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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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Meter entfernt auf der anderen Seite des Rasens lag.
    Margaret bot ihm an, ihn auf ihren Schultern dorthin zu tragen, aber Roadstrum war voll geballter Energie, selbst auf diesem sanften Planeten, und legte den Weg auf den eigenen Füßen zurück.
    In der Bar des Müden Matrosen lagen die vielen Gäste schlafend oder dösend auf breiten Couches. Nur die ganz Widerstandsfähigen saßen aufrecht, und ein paar standen sogar an der Theke. Einige der Gäste kamen Roadstrum bekannt vor. Zum Beispiel Maybe Jones.
    „Bin ich hier richtig, Maybe?” fragte ihn Roadstrum.
    „Nein”, sagte Maybe, „obwohl auch ich mich jedesmal, wenn ich herkomme, eine Zeitlang täusche. Ich bleibe immer eine Weile hier, bis ich einen Tip für den richtigen Ort bekomme. Hier ist es tatsächlich sehr ähnlich, am Nachmittag, wenn alles aufwacht und zu leben beginnt, aber hier wird es niemals so lebendig wie dort. ‚Bei Sonnenuntergang wird der Laden schon in Schwung kommen’, sagte ich mir immer. Aber hier gibt es ja keinen Sonnenuntergang.”
    „Ich habe von diesem richtigen Ort gehört”, sagte Roadstrum.
    „Aber der Tip kostet Sie zehntausend Chancels.”
    „Natürlich, natürlich”, sagte Maybe Jones, der für Tips, die ihn vielleicht dorthin führten, immer gut zahlte. „Hier, bitte. Und wenn Sie mir jetzt die ungefähren Koordinaten aufzeichnen und mir eine kurze Beschreibung geben, breche ich sofort auf.”
    Und Roadstrum gab ihm, was er verlangte.
    „Ich kenne auch einen Ort, der vielleicht der Ort sein könnte, Maybe”, sagte Margaret, die Houri.
    „Margaret, Margaret”, sagte Maybe Jones tadelnd, „du hast mir schon zehntausend falsche Tips gegeben, und dabei glaube ich, daß du mir den richtigen Tip geben könntest, wenn du wolltest.” Und dann war Maybe Jones gegangen. Er war immer unterwegs, ständig auf der Suche nach dem verlorenen Ort der Freude, den man jetzt schon unter Raumfahrern Maybe-Jones-City nannte.
    „Jedem gefällt es hier”, sagte Margaret, die Houri, „auf Lotophage ist das Gesetz keine Fessel. Anderswo sind viele Dinge verboten, wie auch wir Houris. Deshalb ist es uns untersagt, Lotophage zu verlassen, und auf einen Verstoß gegen dieses Gesetz steht die Todesstrafe. Was kann man da machen, wenn man unsterblich ist?”
    „Ich habe schon viel über Houris gehört”, sagte Roadstrum. „Aber die Stories sind sehr widersprüchlich. Man behauptet zum Beispiel, daß ihr weit älter seid als die Menschen und daß ihr ewig lebt.”
    „Das will ich auch sehr hoffen. Wir sterben nicht, und wir altern nicht, und doch verändern wir uns. Ich erinnere mich, daß ich mich einmal Dolores nannte und eine Rose im Haar trug und mich entsprechend benahm. Ich erinnere mich, daß ich einmal Debra war und sehr stilvoll lebte. Ich erinnere mich, einmal eine Französin gewesen zu sein. Junge, macht das Spaß, eine Französin zu sein! Aber ich kann mich nicht sehr weit zurückerinnern, immer nur ein paar Jahre.”
    „Man sagt, daß ihr zeitlos seid, und das verstehe ich nicht”, sagte Roadstrum.
    „Ich verstehe es auch nicht, Roadstrum, aber ihr verwendet doch auch ein Zeitlos-Gerät auf euren Raumschiffen, wenn ihr Zeitsprünge unternehmt. Aber wer braucht schon Raumschiffe?”
    Roadstrum saß auf den Knien der zeitlosen Houri und fand es sehr angenehm.
    „Man sagt auch, daß ihr völlig ohne Moral seid”, sagte er.
    „Würde mich gar nicht wundern, wenn du recht hättest.”
    „Und daß ihr nicht geboren werdet, euch nicht fortpflanzt und niemals sterbt.”
    „Nein, an so etwas kann ich mich auch nicht erinnern.”
    „In den irdischen Legenden wird behauptet, daß ihr älter seid als Eva.”
    „Du hast keine Ahnung von Frauen, Roadstrum. Man darf einer Frau niemals sagen, sie sei älter als Eva. Nein, nein. Eva war einundzwanzig Jahre alt, als sie geboren wurde. Und es war keine normale Geburt. Ich bin auf ewig neunzehn Jahre alt. Natürlich erinnere ich mich an sie. Sie war die erste dieser fetten Hauskatzen.”
    „Ihr habt unter den guten Menschen immer einen sehr schlechten Ruf gehabt”, sagte Roadstrum.
    „Es sind diese fetten Hauskatzen, die uns in diesen schlechten Ruf gebracht haben. Aber ich kann sie auch nicht ausstehen.”
    „Man behauptet sogar, daß ihr überhaupt nicht lebt, sondern nur eine Erfindung seid, eine Lüge, die von Raumvagabunden erzählt wird.”
    „Es gibt Schlimmeres, als in Lügengeschichten zu leben”, sagte Margaret. „Aber auch du bist doch in ihnen enthalten,

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