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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Buchhandlung gehe. Ich war in mehr als einer und bin eben hängen geblieben. In beiden Läden habe ich dann irgendwann mitten auf dem Fußboden gehockt, gelesen und überlegt, was ich wohl kaufen soll. Und dann bin ich ins Büro zurückgegangen, um über den Breitbandanschluss ins Internet zu gehen.«
    »Und wieso war dein Handy nicht eingeschaltet? Ich habe ungefähr ein Dutzend Mal versucht dich anzurufen.«
    »Weil ich in der Buchhandlung war, und als ich dann wieder ins Büro gekommen bin, habe ich einfach nicht daran gedacht. Hey! Es tut mir Leid, wenn du dir Sorgen um mich gemacht hast, okay? Aber jetzt bin ich zu Hause, gesund und munter. Was gibt’s zum Abendessen?«
    »Sehr witzig«, grummelte Daniel.
    »Entspann dich!«, sagte Stephanie und zog spielerisch an Daniels Ärmel. »Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, ehrlich, aber ich habe schrecklichen Hunger, und dir geht es doch bestimmt nicht anders. Wieso rufst du nicht schnell im Rialto an, solange ich unter die Dusche hüpfe? Es ist zwar Freitag, aber bis wir da sind, dürfte es eigentlich kein Problem mehr sein.«
    »Na gut«, sagte Daniel zögerlich, als ginge es um eine sehr schwer wiegende Entscheidung.
    Es war schließlich zwanzig Minuten nach neun, als sie das Restaurant Rialto betraten, wo, genau wie Stephanie gesagt hatte, ein Tisch für sie bereitstand. Sie waren beide ausgehungert, griffen sofort nach der Speisekarte und bestellten. Wunschgemäß beeilte sich der Kellner mit dem Wein, dem Mineralwasser und dem Brot, damit sie ihren Durst löschen und den schlimmsten Hunger stillen konnten.
    »Also gut«, sagte Stephanie und lehnte sich zurück. »Wer fängt an?«
    »Das kann ich eigentlich machen«, sagte Daniel. »Ich habe nicht viel zu berichten, aber das, was ich habe, ist ermutigend. Ich habe mit der Wingate Clinic telefoniert, die mir für unsere Zwecke gut ausgestattet zu sein scheint, und sie wollen uns in ihre Einrichtung lassen. Ich habe sogar schon ihre finanzielle Forderung akzeptiert: vierzigtausend.«
    »Whoa!«
    »Ja, ich weiß. Das ist ein bisschen viel. Aber ich habe mich nicht getraut zu feilschen. Am Anfang, nachdem ich ihnen gesagt hatte, dass sie mit uns keine Werbung machen können, da hatte ich schon Angst, dass sie abspringen wollen. Zum Glück haben sie dann doch noch zugesagt.«
    »Na ja, es ist ja nicht unser Geld und es ist genug da. Was ist mit den Eizellen?«
    »Das ist das Beste. Sie meinen, sie können uns problemlos mit menschlichen Eizellen versorgen.«
    »Wann?«
    »Sie sagen, wann immer wir wollen.«
    »Meine Güte«, sagte Stephanie. »Da wird man doch neugierig.«
    »Wahrscheinlich ist es besser, wenn wir dem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen.«
    »Wie sieht es mit dem Neurochirurgen aus?«
    »Auch kein Problem. Auf der Insel gibt es etliche davon, die verzweifelt Arbeit suchen. Das Krankenhaus vor Ort hat sogar ein stereotaktisches Zielgerät.«
    »Das ist beruhigend.«
    »Das habe ich auch gedacht.«
    »Ich habe gute und schlechte Neuigkeiten. Welche möchtest du zuerst hören?«
    »Wie schlecht genau?«
    »Alles ist relativ. Nicht so schlecht, dass wir unsere Planungen abbrechen müssten, aber immerhin so schlecht, dass wir vorsichtig sein sollten.«
    »Also das Schlechte zuerst, dann haben wir’s hinter uns.«
    »Die Betreiber der Wingate Clinic sind noch schlimmer, als ich gedacht hatte. Ach übrigens, mit wem hast du eigentlich gesprochen?«
    »Mit beiden: Spencer Wingate persönlich und mit seinem Majordomus Paul Saunders. Das sind vielleicht zwei Vollidioten, anders kann man das nicht sagen. Stell dir vor, die geben eine eigene wissenschaftliche Zeitschrift heraus und sind gleichzeitig die einzigen Autoren und die Redaktion!«
    »Du meinst, es gibt überhaupt kein wissenschaftliches Redaktionsgremium?«
    »Genau das war mein Eindruck.«
    »Das ist doch lächerlich. Wer soll denn so was abonnieren? Höchstens Leute, die unbesehen alles glauben, was darin abgedruckt wird.«
    »Das habe ich auch gedacht.«
    »Tja, ich würde sagen, sie sind viel mehr als nur Vollidioten«, sagte Stephanie. »Und sie haben mehr Dreck am Stecken als die Durchführung ethisch fragwürdiger, reproduktiver Klonexperimente. Ich habe in einigen Zeitungsarchiven nachgesehen, hauptsächlich beim Boston Globe, weil ich wissen wollte, was im letzten Mai geschehen ist, als die Klinik so überstürzt das Land verlassen und auf die Bahamas umgezogen ist. Weißt du noch, was ich gestern Abend gesagt habe? Dass die beiden

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