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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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die Vaada einige gewölbte Metallteile trugen - Schilde, um die Steine abzuwehren, die ungehindert und in unvorhersehbaren Abständen heranflogen -, sah, wie Drij langsam in die Schleuse heraustrat.
    Schließlich blieb sie einfach stehen und beobachtete das Gestöber von Bewegung, das an ihr vorbeitrieb und sich um den Transporter herum konzentrierte, und ihre Schultern hingen ein wenig herunter.
    Sie sah müde und ängstlich aus. Dies alles ging sie nichts an, sie war in diese Sache hineingezogen und gezwungen worden, ihre Arbeit aufzugeben, die Mittelpunkt ihres Lebens ist. Es bestand keine Aussicht darauf, daß die Amar sie akzeptieren würden, wenn sie blieb.
    Ohne Aleytys’ Hilfe würde sie sogar ihre Aufzeichnungen und ihre Sammlung von Gebrauchsgegenständen der Eingeborenen aufgeben müssen. Aleytys drängte sich durch die herumschlurfenden Vaada, blieb neben der Schleuse stehen und wartete, bis Drij auf sie aufmerksam wurde. Als sie dem Blick der dunklen, müden Augen begegnete, sagte sie: „Es ist bald vorbei.”
    Drij zuckte mit den Schultern und hockte sich hin. Sie machte Anstalten zu sprechen und zuckte zusammen, als mehrere Steine aus dem Nebel flogen und zwei Vaada verletzten, weil sie zu unbeholfen gewesen waren, sich schnell genug in Sicherheit zu bringen, und weil ihr Chitin spröde und dünn geworden war nach den Monaten des langsamen Sterbens. Quale tötete sie mit einem Kopfschuß, wie er das auch bei seinen eigenen Leuten getan hatte — der einzige Unterschied bestand darin, daß er ihnen noch weniger Zeit und Aufmerksamkeit schenkte, als er für die verwundeten Männer erübrigt hatte.
    Er winkte sechs der kräftigsten Vaada zum Vorderteil des Transporters und ließ sie in das Geschirr einspannen. Drij starrte die ausgespreizten Leichen an und wischte sich nervös über den Mund. „Genau das wird er auch mit uns machen.”
    Aleytys legte die Hand auf Drijs Schulter und drückte sie, empfand teilweise Verständnis, teilweise jedoch auch Verärgerung wegen ihres Verhaltens. Zu viele Dinge, die auf sie einstürzen, dachte sie. Was kann ich ihr schon sagen ? Nichts, nehme ich an. Sie stellte sich neben Drij, und gemeinsam beobachteten sie Quale, wie er den Treck organisiert bekam, indem er die Hyänen in einem dünnen Kreis, mit dem einarmigen Mann an der Spitze, ausschwärmen ließ und dafür sorgte, daß sie alle die Schilde hochhoben und so bequem wie möglich anbrachten - zwei oder drei Steine aus dem Nebel unterstrichen seine Anweisungen. Die Wache der Königin stellte sich paarweise auf jeder Seite der Sphäre auf. Quale überprüfte das gewaltige Behältnis, stieß dagegen und sah mißtrauisch zu, wie es in dem Netzwerk leicht schaukelte. Es saß jedenfalls fest genug, da sein Gewicht das Netz in das Gestänge niederdrückte, was den Schwerpunkt senkte, so daß der Transporter leichter fuhr als bisher. Er ließ seine Hand über die Politur gleiten, trat dann zurück. „Los geht’s.”
    Auf einen geschnalzten Befehl von Ksiyl hin legten sich die sechs Vaada ins Geschirr, die vielfachen Räder gruben sich in den rauhen Boden und der Transporter bewegte sich glatt voran. Quale sah einen Moment lang zu und rief dann Aleytys und Drij mit einem ungeduldigen Schnappen zu sich. Er ruckte einen Finger zum hinteren Teil des Transporters. „Wenn ihr wollt, kommt nach. Bleibt aus dem Weg.” Damit waren sie entlassen — er drehte sich um und lief nach vorn; der Transporter wurde an dem zerzausten Gestrüpp am Rande der Lichtung vorbeigezogen.
    Drij starrte düster auf ihre Stiefel hinunter. „Ich hab’s dir gesagt. Er hat uns satt.”
    „So?” Aleytys zog sie mit sich, hinter dem Transporter her. „Heißt das, wir rollen uns jetzt zusammen und sterben?” Sie schlängelte sich an den dahinschlurfenden Vaada vorbei und erreichte das Heck des Transporters. „Ich habe noch ein paar Überraschungen im Ärmel, Freundin.” Sie spielte mit dem Gedanken, Drij zu sagen, was sie vorhatte. Sie würde mir nicht glauben. Ihr Glaube ist der Rationalismus.
    Schlußendlich ist alles erklärlich, selbst Dinge, die bekannten Gesetzmäßigkeiten zu trotzen scheinen. In einem Jahr wird sie dies alles zu ihrer Zufriedenheit gelöst haben. Wüßte gern, wo ich in einem Jahr sein werde. Ein Schiff. Haupt wird die Haestavaada festgenagelt haben. Wenn ich die Königin zu ihnen schaffe, werde ich mein Schiff bekommen. Drij war bisher eine gute Freundin. Ich habe für mein Asyl bezahlt, aber es gibt eine Menge,

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