Die Opferung
das sicher, weil ich sie selbst habe sterben sehen. Ich habe ihre Überreste in unserem Schlafzimmer in einem Teil des Dachs versteckt. Also in Ihrem Schlafzimmer. Darum wird es in Ihrer Zeil ein zugemauertes Fenster geben, und die Decke in Ihrem Schlafzimmer wird so sonderbar abgeschrägt sein. Die Hexe hat in Ihrem Zimmer gewartet, als Sie eintrafen. Sie hat zwar geschlafen, aber sie war in der Lage, zu erwachen, sobald ein geeigneter Wirt, in ihre Nähe kam. Sie wird beginnen, Ihre Liz zu beeinflussen. Sie hat es bereits getan. Vielleicht haben Sie schon ungewöhnliche Stimmungsschwankungen bemerkt, irrationale Argumente und so weiter.«
»Ja«, sagte ich benommen.
»Wenn«, fuhr Billings fort, »die Hexe davon überzeugt ist, dass Ihre Liz ein geeigneter Wirt ist, tritt sie aus dem Gemäuer hervor und lässt sich in ihrem Körper und Geist nieder. Das heißt, aus Ihrer Sicht hat sie das bereits getan.«
»Und dann?«
»Dann wird ihre vorrangige Aufgabe darin bestehen, sich von einem menschlichen Wesen befruchten zu lassen. In dem Fall sind Sie dieses menschliche Wesen. Sie werden sie dreimal befruchten: oral mit Samen, vaginal mit Speichel und rektal mit Blut. Diese drei Befruchtungen werden dazu führen, dass in ihrem Körper die Embryonen der drei verschiedenen Spezies der Alten heranwachsen können. In Ihrer Zeit sind zwei dieser drei Akte bereits abgeschlossen. Nur der dritte steht noch aus.«
»Wie lange dauert es, bis diese Dinger ...« - ich suchte nach den richtigen Worten - »... aus ihr herausplatzen?«
»Sechs bis sieben Monate. In dieser Zeit wird sich Liz so sehr verändern, dass Sie sie kaum wiedererkennen können. Sie wird sich körperlich verändern, und sie wird einen immensen und sonderbaren Appetit entwickeln. Für Sie und für Ihren Sohn wäre es besser, wenn Sie sich so weil von ihr entfernen wie möglich. Aus Kezia wurde ... ich möchte nicht darüber nachdenken, wie sehr sich Kezia verändert hat. Oder besser gesagt, verändern wird.«
»So ist auch Kezia gestorben? Als sie diese Dinge zur Welt gebracht hat?«
»Leider ja. Und es war sehr grässlich.«
Ich hielt lange inne und grübelte.
Schließlich fragte ich: »Können Sie mir sagen, ob noch irgendetwas von Liz übrig ist? Oder hat dieses Hexending alles vernichtet, was einmal Liz war?«
»Ich weiß es wirklich nicht«, antwortete Billings. »Manchmal, wenn ich mit Kezia rede, dann sehe ich in ihr noch etwas von dem reizenden jungen Mädchen, das sie einmal gewesen sein muss. Aber ob man dieses junge Mädchen jemals wieder erreichen kann ... ich kann es Ihnen einfach nicht sagen.«
»Ich denke an Liz«, sagte ich. »Wenn sie immer noch Liz ist, dann wäre es doch einen Versuch wert, sie von dem Hexen-Ding zu befreien, oder nicht?«
»Das können Sie nicht. Wenigstens ist mir keine Methode bekannt, wie man die Hexe austreiben kann.«
»Was ist, wenn ich nicht noch einmal mit ihr schlafe? Was, wenn der dritte Sohn nicht gezeugt wird?«
»Die beiden anderen werden trotzdem wachsen, wenn auch viel langsamer. Aber wenn sie schließlich zur Welt kommen, werden sie gewalttätig genug sein, um sie auch ohne die Hilfe ihres Bruders zu töten.«
»Was wäre mit einer Teufelsaustreibung?«
Billings schüttelte den Kopf. »Sie können nichts machen, Sir. Überhaupt nichts. Wir haben es hier nicht mit dem Teufel zu tun, sondern mit realen Wesen, mit Dingen, die Substanz haben und die hochintelligent sind. Sie haben in Kleinasien und in der Antarktis Städte errichtet, sie haben Millionen von Jahren über die Welt geherrscht. Sie haben auf dieser Welt Spuren hinterlassen, die niemals verwischt werden können.«
»Und deswegen soll ich es zulassen, dass Liz, in Stücke gerissen wird?«
»Es hat nichts mit >zulassen< zu tun. Sie können es einfach nicht verhindern.«
Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Vielleicht log mich der junge Mr. Billings an. Auf der anderen Seite passte seine Geschichte zu den meisten Fakten, auf die ich auch ohne ihn gestoßen war. Vor allem die Tatsache, dass er die sumerischen Zikkurats erwähnt hatte, brachte mich zu der Überzeugung, dass er die Wahrheit sprach. Ich hatte selbst gesehen, wie sehr das Dach des Fortyfoot House - dieses unmögliche Dach, das eine Waise aus dem East End entworfen hatte - den Winkeln entsprach, die die Sumerer benutzt hatten, um durch die Zeit zu reisen.
»Was geschieht, wenn diese drei Kreaturen geboren werden?«, fragte ich mit einem
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