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Die Oder Ich

Titel: Die Oder Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Eggers
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Nummern hintereinander schieben kann!!! Die Sahne muss ihr nur so die vollen Schenkel runterströmen!! Bis auf die Füße! Sie muss vor Geilheit kreischen: Fick mich. Bitte tiefer, bitte schneller!! Ist das schön. Steck ihn rein. Streichel meinen Arsch. Ich liebe Dich. Du gehörst mir. Ohh, Ahh!!! Das ist das Paradies.
     
    Kurbjuweit steht auf und geht in sein Schlafzimmer. Die Hefte liegen auf dem Nachttisch. Er nimmt sich eins, schlägt es auf. Er kennt den Text und die Bilder, er hat sie viele Male gelesen und gesehen. Aber es ist nicht das Paradies, es ist nur die Einbildung davon. Das Paradies ist weit, weit fort. Er hat keine Lust, sich schon wieder selbst zu befriedigen. Hinterher, wenn die Kopfbilder verloschen sind und er den kalten Bauern wegwischt, ist alles wie vorher.
    Er wirft das Heft auf den Nachttisch und geht ins Wohnzimmer, von da auf den Balkon. Er war schon lange nicht mehr auf dem Balkon. Da wird man nur von den Nachbarn beglotzt.
    Die Thielpapesche steht drüben und raucht. »Kevin, kannzu mal Zigaretten für Mama holn gehn?«, ruft sie nach rückwärts.
    Kevin durfte wohl wieder rein, nachdem Onkel Volli fort war. Kurbjuweit tritt einen Schritt zurück und atmet tief durch.
    »Verfluchte Scheiße«, murmelt er. »Es muss was passieren.«
    Übermorgen wird er nach Hemmstedt fahren, wegen dieses Briefes.

5. Kapitel
     
    In dem Bauer Schlichtmann über seinen Nachbarn lästert und
der in plötzliche Schwierigkeiten kommt
     
    Christa war von der Bäuerin abgefangen worden, einer Frau mit starken Knochen und graubraunem Haar. Sie saßen in der dunklen Küche, die in diesen Häusern stets nach Nordwesten lag, der Kühle wegen, und meistens nur ein Fenster hatte, sie tranken Kaffee und tauschten sicher Informationen über den Tomatenanbau aus, denn der Gemüsegarten neben dem Haus war unübersehbar. Gekreuzte Stangen standen wie ein langes Wigwam auf dem kahlen Beet; in wenigen Tagen würden die Bohnen gesät werden.
    Schlüter folgte Diedrich Schlichtmann ins Wohnzimmer des Niedersachsenhauses, dessen Fenster in der Mitte des Giebels nach Südwest zeigte. Vor den schmalen Türen stemmte Schlichtmann sich einbeinig aus dem Rollstuhl, hielt sich am Türrahmen fest und klabasterte das Gefährt unter Verwünschungen über die Schwellen. Die Gardinen waren zugezogen, der Frühling blieb draußen, es herrschte Dämmerlicht am hellen Tage. Frischluft war schädlich, denn sie bedeutete Verlust von Heizenergie.
    Der Altbauer wartete, bis Schlüter saß, und begann zu erzählen. Hans-Herrmann Rathjens, berichtete Schlichtmann, dieser sogenannte Kollege, an den ihn ein missgünstiges Schicksal durch Landnachbarschaft unzerreißlich gefesselt hatte, piesacke ihn seit vielen Jahren. Ihre Weiden grenzten aneinander, aber Rathjens struppige Viecher seien stets schlecht genährt, da seine Weiden mager seien. »Duwok {8} und Binsen. So weit das Auge reicht«, Rathjens Silo sei folglich minderwertig, schimmelig sowieso, die Tiere kämen im Frühjahr unterernährt auf die Weide und fänden nicht genug Nahrung, und weil der Nachbar sich weder um die morschen Pfähle, abgerosteten Isolatoren und den gebrochenen Draht seiner Zäune kümmerte, brachen seine hungrigen Tiere regelmäßig aus, liefen in der Gegend umher und brachten das Chaos auf die Nachbarweiden. Zwar sei es unter Berufskollegen Ehrensache, sich gegenseitig Bescheid zu geben, wenn man eines der Nachbartiere in der eigenen Herde wiederfand, aber Rathjens hatte das Band der Kollegialität und der Geduld überdehnt. Es war zerrissen, endgültig, mit einem lauten Peng. Schlichtmann habe den Bullochsen einkassiert, konfisziert sozusagen, und zwar stillschweigend.
    »Bullochse?«
    »Kastrierter Bulle, ist aber noch was dringeblieben, ein Ei funktioniert wohl noch. Wahrscheinlich hat er meine Jungtiere gedeckt.« Schlichtmann habe seinen Rindern vom gleichen Tierarzt, dem die Kastration des rathjenschen Bullen missraten war, eine Abtreibungsspritze verpassen lassen müssen. Der verdiene an beiden Seiten, dieser Hektiker, oder er habe einfach keine Lust gehabt, für Rathjens eine anständige Arbeit zu leisten. Wenn eine Queene {9} mit vierzehn Monaten ein Kalb ansetze, wachse sie nicht mehr aus und müsse zum Schlachter, und wenn das Tier Anlagen zu einer guten Milchkuh habe … Und das jetzt, wo Henry gerade die Milchleistung durch optimierte Zucht erhöhen wolle.
    »Ick hevv dacht, mit denn kanns du di blots verdrägen, wenn du di mit emm vertürnt hest,

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