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Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Titel: Die Nonne mit dem Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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verschlossen sein musste. Sie öffnete den Verschlag und warf den Hühnern ihre Ration hin. Dann schloss sie die Tür, bückte sich nach dem Deckel, und im gleichen Moment packte Giuseppe mit beiden Händen ihre Hüften und drückte sie an sich. Catalina spürte etwas sehr Hartes an ihrem Po.
    »He, was machst du?«, rief sie unbehaglich. Giuseppe drückte sie noch fester an sich und stöhnte. Unwillig versuchte Catalina, sich zu befreien.
    »Jetzt lass mich schon los!«
    »Nun stell dich nicht so an, du kleiner Mistkerl! Du willst es doch genauso wie ich. Ständig suchst du meine Nähe, atmest tiefer, wenn du meine Hände spürst, und jetzt sollst du sie überall spüren, und mein bestes Teil dazu.«
    Entsetzen überkam Catalina. Giuseppes Stöhnen wurde immer heftiger, und er versuchte, seine Hand in ihre Hose zu schieben. Als er merkte, dass Catalinas Gürtel zu eng geschnürt war, um ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen, packte er ihr mit der anderen Hand brutal zwischen die Beine und drehte sie zu sich um. Catalina wand sich in seinen Armen, sie schrie, trat und biss und flutschte Giuseppe dann wirklich für einen Moment aus den Händen. Als sie zurückwich, stieß sie gegen die Petroleumlampe, die im Herunterfallen erlosch. Jetzt war es so dunkel, dass sie von Giuseppe nur noch Umrisse sehen konnte. Wieder packte er sie, aber dann zischte auf einmal etwas an ihrem Kopf vorbei, ein dumpfer Schlag ertönte – und Giuseppe wich zurück. Catalina sprang zur Seite, sah, wie etwas Dunkles auf Giuseppes Brustkorb zuflog und ihn zu Fall brachte. Giuseppe fluchte, sprang aber gleich wieder auf die Beine. Er und sein Angreifer umliefen sich wie Katzen, den anderen nicht für eine Sekunde aus dem Blick lassend. Da schnellte der rechte Fuß des Unbekannten hoch und traf Giuseppe an der Stirn – und im gleichen Moment wurde Catalina klar, wer sie verteidigte.
    »Tao, Tao Te Chen!«, rief sie mit bebender Stimme. Tao Te Chen wandte sich zu ihr um – und Giuseppe landete einen Kinnhaken. Der Koch taumelte, musste noch einen Kinnhaken einstecken und fiel hin. Sofort war Giuseppe über ihm. Er trat ihm in die Nieren, den Magen, gegen den Kopf … Catalina hob den Deckel des Fasses mit dem Hühnerfutter auf und hieb ihn Giuseppe mit all ihrer Kraft auf den Kopf. Giuseppe schwankte und fiel dann um wie ein Baum.
    Tao Te Chen war schnell wieder auf den Beinen und wollte nichts hören von Catalinas Entschuldigungsgestammel.
    »Warum bist du denn auch nicht deutlicher geworden?«, jammerte Catalina. »Dann hätte ich doch …«
    »Hätte, hätte, hätte!« Tao Te Chen gab ihr den Schlüssel vom Vorratsraum und hieß sie Rum holen. »Irgendwie müssen wir den Scheißkerl wieder auf die Beine bringen. Wenn der Erste Offizier sieht, dass wir einen seiner besten Männer außer Gefecht gesetzt haben, macht der Haifischfutter aus uns!«
    Rasch holte Catalina den Rum. Schon kurz darauf kam Giuseppe wieder zu sich.
    »Verpiss dich!«, fuhr Tao Te Chen ihn an. »Und wage nicht, dem Ersten auch nur ein Wort über unsere kleine Auseinandersetzung zu verraten – und noch weniger, Francisco je wieder zu nah zu kommen!«
    »Na warte nur, Schlitzauge, irgendwann erwische ich dich allein, und dann bist du reif – und dein geiles Früchtchen hebe ich mir zum Nachtisch auf!«, zischte Giuseppe zurück, schleppte sich aber doch davon. Als er weg war, umarmte Catalina Tao Te Chen. »Das werde ich dir nie vergessen!«
    Tao Te Chen strich ihr über den Rücken. »Schon gut, Kleine, schon gut.«
    Es war das erste Mal, dass er Catalina gegenüber ein Wort benutzte, das er nur zu einem Mädchen sagen konnte. Die Vertrautheit und der Schutz, den er ihr damit gewährte, machten sie für ein paar Minuten wirklich wieder zu einem Mädchen. Sie fing an zu weinen, wie nur unschuldige, siebzehnjährige Mädchen weinen können. Und auch in Tao Te Chens Augen glitzerten Tränen.

10
    C atalina war bewusst, dass Giuseppe seine Drohung ernst gemeint hatte, und hielt sich von nun an, wann immer sie konnte, bei Tao Te Chen auf. Ihren Weg von der Kombüse in ihre Hängematte im Mannschaftsraum zögerte sie von Abend zu Abend länger heraus. Auch bisher war ihr nie wirklich wohl dabei gewesen, als einzige Frau in einem Raum voller Männer zu schlafen. Da die Matrosen sich aber praktisch nie umzogen – viele besaßen noch nicht einmal Kleider zum Wechseln –, sondern sich zum Schlafen in ihren Arbeitskleidern in ihre Hängematte legten, hatte sie zumindest

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