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Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Titel: Die Nonne mit dem Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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Wir wollen nachher auch noch was von ihr haben und uns dabei nicht die Schwänze verkohlen!«
    Die Frau wich zurück. Tao Te Chen ahnte, was in ihr vorging. Die Sprüche der Männer, dazu war er Chinese … Ruhig erklärte er ihr, dass er sie nicht für sich, sondern für seinen jungen, spanischen Freund ausgesucht habe. »Er hat noch nie, weißt du, und da geniert er sich halt vor den anderen!«
    Da lachte Conxita und stieg bereitwillig mit ihm die Stiege hinab.
    Catalina erwartete sie aufgeregt. Conxita sah sich sofort nach einem Liegeplatz um, entdeckte Catalinas Schlafplatz in der Ecke und hob ihre Röcke hoch. Verlegen strich Tao Te Chen sie ihr wieder herunter.
    »Die Hilfe, die mein junger Freund braucht, ist etwas delikaterer Art.«
    Sofort wurde Conxita wieder misstrauisch. »Wenn ihr hier irgendwelche Sauereien von mir wollt, schreie ich das ganze Schiff zusammen.«
    Tao Te Chen beruhigte sie und hielt ihr zwanzig Maradevis hin. »Du sollst uns nur etwas aufs Schiff bringen. Frauenkleider, morgen, wenn ihr wiederkommt. Und eine Perücke und Schuhe brauchen wir auch!«
    Die Frau schaute zwischen ihnen hin und her und nahm das Geld an sich. »Was habt ihr vor?«
    Catalina blickte fragend zu Tao Te Chen. Als er nickte, erzählte sie Conxita, dass der Erste Offizier keinen der Matrosen von Bord lasse, weil er nicht riskieren wollte, dass ihm noch einmal die halbe Mannschaft türmte. »Aber ich muss unbedingt von Bord!«
    Conxita zeigte sich wenig beeindruckt, bis Tao Te Chen leise hinzufügte: »Es geht um ihr Leben!«
    »Um ihr Leben?« Conxita sah ihn erstaunt an, musterte dann Catalina und nickte begreifend.
    »Also, was ist?«, fragte Tao Te Chen. »Können wir auf dich zählen?«
    Conxita nickte. »Das könnt ihr. Morgen Abend bringe ich alles mit, versprochen.« Sie strich Catalina über die Wange. »Wir werden dich hübsch machen, mein Püppchen. Kein Mensch wird dich wiedererkennen, selbst dein gelber Freund hier nicht!«
    Dankbar drückte Catalina ihr die Hand.
    Nachdem Tao Te Chen Antonio noch einmal einen Maradevis in die Hand gedrückt hatte, versprach der, Conxita am nächsten Abend für Francisco zu reservieren.
    »Der Kleine will auch mal!«, hatte Tao Te Chen ihm grinsend erklärt und dass die Alte seiner Ansicht nach gerade die Richtige für einen Anfänger sei. »Der Kleine soll doch auch in die Geheimnisse der Liebe eingeführt werden und nicht an eine geraten, die nichts weiter draufhat, als die Beine zu spreizen!«
    Überdies bat er Antonio, Francisco als einen der Ersten an die Reihe zu lassen. »Seit ich ihm von den Liebeskünsten Conxitas erzählt habe, kann er es kaum noch erwarten!«

    Um zehn Uhr abends ging endlich die Kombüsentür auf. Conxita huschte herein, befahl Tao Te Chen sich umzudrehen und winkte Catalina herbei, damit sie ihr aus dem Kleid half. Lächelnd stellte Catalina fest, dass Conxita zwei Kleider übereinander trug. Schnell zog Catalina das Kleid und Conxitas zweiten Unterrock über, schlüpfte in die Schuhe, die Conxita in ihrer Handtasche mitgeschmuggelt hatte, und fühlte sich in dem weich von ihrer Taille hinabfallenden Kleid so eigenartig, dass sie immer wieder mit den Händen über ihre Hüfte streichen musste.
    »Es ist so lange her …«
    Conxita setzte ihr noch die Perücke auf, schminkte sie und erlaubte Tao Te Chen schließlich, sich wieder umzudrehen. Als Tao Te Chen Catalina in dem hübschen blauen Baumwollkleid und mit den langen, braunen Haaren sah, die ihr nur dezent geschminktes Gesicht umspielten, huschte ein wehes Lächeln über sein Gesicht.
    »So habe ich mir dich immer vorgestellt«, sagte er leise und bemühte sich, seinen Blick nicht allzu lange auf ihrem Dekolleté verweilen zu lassen. »Genau so!«
    Catalina hob den Rock ein Stück an. »Und du meinst wirklich, die Männer erkennen mich nicht wieder?«
    »Und ob ich das meine!« Tao Te Chen nickte. »In diesem Aufzug würde dich noch nicht einmal dein Mikel wiedererkennen. Mensch, Mädchen, und du wollest mir einreden, du seist nicht hübsch!«
    Die Freude über sein Kompliment zauberte eine feine Röte auf Catalinas Gesicht. Conxita musste los, denn der nächste Freier wartete schon. Catalina würde in der Kombüse warten und Tao Te Chen dafür sorgen, dass sie dort niemand entdeckte. Um vier Uhr früh klopfte Conxita an die Tür.
    »Los, komm! Wir gehen jetzt von Bord!«
    Catalina umarmte Tao Te Chen noch ein letztes Mal, dann nahm Conxita sie an die Hand und zog sie mit. Oben an Deck

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