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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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blickte er sich um, dann kauerte er sich zu Füßen des stehenden Dämons nieder. Er schien zu zittern, als er sich nach hinten, gegen die Beine des Stehenden preßte. Roha spürte einen jähen Ausstoß von Pein und war vorübergehend verwirrt, aber das Gefühl dauerte nicht an, und sie ging wieder dazu über, die Wesen zornig anzufunkeln.
    Die Dämonen, die auf der Lichtung umherstreiften, hoben Maden von dem rings um das Schiff aufgewühlten Erddamm auf, rissen Blätter von Büschen, die sich ans Leben klammerten, obgleich die meisten ihrer Wurzeln durch die Masse des Eies aus der Erde gerissen worden waren. Den Dämonen schien egal zu sein, was sie nahmen.
    Sie pflückten Blätter und Beeren vom Giftbeerbusch, streiften gleichgültig an den Pfeilwerfern vorbei, ohne die Pfeile und das Scharren und Platzen zu beachten, mit dem sie gegen ihre festen Häute schlugen und harmlos abprallten. Roha sah zu, angespannt vor Erwartung, darauf lauernd, daß die Dämonen die niedergekauerten Amar entdeckten, doch dies geschah nicht. Die glitzernden schwarzen Augen schienen nie weiter zu blicken, als die zupackenden Zangen am Ende ihrer Mittelarme greifen konnten. Sie starrte die Dämonen an, haßte sie, weigerte sich, die Lebenssignale zu akzeptieren, die sie von ihnen empfing. Sie zog ihre Krallen über den Fels. Schrecklich, böse. Mutter Erde schrie auf, verlangte, von ihnen befreit zu werden. Unter dem Schmerz dieses Schreies schüttelte sie sich und weigerte sich zuzugeben, daß der heftige Schrei aus dem Innern des Eies kam und nicht aus dem Erdreich darunter.
    Ein dreimal wiederholtes Pfeifen schrillte über die Lichtung.
    Churr sprang aus seiner Deckung und pfiff: „Mar! Mar! Amar!
    Mar!” Die Krieger folgten ihm und stürmten auf die Dämonen zu.
    Roha packte Rihon, bevor er sich bewegen konnte, hielt ihn neben sich fest. Er war ärgerlich, fauchte sie an. Sie schrie auf, als seine Krallen über die Haut ihres Handrückens harkten und Blut hervorsickerte.
    „Roha!” Qual erfüllte seine Stimme, aber er riß sich trotzdem los und rannte den Felsenabhang hinunter.
    „Verlaß mich nicht.” Er ignorierte ihren Ruf, sprang hinunter und lief dann auf die Lichtung zu. Roha jagte hinter ihm her.
    Auf der Lichtung stemmte Churr seine Füße hart auf und zog den Speer nach vorn. Ein Dämon ging zu Boden, mitten in dem weißen Y
    auf seiner Brust durchbohrt, an dem sich die harten Panzerplatten trafen. Er wankte, fiel dann mit einem Klappern seiner Gliedmaßen, und aus den Löchern zu beiden Seiten seines Brustkorbes pfiff laut die Luft.
    Schreiend, kreischend, ihrer Wut und Verwirrung in einer rasenden, jedoch nutzlosen Folge von Handlungen freien Lauf lassend, rannte Roha durch das Getümmel, prallte gegen Körper, zerrte an vielgliedrigen Armen, stieß zu und wirbelte auf dem freien Platz immer rundherum.
    Weitere Dämonen fielen. Sie schienen seltsam hilflos, durch den Angriff wie gelähmt. Viele von ihnen erstarrten. Andere schlugen unbeholfen nach den Speeren oder nach den Amar-Kriegern.
    Aufgeregt und schrill wehte ein Zwitschern von der Gestalt im Loch heran. Die Dämonen rissen sich los, so gut sie konnten, und rannten steif, jedoch mit überraschender Schnelligkeit auf das Loch zu. Als sie dem Ei nahe genug waren, warfen sie sich plötzlich nieder und preßten ihre gewölbten Gesichter auf den Boden. Noch bevor die Amar reagieren konnten, richtete der Dämon im Laderaum das Ende der Röhre auf sie.
    Feuer strömte aus diesem Ende des Rohres. Der Dämon bewegte den Feuerstrom über die Front der Angreifer. Die Amar fielen ohne einen Laut, das Fleisch von ihren Knochen gebrannt. Hinter ihnen kreischten weitere Krieger, als sie vom Mahlstrom des Feuers gepackt wurden. Sie stürzten zu Boden, wälzten und überschlugen sich in aberwitzigen Versuchen, den sengenden Schmerz zu ersticken. Der Dämon schwenkte die Röhre zurück.
    Churr packte den Speer, der in einem Dämonenkörper neben ihm zitterte. Er dreht ihn los und schleuderte ihn auf den Dämon im Loch.
    Der Speer traf einen der Oberarme an der Verbindung zwischen Arm und Schulter und riß ihn zurück in die Schwärze des Loches. Mit einem zischenden Laut kippte der Dämon nach hinten. Die Röhre wurde aus seinen Greifzangen gerissen und fiel nieder - der Feuerstrom versiegte.
    Die am Boden liegenden Dämonen krabbelten hoch, bevor die Amar, auch Churr, reagieren konnten, rannten über die Stege in das Ei zurück - den verletzten Dämon schleiften sie mit sich,

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