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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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warum er nicht von Anfang an dort gewesen war, woher er gekommen war und inwiefern er sich von den anderen unterschied, sind Dinge von größter Wichtigkeit.
    Ein polyphemisches Kittchen ist nicht viel anders als andere Kittchen. Deep John stellte das jedenfalls sofort fest, und er mußte es schließlich wissen. Er hatte in mehr Kittchen eingesessen als alle anderen zusammen. Und trotzdem wies dieses Kittchen eine Besonderheit auf, und die hatte mit dem besonderen Zweck zu tun, für den sie hier festgehalten wurden. Sie wurden bestens verpflegt. Und sie aßen auch tüchtig, etwas anderes hatten sie ja nicht zu tun.
    Das Essen war fad und eintönig, aber es gab dafür riesige Mengen davon. Matrose Starkhead wollte nichts davon anrühren. Matrose Burpy dagegen aß, bis er platzte. Die anderen versuchten, sich zurückzuhalten und nur wenig zu essen, gewöhnten sich aber rasch an, immer größere Portionen zu vertilgen. Ihre anfängliche Zurückhaltung war bald ins Gegenteil umgeschlagen, und sie gewöhnten sich an das fade, langweilige Essen. Menschen, die Kummer haben oder gefangengehalten werden, essen viel, um ihre Depressionen zu vergessen. Und so wurden sie fett, obgleich sie sich mit aller Kraft dagegen sträubten. Alle außer dem Matrosen Starkhead.
    Margaret, die Houri, besuchte sie einige Male, aber nicht oft. Sie schlief mit allen hochgestellten Polyphemiern, und Roadstrum beschuldigte sie, treulos zu sein.
    „Natürlich bin ich treulos, Roadstrum”, sagte sie. „Das liegt doch in unserem Charakter.”
    „Besitzt du denn nicht einen Funken Loyalität?”
    „Ich glaube nicht. Damit sind wir nicht ausgestattet worden.”
    „Aber ich hoffe doch, daß du uns gegen die Polyphemier helfen würdest?”
    „Und mich dafür ins Loch stecken lasse? Ich denke nicht daran.
    Und sie sind eigentlich gar nicht so schlecht. Sie sind so herrlich gemein, daß es schon wieder Spaß macht. Manchmal mag ich brutale Männer gern”, sagte sie lächelnd.
    „Wir werden uns daran erinnern, wenn wir wieder hier draußen sind”, sagte Matrose Trochanter drohend. „Wir können auch brutal sein, Margaret, verdammt brutal. Und ich glaube nicht, daß dir das gefallen wird!”
    „Möglich. Aber ihr kommt hier nicht raus. Ihr bleibt hier drin, bis sie euch essen, jeden einzelnen von euch.”
    Aber Roadstrum nahm sie zur Seite, legte all seinen Charme in die Stimme und sprach mit ihr leise durch das starke Gitter. Wir wissen nicht, was er mit ihr besprochen hat, aber wenn wir uns daran erinnern, daß er eine gespaltene Zunge hatte und daß er auf neun Planeten ein großes diplomatisches Geschick erworben hatte, können wir uns vorstellen, daß er die richtigen Worte fand.
    Margaret erklärte sich einverstanden, etwas für sie zu tun und zu spionieren. Schließlich wollte sie ja mit ihnen zur Erde zurück.
    Es war am folgenden Morgen, ihrem zweiten Tag auf Polyphemia, als sie den Matrosen Di Prima herausholten. Er ließ sich lächelnd und mit einem Witz auf den Lippen abführen, aber sie wußten trotzdem genau, daß er sich gar nicht wohl dabei fühlte. Die anderen Männer fluchten und tobten und machten einen Höllenlärm, als sie sich vorstellten, daß einer von ihnen jetzt gebraten und gekocht und dann verspeist werden würde. Sie tobten und fluchten, und die Polyphemier amüsierten sich über ihre hilflose Wut.
    Spät am Abend kam einer der Polyphemier zu ihnen und sagte, daß Di Prima nicht sehr gut geschmeckt habe.
    „Fett genug war er zwar, aber nicht wild genug”, sagte er. „Von euch anderen versprechen wir uns viel mehr. Ihr müßt nur richtig schreien und toben. Wilde Widder! Tobt und seid wild! Ihr werdet ein Genuß sein.”
    Und sie wurden fast verrückt vor Wut. Aber später kam Margaret, die Houri, und sagte ihnen, daß der Polyphemier sie belogen hätte. Di Prima wäre doch gut gewesen.
    „Ja, er war wirklich ausgezeichnet”, sagte sie. „Ich habe Di Prima schon immer sehr gern gehabt. Aber noch nie so gern wie heute bei dem Festmahl. Er war großartig! Der beste Mann, den ich je gehabt habe!”
    „Du hast von ihm gegessen?” fragte Captain Roadstrum entsetzt.
    „Was hätte ich denn sonst essen sollen? Es war das Hauptgericht des Festmahls. Und er war gut, gut, gut …”
    Von diesem Zeitpunkt an änderte sich die Einstellung der Männer zu ihr erheblich. Schließlich hatte sie zusammen mit den führenden Polyphemiern einen ihrer Kameraden verspeist. Und auch sie hatte eine neue Einstellung den Männern

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