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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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vorbei, und es läuft ein alter Ballerfilm. Die Uhr auf dem DVD-Player zeigt halb eins. Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr, Leonhard zu wecken. Am besten, ich friemele meine Kontaktlinsen aus den Augen, und wir schlafen einfach hier auf dem Sofa weiter; breit genug ist es ja. Ich stelle das Weckprogramm des Fernsehers auf sieben Uhr und ziehe mein Oberteil aus, weil Leonhard eine unglaubliche Wärme ausstrahlt und es sich mit T-Shirt anfühlt wie in einer finnischen Dampfsauna. Ich kuschle mich im Unterhemd an ihn und schließe wieder die Augen. Wenn es nach mir ginge, könnte ich ewig so liegen bleiben.
    Leo neben mir räkelt sich und dreht sich dann zu mir um.
    »Guten Morgen«, sagt er verschlafen.
    »Na ja, eher gute Nacht. Es ist noch längst nicht Morgen«, lasse ich ihn wissen. »Schlaf einfach weiter.«
    »Hm.«
    »Was heißt ›hm‹?«
    »Ich bin ausgeschlafen.«
    »Unsinn. Das kann gar nicht sein.«
    »Erzähl mir was.«
    Das will er immer, wenn wir zusammen im Bett oder auf dem Sofa liegen und er nicht schlafen kann.
    »Ich bin müde, Leonhard.«
    »Dann machen wir ein Gedicht.«
    Das ist auch so ein Tick von ihm. Einer muss die ersten beiden Reimzeilen dichten, der andere die nächsten zwei und so weiter und so fort. Leonhard ist in dieser Beziehung ein absoluter Versager, er bekommt das mit den Reimen nicht annähernd hin, aber ich tue ihm gern den Gefallen.
    »Also gut.« Ich denke kurz nach. »Da liegen wir nun hier im Bett und haben es so richtig nett. Den Tatort haben wir verpasst, doch Rotweingläser angefasst.«
    »Hä? Was soll denn das heißen? Rotweingläser anfassen?«
    »Wir mussten sie anfassen, um daraus zu trinken. Anders geht es ja wohl nicht«, rechtfertige ich meinen Reim. »Jetzt du.«
    »Äh … Dann haben wir daraus getrunken und sie dann wieder hingestellt, dann haben wir die Decke genommen und uns damit zugedeckt.« Da sich meine Augen mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann ich sehen, dass er wahnsinnig stolz aussieht.
    »Darauf muss man erst mal kommen«, sagt Leonhard.
    »Ja, das stimmt allerdings. Der Text ist super, lediglich der Reim fehlt.«
    »Warum? Hingestellt und zugedeckt reimt sich doch quasi. In beiden Wörtern gibt es zweimal den Buchstaben e.«
    »Ach, Leonhard.«
    »Ach, Mia.«
    »Wollen wir jetzt schlafen?«
    »Ja.«
    Ich drehe mich auf die andere Seite und schließe die Augen. Leonhard kuschelt mich an sich und schiebt sein Bein zwischen meine. Aus welchen Gründen auch immer liegt eine Sekunde später eine Hand auf meiner Brust, und ich halte den Atem an.
    Seine Finger beginnen sich leicht zu bewegen, wie ein ganz vorsichtiges Streicheln. Und ich bemerke entsetzt, dass meine Brustwarzen hart werden. Oh Gott! Wenn er das merkt!
    Was ist hier eigentlich los? Warum macht er das, und warum lasse ich das zu?
    Scheiße. Ich will einfach nicht, dass er damit aufhört, es fühlt sich nämlich gerade ziemlich schön an.
    Leo
    Was mache ich da? Wie komme ich dazu, das zu tun? Vorhin noch haben wir uns lang und breit darüber unterhalten, dass mein Vorschlag eine Frechheit und Unverschämtheit und das Allerletzte war. Und jetzt liegen wir hier, und meine Hände wollen gar nicht mehr weg von Mias Brüsten. Wie sind sie überhaupt da hingekommen? Ich war es nicht. Nein. Nein. Nein.
    Ich muss sofort damit aufhören.
    Scheiße. Ich will aber nicht aufhören. Es fühlt sich nämlich gerade ziemlich schön an.

14
    Mia
    Super, super, super. Das haben wir ja wunderbar hingekriegt. Es ist sieben Uhr morgens, und Leonhard und ich haben kein Auge zugetan.
    Nein, wir haben gevögelt, als ob wir a) uns vor sechzig Jahren während des Zweiten Weltkriegs unsterblich ineinander verliebt und uns ewige Treue geschworen, uns dann aber dramatischerweise aus den Augen verloren und nun zufällig wiedergefunden hätten, weil wir im Seniorenstift unglücklich mit unseren Rollatoren zusammengestoßen sind oder b) nach vierzig Jahren Ehe mit den falschen Partnern festgestellt hätten, dass wir einfach füreinander bestimmt sind, weil wir uns an einem Samstagvormittag in einem Baumarkt getroffen und uns über das optimale Anbringen von Scharnieren unterhalten haben, wobei wir instinktiv spürten, dass da mehr ist als die gemeinsame Vorliebe zum Hobbybasteln.
    Jedenfalls, verdammt noch mal, war der Sex mit Leonhard einfach großartig . Wir haben so ziemlich alles gemacht, was man machen kann, und ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich ungefähr zehnmal gekommen bin, und

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