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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wiederbekommen oder nicht. Davon hängt auch ab, welche Kleider wir kaufen.«
    »Da hast du Recht«, sagte Daniel. Er blinkte in die andere Richtung und sah sich über die Schulter hinweg um, während er sich in den ostwärts fließenden Verkehr einordnete.
    Ein paar Minuten später steuerte Daniel das Auto am Parkplatz des Hotels vorbei direkt vor den Haupteingang. Zu beiden Seiten des Wagens tauchten livrierte Türsteher auf und öffneten gleichzeitig die Autotüren.
    »Du willst ihn nicht auf dem Parkplatz abstellen?«, fragte Stephanie.
    »Überlassen wir ihn den Portiers«, sagte Daniel. »Wir können es ja bei Father Maloney probieren, aber egal, ob wir ihn erreichen oder nicht, ich will mir auf jeden Fall eine Badehose kaufen.«
    »Kein Problem«, sagte Stephanie und schlüpfte zum Wagen heraus. Nach dem morgendlichen Stress klang die Aussicht auf ein paar Einkäufe und einen entspannenden Strandaufenthalt einfach wunderbar.
    Als hätte ihm jemand eine Dosis Speed verpasst, so fing Gaetanos Puls an zu jagen. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Das Pärchen, das jetzt durch die Eingangstüren des Hotels trat, sah endlich nach einer Unzahl falscher Alarme so aus, als wären es die Gesuchten. Hastig zog er das Foto aus der Brusttasche seines Hawaiihemdes. Er verglich die Gesichter der beiden, die sich immer noch in seinem Blickfeld befanden, mit denen auf den Fotos. »Volltreffer«, murmelte er kaum hörbar. Er steckte das Foto wieder ein und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war Viertel vor drei. Er zuckte mit den Schultern. Falls der Professor mitspielte und jetzt entweder einen langen Spaziergang unternahm oder, besser noch, zurück in die Stadt fuhr, wo die beiden gerade hergekommen sein mussten, dann bestand die Chance, dass Gaetano die Abendmaschine nach Boston doch noch erwischte.
    Die beiden verschwanden nach rechts aus Gaetanos Blickfeld. Anscheinend wollten sie an den Empfangstresen vorbei durch die Lobby gehen. Ganz gemächlich, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, legte Gaetano seine Zeitschrift zurück auf den Stapel, griff nach seinem Blazer, den er über die Sofalehne gelegt hatte, lächelte dem Barkeeper zu, der ihn netterweise in eine kleine Plauderei verwickelt hatte, was wiederum verhindert hatte, dass der Sicherheitsdienst des Hotels auf ihn aufmerksam geworden war, und ging den beiden nach. Als er draußen war, waren sie verschwunden.
    Gaetano folgte dem geschwungenen Fußweg, der sich unter blühenden Bäumen und an hoch gewachsenen Büschen entlangschlängelte. Es beunruhigte ihn nicht weiter, dass er die beiden nicht sehen konnte, da er davon ausging, dass sie in ihr Zimmer wollten, und er wusste ganz genau, wo sich Zimmer 108 befand. Unterwegs bedauerte er, dass er sich den Professor nicht im Hotel zur Brust nehmen durfte. Das wäre sehr viel einfacher gewesen, als warten zu müssen, bis der Kerl das Gelände wieder verließ.
    Gaetano entdeckte seine Zielpersonen wieder, als sie gerade ihr Haus betraten. Er ging um das Gebäude herum auf die dem Meer zugewandte Seite. Dort fiel sein Blick auf eine strategisch günstig zwischen zwei Palmen gelegene Hängematte. Nachdem er seinen Blazer über eines der Seile gelegt hatte, kletterte er vorsichtig hinein. Von diesem bequemen Beobachtungsposten aus konnte er jederzeit sehen, wenn sie zum Strand, zum Pool oder zu einer der sonstigen Attraktionen des Hotels unterwegs waren. Sehr viel mehr konnte er im Augenblick nicht machen. Er musste warten, bis sie das Hotel wieder verlassen wollten.
    Im Verlauf der folgenden Minuten normalisierte sich Gaetanos Herzfrequenz wieder, auch wenn er in Erwartung der unmittelbar bevorstehenden gewalttätigen Auseinandersetzung immer noch angenehm erregt war. Sein Kopf ruhte auf einem kleinen Leinenkissen, das an der Hängematte befestigt war, und er hatte einen Fuß auf den Boden gestellt, um sich gelegentlich ein wenig Schwung zu geben. Alles in allem fühlte er sich so wohl, wie es nur vorstellbar war. Nur wenige Sonnenstrahlen drangen durch die Palmenblätter zu ihm durch, und das war ein Segen. Die pralle Sonne hätte ihn sonst wohl bei lebendigem Leib geröstet.
    Eine Frau in einem knappen Bikini und mit einem durchsichtigen Umhängetuch ging an ihm vorbei und lächelte ihm zu. Gaetano winkte zurück, fiel dabei aber fast aus der Hängematte. Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemals zuvor in solch einem Ding gelegen hatte, und da die Matte ziemlich stramm zwischen den beiden Bäumen

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