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Die Obelisken von Hegira

Die Obelisken von Hegira

Titel: Die Obelisken von Hegira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ununterbrochener Kriegszustand geherrscht. Es sah nicht danach aus, als würde es weitere Kriege geben. Kiril blickte die zerfetzte Küste hinauf und hinab und fragte sich, warum Gott solche Verwüstung zulassen konnte und zu welchem Zweck. Sein Herz wurde bitter, und seine Nase füllte sich mit dem beißenden Geruch versengten Landes und toter Gewässer.
    Mittlerweile hätte es Winter in Weggismarche und Pallasta sein müssen. Aber die Luft war warm und feucht, und die wenigen Berge, die sie sehen konnten, waren felsig und schneelos.
    Zwei Wochen nach seiner ersten Erkundungsmission erschien das Schiff-auf-Beinen erneut. Die Mannschaft der Dreizack beobachtete es ergrimmt; zornige Rufe erklangen, Hände wurden zu Fäusten geballt. Bar-Woten verfolgte es mit einem Fernglas und registrierte, daß es Geschütze auf Deck hatte. Sein Rumpf hob sich aus dem Wasser, wenn es mit höchster Leistung fuhr, aber zu anderen Zeiten durchteilte es das Wasser wie ein ganz gewöhnliches Schiff, wenngleich immer noch ungewöhnlich schnell.
    Prekari ließ die Geschütze bemannen und rief wieder Vollalarm für das Schiff aus. Sein Gefühl sagte ihm, daß sie darauf würden warten müssen, beschossen zu werden, falls überhaupt jemand das Feuer eröffnen sollte. Das Schiff-auf-Beinen hatte viel stärkere Waffen als die Dreizack. Es herauszufordern, war Irrsinn.
    Als das Unterseeboot vor ihnen auftauchte, brüllte die Mannschaft vor ohnmächtiger Wut auf und geriet beinahe außer Kontrolle. Prekari ließ sie ihre Gefühle ein paar Minuten lang ablassen, bis sie heiser waren und den Mund hielten, dann befahl er, die Lotbleie wieder über die Seiten hinabzulassen, obwohl sie doch alle mit eigenen Augen das U-Boot voraus sehen konnten. Die Holzbrenner wurden beschickt, die Methantanks umwickelt und mit gummiummantelten Ketten gesichert.
    Das Unterseeboot tauchte sogar noch höher aus dem Wasser auf. Ein Luk öffnete sich in seiner Rückenfinne. Ein bärtiger Mann nahm hinter dem Lukendeckel Aufstellung, wobei er ihn als Deckung benutzte, und stützte ein Sprachrohr auf die Oberkante. Er rief sie in einer Sprache an, die sie nicht verstanden. Als er keine Antwort bekam, versuchte er es noch einmal, und immer noch verstanden sie nichts. Er schüttelte den Kopf und verschwand. Kiril, steif vor Anspannung, stand am Bug, seine Lotleine in der Hand, und versuchte, die Wortverbindungen anhand ihres Klangbildes einzuordnen und sie zu enträtseln. Sie waren vertraut, aber er konnte sie nicht unterbringen. Er hatte nicht alle Obelisken-Sprachen studiert, aber er hatte genug davon durchgearbeitet, um viele der Worte wiederzuerkennen.
    Zwei Männer erschienen hinter dem offenen Luk. Einer glitt aus und fiel fast von dem Rippendeck auf dem Rücken des U-Bootes. Er gewann seinen Halt zurück und betrachtete durch ein Doppelfernrohr die Dreizack, wobei er den Flaggen, die an Bug und Heck von ihrer Takelage flatterten, besondere Aufmerksamkeit zollte. Dann sagte er etwas zu seinem Begleiter, und wieder wurde das Sprachrohr hervorgeholt. Dieses Mal sprach der Mann Teutanisch, dumpf und mit starkem Akzent, aber erkennbar.
    „Sie sind aufgefordert, uns zu folgen“, sagte er. „Sie werden in einen Hafen drei Tage von hier geleitet.“
    „Das bringt uns in die Bleichen Meere“, erklärte Barthel Kiril. Avra stand neben ihm, den Mund zu einem dünnen, grimmigen Strich zusammengepreßt. Die Fahrensleute von Weggismarche hatten die Bleichen Meere stets gemieden. Hegira, so sagten sie, verhielt sich dort nicht so wie überall sonst. Am Ende der Bleichen Meere lag Der Wall, der das Ende dieses Teils der Welt darstellte. Niemand war je dort gewesen und zurückgekehrt – jedenfalls nicht, solange man zurückdenken konnte. Heute längst legendäre Gestalten sollten die Geschichte mit sich zurückgebracht haben.
    Prekaris Entgegnung kam durch Boten vom Achterdeck. Der Erste Maat verlas die Antwort durch eine Flüstertüte.
    „Wir lehnen dankend ab und möchten, wenn’s beliebt, gern unseren eigenen Kurs verfolgen.“
    Das Schiff-auf-Beinen rückte näher. Signalflaggen wurden an seinem Mast aufgezogen. Kiril konnte sie nicht lesen, wohl aber Barthel. Er stückelte die Bedeutung zusammen. „‚Folgt Schiff, oder ich feuere’, heißt es.“
    „Sie haben keine andere Wahl“, bellte das Sprachrohr. „Folgen Sie uns, oder wir versenken Sie.“
    Fünfzehn Minuten lang hüllte sich Prekari in Schweigen. Dann sprach er, und der Erste Maat rief das U-Boot neuerlich

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