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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gespannt war, war seine Lage sehr viel wackeliger, als er gedacht hatte. Er fühlte sich deutlich wohler, wenn er sich an beiden Seiten festhielt.
    Gerade wollte Gaetano einen Blick auf seine Armbanduhr riskieren, da sah er die beiden. Sie gingen nicht zum Strand, sondern den Fußweg entlang, zurück zur Hotellobby.
    Und was noch wichtiger war, sie hatten das Gleiche an wie vorhin. Gaetano wollte den Tag nicht vor dem Abend loben, aber so, wie sie aufgemacht waren, gingen sie garantiert nicht zum Swimmingpool. Vielleicht wollten sie das Hotel ja sogar verlassen.
    Bei dem Versuch, schnell aus der Hängematte zu kommen, drehte sie sich einmal um die eigene Achse, was zur Folge hatte, dass Gaetano schmählich mit dem Gesicht voraus auf dem Boden landete. Er rappelte sich auf und musste noch die Peinlichkeit in Kauf nehmen, dass zwei Kleinkinder mitsamt ihrer Mutter Zeugen seines Sturzes geworden waren.
    Er wischte sich ein paar Grashalme von der Hose und schnappte sich seine Sonnenbrille. Er ärgerte sich darüber, dass beide Kinder schadenfroh grinsten, und zwar auf seine Kosten, einen kurzen Augenblick lang dachte er daran, ihnen eine Lektion in puncto Respekt zu erteilen. Zum Glück ging die Familie dann weiter, auch wenn eine der beiden Blagen sich, immer noch hämisch grinsend, noch einmal umschaute. Gaetano zeigte ihm den Mittelfinger. Dann schnappte er sich seinen Blazer und ging dem Pärchen nach.
    Dieses Mal rannte Gaetano, denn jetzt musste er sie unbedingt im Auge behalten. Kurz bevor sie am Hauptgebäude anlangten, hatte er aufgeholt und verfiel wieder in einen normalen Schritt. Er atmete heftig. Als sie die Lobby betraten, war Gaetano direkt hinter ihnen, so dicht, dass er sie reden hören konnte, ja, sogar so dicht, dass er bemerkte, dass Stephanie in Wirklichkeit noch attraktiver war als auf dem Foto.
    »Lass doch schon mal den Wagen holen«, sagte Stephanie gerade. »Ich komme gleich raus. Ich möchte nur noch schnell nachfragen, ob wir für das Abendessen im Restaurant im Innenhof reservieren müssen.«
    »Einverstanden«, sagte Daniel zustimmend.
    Gaetano unterdrückte ein freudiges Lächeln, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Lobby durch die Tür, durch die er gerade eben hereingekommen war. Schnellen Schrittes steuerte er den Parkplatz an und sprang in den Cherokee. Er ließ den Motor an und fuhr bis zur Vorderseite des Hotels. Dort stellte er den Wagen so hin, dass er die Säulenhalle und die kreisförmige Fläche davor im Blick hatte. Direkt vor dem Eingang stand ein blauer Mercury Marquis mit laufendem Motor. Jetzt kam Stephanie heraus und stieg auf der Beifahrerseite ein.
    »Volltreffer!«, kam es laut und glücklich aus Gaetanos Mund. Er blickte auf seine Armbanduhr. Es war jetzt Viertel nach drei. Mit einem Mal schien sich eins zum anderen zu fügen.
    Der Mercury Marquis fuhr los, direkt an Gaetano vorbei. Er ordnete sich unmittelbar dahinter ein, dicht genug, um das Nummernschild erkennen und auswendig lernen zu können. Dann ließ er sich zurückfallen.
    »Was sagst du zu dem Gespräch mit Father Maloney?«, wollte Stephanie wissen.
    »Er hat mich genauso durcheinander gebracht wie bei unserer Abfahrt aus Turin.«
    »So geht es mir auch«, pflichtete Stephanie bei. »Ich hatte schon gehofft, dass er vielleicht ein bisschen auskunftsfreudiger ist als in Italien, was die göttliche Intervention und sein schlichtes Dasein als Diener des Herrn betrifft. Aber, na gut, zumindest sollen wir unser Gepäck wiederbekommen. Angesichts der Tatsache, dass wir Hals über Kopf geflüchtet sind, und nach allem, was ich über verloren gegangenes Fluggepäck weiß, dürfte das alleine schon ein ausreichender Beweis für eine göttliche Intervention sein.«
    »Das mag ja sein, aber wir haben doch keine Ahnung, wann das Gepäck hier eintreffen soll. Kurzfristig gesehen ist uns das keine Hilfe.«
    »Also, ich sehe das positiv. Wir kriegen unsere Sachen bald wieder, und deshalb kaufe ich mir nur einen Badeanzug und das Notwendigste.«
    Daniel bog auf den Parkplatz des Einkaufszentrums und fuhr an der Ladenzeile entlang. Vor einem Geschäft mit Damenbekleidung, das direkt neben einem Herrenausstatter lag, hielt er an. Die Schaufenster der beiden Geschäfte waren geschmackvoll dekoriert, das Angebot machte einen europäischen Eindruck.
    »Na, das ist aber mal bequem«, kommentierte Daniel und parkte. Er blickte auf seine Armbanduhr. »Wir treffen uns in einer halben Stunde hier beim Auto wieder.«
    »Hört

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