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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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in nächster Zeit aufbrechen, sobald er glaubt, er sei bereit.”
    Die Sonne hatte sich über den Zenit hinausgeschoben, als Aleytys aus dem Unterschlupf herauskam, Drij hinter sich. Die Ausrüstung, die sie mitgebracht hatte, war ordentlich auf dem Transporter verstaut. Als sie näher kam, konnte sie sechs zappelnde Eingeborene sehen, in Geschirren an die Transportdeichsel gespannt, Hände und Beine gefesselt, die Augen voller Panik, die Münder zuckend: Mit jedem keuchenden Atemzug sprühte Schaum heraus. Unruhig gingen die Aasfresser umher, in zwei Gruppen geteilt -eine kleine, dichtgedrängte Gruppe von Menschen, die hinter Blaur standen, und eine größere, lautere Menge, die alle Nichtmen-schen umfaßte und sich um den Transporter herum versammelt hatte.
    Quale streifte an Aleytys vorbei und schritt zum Tor. Er blieb stehen, funkelte die Hyänen an, die Fäuste in die Hüften gestemmt, ließ die Blicke aus seinen hellen Augen über die unruhigen Gestalten streifen und wartete darauf, daß sie aufhörten, herumzugehen und miteinander zu reden. Als dies nicht geschah, brüllte er eine Flut von Obszönitäten, dann ein paar knappe Befehle, die die Aasfresser veranlaßten, sich in unregelmäßigen Reihen auf jeder Seite des Transporters aufzustellen. Er umrundete die Menschen und Nichtmenschen, inspizierte ihre Waffen, knurrte manchen an, blieb anderen gegenüber kommentarlos. Wieder am Tor, winkte er Aleytys und Drij und ruckte mit einem Daumen in Richtung Transporter. „Steigt auf”, fuhr er sie an. „Haltet eure blöden Schädel unten. Sobald wir da draußen sind, halten wir nicht mehr an. Verdammt schade, wenn euch die Grünies erwischen.” Er nahm sein Gewehr von der Schulter. „Blaur!”
    Der einäugige schwarze Mann gab den Leuten, die ihn umstanden, einen Wink, der sie auf die Bretter neben dem Tor schickte. Sie hockten sich nieder, die Rücken zur Mauer gewandt, die Gewehre auf den Knien; so betrachteten sie die anderen Aasfresser mit einer kühlen Gleichgültigkeit - und in manchen Fällen auch mit breitem Grinsen, weil sie wußten, daß sie den Schutz der Mauern verlassen und sich den Giftpfeilen der Eingeborenen aussetzen mußten. Mit zwei Männern bei sich, eilte Blaur zu Quale.
    „Wir sind in einer Woche wieder da, vielleicht erst in neun, zehn Tagen.” Quale blickte stirnrunzelnd zu den blassen Linien des Pfuhls hinauf. „Bis dahin müßten wir aus dieser Scheiße heraussein. Seid bereit, euch zu bewegen, wenn ihr uns seht.”
    Blaur knurrte. „Du willst das Tor offen haben?”
    Quale schaute an ihm vorbei auf die Aasfresser. „Szor?” rief er.
    „Schneide die Grünies los und mach ihnen Beine. Ihr anderen …” Er unterbrach sich und musterte ihre finsteren Gesichter.
    „Wenn wir hinausgehen, will ich niemanden anhalten sehen.
    Bleibt zusammen. Paßt auf den Rücken eures Vordermannes auf.
    Wenn ihr stürzt, seid ihr auf euch allein gestellt, also bleibt auf den Füßen. Auf uns wartet die größte Beute, die ihr Bastarde je gesehen habt.”
    Szor schlug dem größeren seiner Begleiter auf die Schulter.
    „Gollez, du sorgst dafür, daß sie uns nicht auf dem Kopf herumtanzen, wenn ich ihnen die Fußfesseln durchschneide.” Er grinste und deutete auf die Peitsche in der Hand des großen Mannes. „Kitzle sie damit, wenn sie sich wieder hinsetzen. Wir haben keine Zeit, diese Gäule erst mal zu trainieren.”
    Auf dem Transporter machte Drij einen tiefen Atemzug und preßte ihr Gesicht gegen die weißen Ausrüstungsbehälter. Aleytys legte den Arm um ihre Schulter, fluchte leise über ihre Hilflosigkeit, zuckte jedesmal zusammen, wenn sie das Knallen der Peitsche hörte, und spürte, wie Drij mit ihr erschauerte.
    Während Gollez und Szor die Fesseln um die Beine der kleinen, drahtigen Eingeborenen durchschnitten und mit einer Neunschwänzigen Katze auf Beine und Rücken einschlugen, bis sich die Gefangenen aufrichteten, schoben Blaur und seine Helfer das Tor auf.
    Ein Eingeborener sprang mit erhobenem Bogen durch die Öffnung.
    Er fiel, ein Dutzend Kugeln im Körper. Quale brüllte seinen Zorn über diese Munitionsverschwendung hinaus, rannte an den Reihen der Aasfresser entlang zurück, rempelte seine Wachen an und schlug auf sie ein. Fluchend, tobend lief er zum Tor zurück. „Kleyt, Cran hierher. Ihr anderen … Der erste Kerl, der noch mal schießt, bevor ich das befehle, kriegt eine Kugel in den Bauch.” Er rannte mit den beiden Männern durch das Tor, blieb dann wachsam stehen

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