwarzen Ledermantel. Auf der Nase hatte er eine Sonnenbrille mit runden, spiegelnden Gläsern. Er war jung und gutaussehend, viel jünger und gutaussehender, als Margarete zu hoffen gewagt hatte. Ein paar märchenhafte Sekunden lang war sie vollkommen von ihm gefangen. Er war wie ein Schauspieler aus einem Film – aus einer geschmackvolleren, frauenfreundlicheren Version von ‚Matrix’ vielleicht.
    Der Raum, in dem Sir Darren gewohnt hatte, lag nicht nur rechts von Werner Hottens Zimmer, sondern auch links von ihrem. Zur ihrer Ehrenrettung muss gesagt werden, dass sie nicht einen Augenblick lang daran dachte, durch ein Loch in der Wand zu ihm hinüber zu spähen. Frauen funktionieren nicht so. Sie kuscheln sich lieber an die kalte, nackte Wand und stellen sich vor, der Zimmernachbar würde von seiner Seite aus dasselbe tun …
    Doch nun sah sie den Zahnstocher in seinem Mund, kreisend, aus- und einfahrend, wenn seine Zunge damit spielte, und dann nahm er auch noch den Stuhl, drehte ihn so um, dass die Lehne nach vorne zeigte, setzte sich rittlings darauf wie auf ein Pferd und legte die Arme auf die Lehne. Schließlich ließ er den Kopf auf die Arme sinken und sah sie an. Sie, Margarete Maus. Keinen sonst.
    Sein Blick sagte: Warum schicken wir die anderen nicht raus und machen es uns ein bisschen gemütlicher?
    Und das war zu viel. Viel zu viel.
    Margarete fluchte innerlich, und etwas zerbrach in ihr.
    „Herr Anders“, eröffnete Werner das Gespräch. „Herzlich willkommen auf Schloss Falkengrund. Ich bin Werner Hotten, der Rektor. Das hier ist Margarete Maus, Dozentin für Magie und Hexenwesen, der junge Mann hier ist unser Professor für Mythologie, Salvatore Cavallito. Können Sie uns vielleicht gleich ein wenig über sich erzählen?“ Margarete registrierte, dass Werner und Salvatore ihr laufend Seitenblicke zuwarfen, seit der Mann den Seminarraum betreten hatte. Was denn? Erwarteten sie, dass sie sich von einer solchen Macho-Imitation becircen ließ?
    „Ich gestehe“, sagte Anders, „in meinen Kreisen redet man nicht gerne über sich. Man lässt Taten sprechen.“ Der Zahnstocher in seinem Mund machte schabende Geräusche, wenn er nichts sagte, und war ihm irgendwie im Weg, wenn er sprach.
    „Für uns“, begann Margarete und betonte das Wörtchen ‚uns’, als meine sie ‚mich’, „für uns werden Sie doch bestimmt eine Ausnahme machen, nicht wahr? Sie verfügen über spiritistisches Wissen?“
    „Darauf können Sie Gift nehmen, Lady. Ich kenne die Schwachstelle jeder Geistererscheinung und bringe sie unter Garantie zur Strecke. Übrigens, ein aparter Nachname, den Sie da haben.“ Und er grinste, als wollte er noch etwas hinzufügen.
    Margarete klopfte mit den Fingern auf den Tisch – eine Angewohnheit, von der sie bis heute nicht gewusst hatte, dass sie sie überhaupt besaß. „Verstehe ich Sie recht? Sie sind eine Art Geisterjäger?“
    „Jagen ist eine Sportart“, antwortete Kevin C. Anders. „Ich bin kein Sportler. Sportler sind Weicheier.“
    Salvatore räusperte sich. „Ihnen ist aber klar, um welche Anstellung es hier geht?“
    „Wenn es in diesem Gemäuer spukt, haben Sie den Richtigen gefunden. Suchen Sie nicht länger!“
    „Sie müssen verstehen, dass wir niemanden suchen, der

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