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Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Titel: Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Scherm
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gewaltsam? Wozu habe ich denn international gerühmte Helden wie dich um mich versammelt, wenn ich dann im Ernstfall Lösegeld bezahlen muss wie ein gewöhnlicher Salzhändler und Pfeffersack?«
    König Gunther stand inmitten seines Gefolges im Lager der Burgunden und konnte sich über seine Freilassung nicht so recht freuen. Voller Bitterkeit sagte er zu Siegfried: »Wo war dein Schwert, als ich es brauchte?«
    »In der falschen Scheide«, murmelte Hagen zu sich selbst, doch laut sagte er: »Wir sind auf Brautwerbung, mein König. Da ist ein Blutvergießen in der Region der Braut nicht angebracht. So ein Gemetzel kann schnell einmal zu Verstimmungen unter den Brautleuten führen.«
    »Gut, gut, reden wir nicht mehr darüber. Mit keinem!«, befahl Gunther und wandte sich Wahnfried zu: »In deinem Lied ist die Rede davon, dass man Brünhild in einem tödlichen Wettkampf besiegen muss. Das hast du doch sicher nur erfunden, oder?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Ähem, nicht so ganz erfunden. Da stand in irgendeiner Handschrift etwas von einem Zweikampf. Das ist aber sicher nicht ernst zu nehmen, mein König. Warum sollte auch eine Frau gegen ihren zukünftigen Mann auf Leben und Tod kämpfen? Das macht doch keinen Sinn. Da wäre die Braut ja, wenn es schiefginge, schon vor der Hochzeit Witwe. Sozusagen. Also undenkbar, mein König, völlig undenkbar.«
    »Fein! Dann wollen wir zur Burg reiten und meiner Zukünftigen die Aufwartung machen!«
     
    Nach einer Stunde standen die Burgunden vor dem Tor von Burg Isenstein. Die Torwächterinnen ließen die fremden Recken gerne ein, aber nicht, ohne sie vorher zu entwaffnen.
    »Das ist demütigend!«, empörte sich Siegfried. »Das kommt einer Entmannung gleich.«
    »Das ließe sich auch noch einrichten«, versprach eine besonders kräftige Kriegerin mit langen blonden Zöpfen. Dann wurden die Burgunden in die große Halle des Hauses geführt, wo Brünhild sie auf dem Thron sitzend empfing.
    Wahnfried hob gerade an, als Hofsänger seinen Herrn vorzustellen, da hielt Hagen ihn mit einem groben Griff zurück.
    »Halt bloß dein Maul!«, zischelte er ihm ins Ohr. »Das hier ist Männersache.«
    Siegfried trat vor und verbeugte sich tief vor der Walküre.
    »Ich bin Siegfried von Xanten, Vasall dieses edlen Herrn, König Gunther von Burgund, der um deine Hand anhält.«
    Brünhild beäugte Gunther misstrauisch.
    »Der, ein König? Der mutet mich eher an wie der Mundschenk eines alten Weibes.«
    Die burgundischen Krieger wurden blass, doch Gunther beschloss, das Gehörte zu ignorieren. Freundlich ergriff er das Wort.
    »Edle Brünhild, die Sänger künden in allen Landen von deinem Ruhm und deiner Schönheit. Und jetzt, wo ich dich erblicken darf, stelle ich fest, dass all ihre Lieder deiner nicht gerecht werden. Du bist der Glanz aller Weiblichkeit. Glücklich der Mann, der dich zum Altar führen darf.«
    Brünhild ließ nicht erkennen, ob die Schmeicheleien auf sie gewirkt hatten. Sie verströmte gegenüber Gunther so viel Herzlichkeit wie ein rostiges Axtblatt, als sie erwiderte: »Wir haben hier in Eisland gewisse Bräuche, die es einzuhalten gilt. Du musst um mich kämpfen, um zu beweisen, dass du meiner würdig bist. Jedoch sollst du wissen, dass es noch einen anderen Mann gibt, der ein Vorrecht auf mich hat. Sollte dieser nicht auf mich verzichten wollen, musst du vorher ihn besiegen.«
     
    *
     
    In einer Höhle in Dimmuborgir kauerten völlig entkräftet und abgemagert die Missionare Tangbrand, Torarin und Hallfred. Das Wenige, das Hallfred zusammengebettelt hatte, machte keinen von ihnen satt. Und wie immer saß mindestens ein Wolf am Höhleneingang und ließ sie nicht aus den Augen.
    »Ich gebe auf. Ein solches Leben will ich nicht mehr führen«, sagte Hallfred.
    Torarin deutete mit einer Krücke auf ihn: »Dir geht es doch noch am besten von uns. Du bist wenigstens kein Krüppel. Schau mich an! Das Schwein hat mir fast jeden Knochen im Leib gebrochen.«
    »Hört auf! Das ist eine Prüfung des Herrn, und seine Wege sind unergründlich. Auch wenn ich nun blind bin, wird er meinen Weg erleuchten«, verkündete Tangbrand.
    »Das glaubst du doch selbst nicht. Gefasel! Ich werde auf jeden Fall ab heute auf eure zweifelhafte Gesellschaft verzichten. Ich habe ein Angebot von der Schwarz-Roten Allianz, für sie als aktiver Plünderer fremder Clans zu arbeiten, und ich nehme es an. Da habe ich eine Aufgabe und regelmäßige Mahlzeiten«, sagte Hallfred.
    »Wie sollen wir beide

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