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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Niente!«
    »Du machst wohl Witze!«
    »Sehe ich aus, als würde ich Witze machen?« Tony legte die Stirn in Falten und breitete die Arme aus.
    »Soll das heißen, dass der Professor und deine Schwester nicht zurückgekommen sind?«
    »Mehr als das«, sagte Tony höhnisch. »Nicht nur, dass sie nicht zurückgekommen sind, meine Schwester hat kein Wort zu meiner Mutter gesagt, woraus man schließen könnte, dass Gaetano überhaupt da gewesen ist, und die beiden telefonieren fast täglich miteinander.«
    »Moment mal!«, schaltete sich Sal ein. »Du behauptest also, dass deine Schwester nichts davon erwähnt hat, dass sie ein kleines Problem gehabt haben oder dass ihr Freund verletzt worden ist? Gar nichts?«
    »Absolut nichts! Null! Nur, wie super-duper paradiesisch alles läuft.«
    »Das entspricht aber nicht Gaetanos Bericht«, meinte Lou, »und das kann ich kaum glauben, weil er es mit dem Körperlichen normalerweise eher übertreibt.«
    »Tja, in diesem Fall hat er es garantiert nicht übertrieben«, sagte Tony. »Die Turteltäubchen sind immer noch da unten, verlustieren sich in der Sonne und bleiben dabei, wie meine Mutter gesagt hat, dass sie die drei Wochen oder den Monat, oder was immer sie ursprünglich vorgehabt haben, auch bleiben wollen. Und von meinem Finanzberater weiß ich, dass sich am Sinkflug ihrer Firma nichts geändert hat. Er ist davon überzeugt, dass sie in einem Monat pleite sind, und dann können wir uns von unseren zweihundert Riesen endgültig verabschieden.«
    Sal und Lou wechselten Blicke, in denen sich Unglauben, Verwirrung und zunehmender Ärger spiegelten.
    »Was hat Gaetano denn angeblich gemacht?«, fragte Tony. »Dem Professor auf die Finger geklopft und ihn ausgeschimpft? Oder war er vielleicht gar nicht in Nassau, sondern behauptet es einfach?« Tony verschränkte die Arme, schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück.
    »Hier läuft irgendwas Seltsames!«, sagte Lou. »Das passt alles nicht zusammen.« Er legte das Stück Sardellen-SalamiPizza auf den Teller zurück, löste mit der Zunge Essensreste aus den Zahnlücken, schluckte und beugte sich nach vorne, um eine in seine Schreibtischplatte eingelassene Taste zu drücken. Durch die Tür, die das Büro mit dem Verkaufsraum verband, war ein gedämpftes Summen zu hören.
    »Gaetano ist nach Nassau geflogen, das wissen wir mit absoluter Sicherheit!«, sagte Sal.
    Tony nickte, das Gesicht zu einer ungläubigen Grimasse verzogen.
    Ihm war klar, dass er die Zwillinge an ihrer empfindlichen Stelle gepackt hatte, weil sie sich eigentlich sicher waren, dass sie ihren Laden fest im Griff hatten. So wollte er sie aus ihrer Gelassenheit reißen, und es funktionierte. Als Gaetano schließlich den Kopf durch die Tür streckte, standen die Zwillinge kurz vor der Explosion.
    »Komm rein, verdammt nochmal, und mach die Tür zu«, schnaubte Sal.
    »Ich hab Kundschaft«, beschwerte sich Gaetano und deutete über die Schulter zurück.
    »Das ist mir scheißegal, und wenn der Präsident der Vereinigten Staaten persönlich draußen steht, du Vollidiot«, brüllte Sal. »Beweg deinen Arsch hier rein!« Um deutlich zu machen, wie ernst es ihm war, zog Sal die mittlere Schublade seines Schreibtisches auf, griff nach einem Revolver Kaliber achtunddreißig mit stumpfer Mündung und warf ihn auf sein Notizbuch.
    Gaetanos breite Stirn legte sich in Falten, während er tat, wie ihm befohlen wurde. Er hatte den Revolver schon öfter zu Gesicht bekommen und machte sich keine Sorgen deswegen. Sal holte ihn ab und zu mal heraus, das war eine seiner Marotten. Aber gleichzeitig war ihm klar, dass Sal wegen irgendetwas wütend war, und auch Lou sah nicht viel fröhlicher aus. Gaetano schielte zum Sofa hinüber, aber da Tony sich in der Mitte breit gemacht hatte, zog er es vor, stehen zu bleiben. »Was gibt’s?«, wollte er wissen.
    »Wir wollen haargenau wissen, was du in Nassau getrieben hast, verflucht nochmal!«, bellte Sal.
    »Wie gesagt«, erwiderte Gaetano, »ich hab genau das gemacht, was ihr gesagt habt. Ich hab es sogar an einem Tag hin und zurück geschafft, und das war, ehrlich gesagt, ein hartes Stück Arbeit.«
    »Tja, vielleicht hättest du doch noch einen Tag dranhängen sollen«, sagte Sal verächtlich. »Der Professor hat die Botschaft offensichtlich nicht verstanden.«
    »Was genau hast du zu dem Drecksack gesagt?«, wollte Lou in demselben Tonfall wissen.
    »Er soll seinen Arsch hierher bewegen und seine Firma wieder in Gang bringen«,

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