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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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dass es ein Fehler war und nie wieder vorkommen wird«, erkläre ich.
    »Und dann habt ihr euch blöde angeschaut, und keiner von euch wusste mehr, was er noch sagen sollte«, vervollständigt Edda meinen Satz. »War ja klar.«
    Sie hat recht. Es war sehr komisch. Beziehungsweise Mia war komisch.
    »Sie hat mit dem Schweigen angefangen.«
    »Ja, und warum?«, fragt Edda. »Hast du irgendwas Blödes zu ihr gesagt?«
    »Äh … nein.« Scheiße.
    »Sag schon«, fordert Edda wütend.
    »Ich habe nur gesagt, dass das ja wohl sehr toll war und ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen muss wegen der Nietenaussage von Sarah«, gestehe ich, und Mr. Bean tut so, als würde er ohnmächtig.
    »Oh. Mein. Gott. Ich glaube es nicht.« Edda greift sich an den Kopf. »Wir können froh sein, dass du nicht noch gesagt hast, dass du ja jetzt zu Sarah gehen und es ihr endlich beweisen wirst.«
    »Äh, also …«
    »Leo? Hallo?! Das hast du nicht zu Mia gesagt. Bitte sag, dass du das nicht getan hast!«
    »Äh …«
    Mia
    Was bin ich Leonhard eigentlich wert? Wofür hält er mich? Wie konnte er das mit Sarah nur sagen! Und dann auch noch nach unserem grandiosen Sex! Direkt danach hat er mir freudestrahlend mitgeteilt, dass er jetzt den Beweis dafür hätte, keine Niete im Bett zu sein. Was hat er bloß mit dieser Tussi? Die ist doch strunzdoof und total unecht. Ich meine, hallo, sie hat künstliche Fingernägel mit Strasssteinchen drauf! Ich habe Leonhard damals darauf hingewiesen, aber er meinte, das sei halb so schlimm, dabei weiß ich ganz genau, dass Leonhard solche Fingernägel genauso hasst wie paillettenbesetzte T-Shirts oder Kunstledergürtel in Pastell oder blond gefärbte Haare, bei denen der dunkle Ansatz schon zu erkennen ist. Leonhard mag eher Frauen, die Model in der Zeitschrift »Country Living« sein könnten, aber keine, die für Solarien oder Ibiza-Schaumpartys in Clubs, die »Magic Dream« oder »Dance Palace« heißen, Werbung machen.
    Ich stehe im Bad vorm Spiegel und schaue mich an. Ich bin müde, verquollen und körperlich am Ende. Weil ich lange nicht mehr eine solche Nacht erlebt habe.
    Sie war geil.
    Aber das, was danach kam, nicht mehr. Im Gegenteil.
    Eigentlich müsste ich Leonhard hassen.
    Tue ich aber nicht.
    Leo
    Warum regen sich Mr. Bean und Edda eigentlich so auf? Die beiden tun ja gerade so, als hätte ich diese sehr seltene Blutgruppe und würde mich weigern, einem Todgeweihten etwas davon zu spenden.
    Es gibt auch Grenzen.
    Das Wichtigste: Ich bin gut im Bett. Ich bin ein Tier . So oder so ähnlich hat Mia das gesagt. Also Tier hat sie nicht direkt gesagt, aber gemeint. Ganz sicher.
    Ich stehe in der Küche des Cafés und bereite eine Gulaschsuppe vor. Während ich Zwiebeln schneide und anbrate, denke ich zum tausendsten Mal über diese Nacht nach. Sie war wirklich unbeschreiblich. Ich konnte mehrfach hintereinander, das muss mir auch erst mal einer nachmachen.
    Mia hat im Übrigen einen Traumkörper. Das habe ich natürlich auch schon bemerkt, wenn sie angezogen war, aber ausgezogen ist das noch mal was anderes. Ich hab sie zwar auch schon mal oben ohne gesehen, aber noch nie splitterfasernackt. Das war eine Premiere.
    Es passte einfach alles mit uns. Danach haben wir uns eine Tiefkühlpizza aufgebacken, weil um die frühe Uhrzeit natürlich noch keine Lieferservice auf hatte. Außerdem hatte Mia ja erst kürzlich zu mir gesagt, es sei verboten, nicht zu fragen, ob man nach dem Sex Pizza essen möchte. Auch das war irgendwie so, als sei es schon immer so gewesen. So echt. So ohne Firlefanz.
    Aber dann haben wir beide dagelegen und geschwiegen. Das war nicht sooo gut. Irgendwie herrschte gedrückte Stimmung. Wir haben schon öfter beieinander übernachtet und morgens im Bett Kaffee getrunken, und ich habe Brötchen und Croissants geholt, oder wir sind frühstücken gegangen, oder was auch immer. In dem Fall eben Pizza. Jedenfalls ist es grundsätzlich schön, mit Mia aufzuwachen.
    Nur diesmal irgendwie nicht. Wir haben nebeneinander im Bett gelegen wie zwei Fünfzehnjährige, die nicht wissen, was sie nach dem ersten Zungenkuss sagen sollen. Es war einfach komisch.
    »Willst du Kaffee?«, hatte Mia gefragt, ich hatte genickt. Wir haben schweigend unseren Kaffee getrunken, dann habe ich versucht, sie ganz unbefangen anzulächeln, und gesagt: »Das war eine tolle Nacht.« Und dann habe ich das mit der Niete gesagt, beziehungsweise das mit der Nicht-mehr-Niete.
    Mia hat mich nur ausdruckslos angesehen und

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