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Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Titel: Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Scherm
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ist.«
    »Wie? Jabul ist Mot?«
    »Was? Mot ist Jabul?«
    »Ihr seid in den Tempel eingebrochen?«
    »Was habt ihr gestohlen?«, fragte Nostr'tut-Amus auffällig ruhig.
    »Den Rubin-Schädel.«
    »Kein Wunder, dass Mot euch töten will! Ihr habt das größte Symbol seiner Macht entwendet.«
    »Deshalb wollten wir ja ans Ende der Welt fliehen. Aber Mot hat uns trotzdem gefunden. Besser gesagt, ist er anscheinend mit uns auf der Gublas Stolz hierhergekommen. Doch nun wird Sampo für uns einen Gegenzauber weben. Außerdem verkauft er Amulette, die als Antidämonikum wirken.«
    Bei diesem Stichwort breitete der Schamane auf einem Tuch mehrere Amulette mit unterschiedlichen Schriftzeichen aus.
    »Bevor ich mein Zauberlied singe, solltet ihr euch meine Kollektion zur Dämonenabwehr ansehen und euch persönlich absichern. Hier haben wir ein hübsches Amulett mit der Aufschrift laukaR, das heißt bei euch Zwiebel oder Knoblauch und hält jeden Dämon auf Abstand. Das Amulett mit den Runen Lapu lädt euch Schutzgeister direkt an euren Körper. Die anderen wirken auch überaus trefflich: Alu heißt ebenfalls Schutz, aber ohne den Einsatz von Geistern, nur durch das Amulett und ota jagt den Dämonen Furcht ein. Fupark schließlich bietet euch die Macht aller Runen, die einst der Zwerg Mimir dem Odin lehrte. Ihr seht, ich habe genau das, was ihr dringend braucht.«
    So beendete Sampo seine Produktvorstellung mit einem im Wortsinn gewinnbringenden Lächeln.
    Raffim, Zerberuh und die anderen klimperten mit ihren gezückten Geldbeuteln und stürzten sich gleichzeitig auf die Schutz bringenden Amulette.
    »Gemach, gemach, es sind genug für alle da«, versuchte Sampo die Tajarim zu beruhigen. Doch gegen deren Kaufrausch halfen nicht einmal die besänftigenden Worte eines Schamanen.
     
    *
     
    Als Seshmosis aus seiner Ohnmacht wieder erwachte, saß genau vor seinem Gesicht ein Eichhörnchen.
    »Du hast dich verändert, mein lieber Prophet«, sagte GON.
    »Daran sind nur diese verrückten Zwerge schuld! Kannst du mich denn nicht aus diesem unwürdigen Zustand befreien? Es ist ja nicht so, dass ich an dir oder deinen Fähigkeiten zweifle. Und sollte ich jemals gewagt haben, daran zu denken … vielleicht, unter gewissen traurigen oder gar dramatischen Umständen … zu zweifeln, so nehme ich diesen Zweifel mit dem Ausdruck größten Bedauerns zurück. Du könntest mir doch helfen, oder?«
    »Ich könnte schon, aber warum sollte ich? In dieser Gegend der Welt ist es von Vorteil, wenn man einen Pelz trägt.«
    »Aber ich sehe aus wie ein Wolfsmensch!«
    »Das ist doch egal. Hauptsache, du frierst nicht.«
    Unwirsch winkte Seshmosis ab und setzte sich auf. Dabei fiel sein Blick auf GONs Doppelgänger. »Und wer ist dieses Eichhörnchen?«
    »Dein von uns gesuchter Nachkomme. Er heißt Ratatöskr«, antwortete GON.
    Verwirrt sah Seshmosis von einem Eichhörnchen zum anderen. Dann bat er: »Herr, bitte nimm eine andere Gestalt an. Oder ändere zumindest deine Farbe, damit ich euch unterscheiden kann.«
    Augenblicklich wurde aus dem einen rotbraunen Eichhörnchen ein schwarzes Eichhörnchen.
    »Danke! Und jetzt erkläre mir bitte die Sache mit meinem Nachkommen.«
    »Nun, ich sagte doch, dass wir deinem Nachfahren aus deiner Verbindung mit der Amazone Cleite helfen müssen. Endlich haben wir ihn gefunden: Hier ist er! Sein Name ist Ratatöskr. Derzeit muss er allerdings auf dem Weltenbaum niedere Botendienste leisten. Wieso und warum, habe ich auch nicht ganz verstanden. Aber ich denke, er wird es uns erläutern.«
    Seshmosis, der grau bepelzte Wolfsmensch, lehnte sich mit dem Rücken an einen Stein, ihm gegenüber hockten ein rotbraunes und ein schwarzes Eichhörnchen, die beide in Wirklichkeit jemand ganz anderer waren. Seshmosis mochte über das Bizarre dieser Situation lieber nicht nachdenken und war nur froh, dass ihn seine geliebte Tani jetzt nicht sah.
    »Gut, Rata, Rata wie auch immer, lass hören!«, forderte Seshmosis das rotbraune Eichhörnchen auf.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich war ein ganz normaler Mensch in einem ganz normalen Wirtshaus. Gut, es war vielleicht ein wenig verruchter als andere Wirtshäuser, und die Leute darin waren etwas rauer als üblich. Dementsprechend wurden die Spiele schärfer gespielt und die Regeln etwas weiter ausgelegt, wenn ihr versteht. Woher sollte ich wissen, dass der schielende Alte, mit dem ich spielte, ein Gott war? Ich versuchte ihn ganz normal beim Würfeln zu betrügen. Und da

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