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Die Opferung

Die Opferung

Titel: Die Opferung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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das Gefühl, auf der Stelle sterben zu müssen.
    Brown Jenkin bekam Dannys Beine zu fassen und schob ihn so nach oben, dass er den Halt verlor und schreiend aus dem Fenster fiel. Dann folgte Brown Jenkin ihm mit einem kräftigen Satz.
    »Jenkin!«, keuchte ich, aber ich schaffte es nicht, mich aufzurichten und ihm zu folgen. Er spähte durch das Dachfenster auf den Dachboden und lachte mich aus.
    »Idiot-fucker, du kannst mich niemals fangen! Adieu bastard cet fois for always! Merci pour ton fils! Was für ein schmackhafter Knabe, nicht wahr, fucker?«
    »Jenkin, ich bringe dich um!«, drohte ich ihm. Meine Stimme war aber so belegt, dass ich nicht annahm, von ihm gehört zu werden.
    »Und nun zu dir, Charity, rauf mit dir!«, sagte Liz und schob sie auf die Trittleiter zu. Brown Jenkin streckte ihr vom Dachfenster mit dem boshaftesten Grinsen, zu dem er in der Lage war, seine Klauen entgegen. Charity starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    Auf der Treppe zum Dachboden hustete jemand. Noch immer vor Schmerz gekrümmt, drehte ich mich um und sah, dass sich Detective Sergeant Miller einen Weg durch den Rauch bahnte.
    »Sie da!«, schrie er Liz an. »Lassen Sie das Mädchen in Ruhe!«
    »Sergeant ...«, japste ich. »Ich kann nicht ...« Ich deutete auf das Dachfenster.
    Miller sah nach oben und entdeckte Brown Jenkin. Sein Mund ging auf. Er hatte von Brown Jenkin gehört, er hatte gesehen, zu welchen Dingen Brown Jenkin in der Lage war. Aber als er dieses böse, viel zu große Nagetier jetzt zum ersten Mal mit seinen eigenen Augen sah, schien er förmlich zu erstarren.
    Das Brennen in meiner Brust ließ allmählich nach, und ich schaffte es unter Schmerzen, wieder aufzustehen. Liz hob Charity hoch, damit Brown Jenkin sie übernehmen konnte, doch Charity schrie und trat und strampelte. »Lass mich los! Lass mich los!« Doch Liz schien unnatürliche Kräfte zu besitzen. Sie hob Charity mühelos immer höher, egal, wie sehr das Kind sich auch zur Wehr setzte.
    »Ah, ma chere petite«, sagte Brown Jenkin. »I serve you mit Kartoffeln und Sauerkraut, oui?«
    Mit schriller Stimme rief Miller: »Polizei! Sie sind festgenommen, lassen Sie das Kind los!«
    Brown Jenkin musste so sehr kichern, dass er sich fast übergab. Speichel lief ihm aus dem Mund, durchsetzt mit halb zerkautem Essen. »Under arrest shit-shit! Was sagst du bastard? C'est drole, n'est-cepas?«
    Er öffnete seine Klauen, um nach Charity zu greifen, doch in dem Augenblick geschah etwas Außergewöhnliches. Charity hörte auf zu strampeln und erstarrte förmlich. Ihr Gesicht schien zu strahlen, auch wenn dieser Eindruck eine Kombination aus Rauch und hellem Tageslicht sein konnte. Ihr Haar umgab ihren Kopf wie ein sanfter wogender Heiligenschein, und ich hätte schwören können, dass sie helles weißes Licht ausstrahlte.
    Liz, die wie ein schrumpfender Schatten aussah, ließ sie los, doch Charity verharrte in ihrer Position mitten in der Luft zwischen Boden und geneigter Decke.
    Es war eigentlich unmöglich, aber ich sah es mit meinen eigenen Augen. Charitys Füße schwebten gut einen Meter über dem Boden des Speichers. Kein Trick, kein Netz, keine Fäden, nichts.
    Brown Jenkin zog langsam seine Klauen zurück und betrachtete das Mädchen misstrauisch. »Was ist das?«, zischte er. »Qu'est-ce que c'est?«
    Charity vollzog mitten in der Luft eine Drehung und wandte sich Liz zu. Als sie sprach, war ihre Stimme übernatürlich sanft, so als würden Tausende von Händen über Tausende von Samtvorhängen streichen. »Weiche zurück, Hexe«, flüsterte sie. Sie hob beide Arme, streckte die Finger aus und rollte die Augen nach oben, bis nur noch das Weiße zu sehen war. »Weiche zurück, Hexe«, wiederholte sie. Die Worte waren so verzerrt, dass ich sie kaum verstehen konnte.
    Die Spannung war fast unerträglich, und dann geschah alles auf einmal. Mit einem gellenden Japsen brach Liz zusammen. Brown Jenkin schlug das Dachfenster zu und verschwand. Charity fiel zu Boden und landete auf wackligen
    Füßen. Der Rauch wirbelte umher, die Lichter flackerten, und Miller erwachte aus seinem Schock wie ein Mann, der bemerkte, dass er seine Haltestelle verpasst hatte.
    Sofort stürmte ich die Trittleiter hinauf, riss das Fenster auf und brüllte: »Jenkin! Jenkin! Ich will meinen Sohn zurück!«
    Als ich aus dem Fenster sah, war ich von dem Anblick überwältigt. Ein dunkler schwefelgelber Himmel, eine Reihe kahler Bäume, ein Garten ohne Rasen, ohne Büsche und ohne

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