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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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der Flussmündung über das Schädelfragment gestolpert waren.
    »Ich habe nie geglaubt, dass sie vom Lookout Cliff gesprungen ist. Aber hat sie … war es …?«
    »Selbstmord? Nein. Wie es aussieht, wurde sie ermordet.« Kim blieb zunächst stumm. »Ich glaube, ich habe es die ganze Zeit gewusst«, begann sie dann. »Erinnerst du dich, dass ich sagte, ich hätte die Zerstörung der Klosterreste auf dem George’s Head verhindern können – es war Lena, die mir
den entsprechenden Tipp gegeben hatte. Sie sprach mich nach unserer ersten öffentlichen Versammlung wegen der Windparkgeschichte in der Stadtbibliothek an und hat mir von einer Unterhaltung erzählt, die sie ein paar Nächte zuvor im Crabshell während einer Musikpause zufällig mitgehört hatte. Zwei der HFH-Investoren besprachen einen Plan, jemanden anzustellen, der die Reste beseitigen sollte. Eine fünfstellige Summe wurde genannt. Die Person, die sie im Auge hatten, brauchte Geld, um ein Unternehmen zu gründen, eine Anzahlung für ein Haus zu leisten oder etwas in dieser Art. Jedenfalls wollte sie die beiden Männer nicht nennen, deren Gespräch sie mitgehört hatte, aber sie kannte den Mann, den sie für die Drecksarbeit anzuheuern gedachten, und sie wollte versuchen, es ihm auszureden. Aber noch am selben Wochenende wurde die Anlage zerstört. Und am Montag hieß es, Lena habe sich das Leben genommen, indem sie vom Lookout Cliff gesprungen sei.«
    »Hat sie gesagt, wie der Mann hieß?«
    »Nein. Sie nannte überhaupt keine Namen. Aber ich werde in meiner HFH-Akte nachsehen. Vielleicht habe ich mir ein paar Notizen von meinem Gespräch mit Lena gemacht.«
    »Hast du nach ihrem Verschwinden mit der Polizei Kontakt aufgenommen?«
    »Natürlich, und sie kamen und haben mich befragt. Ich habe ihnen erzählt, was ich dir auch erzählt habe, aber abgesehen von dem, was in der Zeitung stand, hörte ich nichts mehr über den Fall.«
    »Weißt du noch, wer dich damals befragt hat?«
    »Es waren zwei. Pauline O’Sullivan von der Polizeistation in Kilkee und ein Detective aus Ennis – ein gewisser Rattigan.«
    »Und sie ließen nie mehr etwas von sich hören.«
    »Nein. Ich bin Pauline ein paar Monate später zufällig über
den Weg gelaufen, und sie gab zu, selbst ein wenig verwirrt zu sein von dem Fall. Aber mehr bekam ich nicht aus ihr heraus. Ich schätze, jetzt, da sie wegen Mordes ermitteln, werden sie alle Hinweise noch einmal prüfen.«
    »Ja, das vermute ich auch.« Sollte ich ihr sagen, dass Rattigan der ermittelnde Beamte war?
    »Ach, übrigens, um ein fröhlicheres Thema anzuschneiden, ich werde diesen Briefbeschwerer morgen Abend für dich fertig haben. Sagen wir nach vier?«
    Kim hatte aus eigenem Antrieb das Thema gewechselt. Ich würde es fürs Erste dabei belassen. »Ausgezeichnet. Ich komme dann vorbei.«
    Ich legte auf. Die Zeitung lag neben dem Telefon. Ich schlug sie auf und betrachtete noch einmal Lenas Foto. Sie trug kein Armband.
    Als ich die Zeitung niederlegte, flatterte ein gefaltetes Stück Papier auf den Boden. Es war der Zettel mit der Telefonnummer des Hubschrauberpiloten, den mir Gus Carmody gegeben hatte. Warum nicht, sagte ich mir. Ruf diesen – ich schaute auf die Notiz – Barry McGann an, mal sehen, was passiert.
    »Ah, ja. Gus sagte, dass Sie vielleicht anrufen. Ein bisschen verrückt sind Sie schon, oder?«, eröffnete mir McGann, nachdem ich erklärt hatte, wer ich war.
    Er hatte diesen beruhigenden Bariton der Piloten, den sie anscheinend zusammen mit ihrer Fluglizenz erwerben, und er machte seine Eingangsbemerkung weniger ärgerlich.
    »Die Insel wurde schon angeflogen«, sagte ich. »Aber vielleicht erfordert es ein fortgeschrittenes Können seitens des Piloten.« Ich konnte ebenso gut austeilen wie einstecken.
    »Das ist nicht das Problem«, erwiderte er. »Ich rede davon, dass Sie bereit sind, einen Haufen Geld auf den Kopf zu hauen, nur um ein paar Stunden auf einem Felsen zu verbringen.
Aber das ist Ihre Sache. Wie Sie meinen Worten entnehmen können, kommen Maschinen wie meine nicht gerade billig, aber wie es der Zufall will, muss ich morgen ein paar Golfer nach Kilkee fliegen. Ich könnte Sie abholen, wenn ich die abgesetzt habe, Sie auf die Insel fliegen und wieder holen, bevor ich die Golfer nach Shannon zurückfliege. Es wäre also, als würden Sie sich ein Taxi teilen, das die bezahlen. Andernfalls müssten Sie einen Kredit aufnehmen. Außerdem höre ich, dass Sie gut aussehen, und einer attraktiven Frau

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