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Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Titel: Die Nonne mit dem Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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zuständigen Matrosen an. »Hisst die Toppsegel, dann kräftig backbord voraus!«
    Kurz darauf glitt die Galeone im Konvoi mit den anderen Schiffen aus dem Hafenbecken hinaus.
    Entschlossen hielten die königliche Flotte und die Piratenschiffe aufeinander zu. Catalina hörte, wie der Admiral Mikel zubrüllte, dass seine Kanoniere die Luken öffnen und die Kanonen laden sollten, und er die Musketiere und Arkebusiere in Schussposition gehen ließ. Je näher die Schiffe einander kamen, desto stiller wurde es an Bord. Es war nicht zu übersehen, wie gut die Schiffe des Feindes ausgerüstet waren. An die vierzig Kanonen führten Spilbergens Schiffe backbord und steuerbord, und ihre Breitseite war fast doppelt so mächtig wie die der spanischen Galeonen. Catalina hob ihr Fernrohr, suchte das Deck ab und entdeckte den berühmten Freibeuteradmiral auf der Brücke. Breitschultrig und hochgewachsen stand er da mit seinem roten, dreizackigen Admiralshut auf der flämisch-blonden Mähne und schickte seine nicht weniger hünenhaften Männer mit ruhigen Gesten in Stellung.
    Catalina hörte, wie Admiral Mendoza Befehl zum Laden der Kanonen gab.
    »Und zwar im Eiltempo!«, brüllte er. Mikel trieb seine Männer an. Sekunden später wehte von den Kanonendecks ein feiner, blauer Rauchnebel empor – die Lunten brannten, die Kanoniere waren bereit. Kurz darauf waren sie dem Feind nahe genug, um mit ihren Kanonen etwas ausrichten zu können.
    »Kanonen ausfahren!«, brüllte der Admiral über Deck. Schwere Hammerschläge dröhnten durch das Schiff: Die Keile wurden weggeschlagen, die Klappen der Kanonenluken flogen auf, die Rolllafetten rumpelten. In den gähnenden Luken erschienen schwarze Geschützmündungen, alles war zum Abschuss bereit.
    »Einen Strich gegen den Wind!«, befahl der Admiral dem Steuermann, und kaum hatte das Schiff seine neue Position eingenommen, gab er Mikel den Befehl zum Abfeuern. Ein ohrenbetäubendes Donnern brachte das Schiff zum Erbeben, eine lange Rauchwolke leckte am Bug von Spilbergens Schiff, die Planken zerbarsten in einer Wolke aus Holzsplittern.
    »Nieder mit den verdammten Flamen!«, jubelten die Kanoniere. Der Admiral ließ gleich die nächsten Kanonen abfeuern. Auch jetzt trafen sie ihr Ziel, der Wind trug ihnen die Schreie der Getroffenen zu, doch dann wurden sie selbst getroffen, über die Reling backbord donnerte die Kanonenkugel und beförderte zwei Matrosen und den Leibgardisten direkt neben Mikel in den Tod. Fassungslos blickte Mikel zu seinem zerfetzten Kameraden und anschließend hoch zu Catalina. Die wandte den Kopf ab und entsicherte ihr Gewehr. Sie hatte ihn nicht gezwungen mitzukommen.
    Kanone um Kanone spie ihre tödliche Ladung aus, Pulverdampf quoll aus den Kanonenmündungen und nebelte die Schiffe ein, und doch wurden von beiden Seiten nur noch drei weitere, nicht allzu gefährliche Treffer gelandet. Die Schiffe waren jetzt nahe genug, um auch Schusswaffen einzusetzen. Die Soldaten gingen an der Reling und in der Takelage in Gefechtsposition.
    Catalina schwang sich aus dem Mastkorb und hangelte sich auf eine Höhe hinab, von der aus sie ihre Gegner mit der Muskete treffen konnte. Schuss um Schuss gab sie auf die Flamen ab. Als der Soldat, der direkt neben ihr in den Wanten hing, getroffen mit einem gellenden Aufschrei ins Meer stürzte, fragte sie sich, warum sie nicht an seiner Stelle sein konnte.
    Mendozas Schiff war dem von Spilbergen mittlerweile so nahe gekommen, dass sich ihre Rahen beinahe berührten.
    »Fertig zum Entern!«, brüllte der Admiral, und sofort ließen die Männer in den Wanten die schweren Enterhaken um ihre Köpfe kreisen. Catalina glitt an der Takelage hinunter, um bei den Ersten zu sein, die auf das feindliche Schiff sprangen.
    »Los!«, feuerte Admiral Mendoza sie an, und im gleichen Moment hatte Catalina den ersten Fuß auf Deck gesetzt und sprang mit gezücktem Degen mitten in eine Gruppe Flamen hinein. Einen tötete sie noch im Sprung, den Nächsten verletzte sie am Bein, dann wurde sie selbst am Arm getroffen und gleich darauf in der Brust.
    »Danke«, seufzte sie und verlor das Bewusstsein.

27
    A ls Catalina zu sich kam, sah sie eine Frau in einer schwarzen Kutte durchs Zimmer huschen. Im ersten Moment dachte sie, sie sei in ihrem alten Kloster und hätte ihre Flucht nur geträumt, aber als sie sich aufzusetzen versuchte und den Schmerz in der Brust spürte, fiel ihr wieder alles ein, was geschehen war: Mikel, das Schiff, die Schlacht, die

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