Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
seine eigenen unternehmerischen Interessen verfolgte.
    »Stephanie!«, rief Daniel, als er sie auf die Tür zueilen sah. »Stephanie, ruf doch mal Peter in Cambridge an, damit er.«
    Die Tür fiel hinter Stephanie ins Schloss und schnitt Daniel das Wort ab. Sie begann den Flur entlangzulaufen. Sie wusste, wo es eine Damentoilette gab, wo sie hoffentlich in Ruhe weinen konnte. Sie war vollkommen außer sich, was viele Ursachen hatte, aber der Hauptgrund war, dass sie genau wusste, dass sie für das, was geschehen war, genauso verantwortlich war wie alle anderen.

Kapitel 27
    Sonntag, 24. März 2002, 19.42 Uhr
    »Nun, ihr hochbegabten Menschen, ich möchte Ihnen allen in keiner Weise zur Last fallen«, sagte Ashley mit seinem charakteristischen Akzent. »Und ich möchte ganz bestimmt nicht undankbar erscheinen angesichts all Ihrer Bemühungen. Ich entschuldige mich wirklich aus tiefstem Herzen für jeden Verdruss, den ich möglicherweise verursache, aber ich kann heute Nacht auf gar keinen Fall hier bleiben.«
    Ashley saß aufrecht in einem Krankenhausbett, dessen Rückenteil so weit wie möglich hochgekurbelt war. An Stelle des Operationshemdes war sein durchgeknalltes Touristenoutfit getreten. Der einzige Hinweis auf die hinter ihm liegende Operation war ein breiter Stirnverband.
    Sie befanden sich in einem der Krankenzimmer der Wingate Clinic, auch wenn es eher an ein Hotelzimmer erinnerte. Überall waren helle, tropische Farbtöne verwendet worden, besonders an den Wänden, die pfirsichfarben gestrichen waren, und den Vorhängen, die meerschaumgrün und kräftig rosa leuchteten. Daniel stand unmittelbar rechts neben Ashley und versuchte, den Senator davon abzubringen, die Klinik zu verlassen. Stephanie stand am Fußende des Bettes. Carol Manning hatte sich mit angezogenen Beinen in einem violetten Clubsessel beim Fenster niedergelassen. Die Schuhe hatte sie auf den Boden gestellt.
    Man hatte Ashley nach der Computertomografie in das Zimmer gebracht und ins Bett gelegt, damit er schlafen konnte, bis die Wirkung der Beruhigungsmittel nachließ. Dr. Nawaz und Dr. Newhouse waren gegangen, nachdem sie sich versichert hatten, dass Ashleys Zustand stabil war. Beide hatten sie Daniel eine Handynummer hinterlassen, unter der sie im Notfall erreichbar waren, besonders falls es erneut zu einem Anfall kommen sollte. Dr. Newhouse hatte darüber hinaus noch ein Röhrchen mit dem Fentanyl-Diazepam-Gemisch hinterlassen, das so effektiv gewirkt hatte, zusammen mit der Anweisung, dass im Anwendungsfall zwei Kubikzentimeter verabreicht werden sollten, entweder intramuskulär oder intravenös.
    Im Prinzip befand sich Ashley in der Obhut von Schwester Myron Hanna, einer sorgfältig zurechtgemachten Krankenschwester, die schon in Massachusetts in der Krankenstation der Wingate Clinic gearbeitet hatte. Aber Daniel und Stephanie waren ebenso wie Carol Manning während der gesamten vier Stunden, die Ashley zum Aufwachen gebraucht hatte, an seiner Seite geblieben. Paul Saunders und Spencer Wingate hatten sich aber nach einer Stunde verabschiedet, nicht ohne zu versichern, dass auch sie erreichbar seien, falls sie gebraucht wurden.
    »Herr Senator, Sie vergessen, was ich Ihnen gesagt habe«, sagte Daniel so geduldig, wie er irgend konnte. Wenn er mit dem Senator redete, dann kam es ihm manchmal so vor, als hätte er es mit einem Dreijährigen zu tun.
    »Nein, mir ist klar, dass während des Eingriffs ein kleines Problem aufgetreten ist«, sagte Ashley und brachte Daniel zum Schweigen, indem er ihm die Hand auf die verschränkten Arme legte. »Aber jetzt fühle ich mich gut. Um ehrlich zu sein, ich fühle mich sogar wie ein frisch geschlüpftes Küken, obwohl ich weiß, dass ich das nicht bin, und das habe ich Ihren äskulapischen Kräften zu verdanken. Sie haben mir vor der Implantation gesagt, dass ich während der ersten Tage zunächst möglicherweise keine großen Veränderungen feststellen werde und wenn, dann auch nur graduell, aber das ist ganz eindeutig nicht der Fall. Im Vergleich zum heutigen Vormittag fühle ich mich jetzt schon geheilt. Das Zittern ist fast verschwunden und ich kann mich schon viel besser bewegen.«
    »Darüber bin ich wirklich froh«, sagte Daniel kopfschüttelnd. »Aber wahrscheinlich sind dafür in erster Linie Ihre positive Einstellung oder die starken Beruhigungsmittel verantwortlich. Herr Senator, wir glauben wie gesagt, dass Sie weiterer Behandlung bedürfen und dass es sicherer ist, wenn Sie hier in der

Weitere Kostenlose Bücher