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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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hätte: Wir haben jeden erschlagen, der dumm genug war, sich uns in den Weg zu stellen, haben ein paar Verräter massakriert, die uns einen Schatz streitig machen wollten und die sich mit elenden Gnomen verbrüdert hatten, und haben versucht, einen möglichst guten Schnitt bei der ganzen Sache zu machen.«
    »Und ganz nebenbei seid ihr zu Helden geworden«, fügte Alannah hinzu.
    Der feiste Ork zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. »Was habt ihr Spitzohren und Milchgesichter nur immer mit eurem Heldentum?«, knurrte er aggressiv. »Was, bitte sehr, soll denn so toll daran sein, sich für andere einzusetzen oder gar noch für sie ins Gras zu beißen?«
    »Alles«, antwortete Alannah.
    »Nichts«, widersprach Rammar. »Auch wir Orks haben Helden, zu denen wir aufschauen, aber die haben sich nicht so dämlich angestellt wie eure. Gulz der Schlächter beispielsweise wurde berühmt, weil er ein ganzes Heer von Feinden aufschlitzen und mit Zwiebeln und Knoblauch stopfen ließ. Und Hirul der Kopflose hat seinen Namen nicht von ungefähr – er kämpfte selbst dann noch weiter, nachdem ihm ein Troll das Haupt von den Schultern gerissen hatte. Und Koruk der Giftpisser wird so genannt, weil er …«
    »Es reicht.« Alannah hob abwehrend die Hände. »Mir ist klar, was du meinst. Unsere Vorstellungen von Heldentum und großen Taten mögen nicht übereinstimmen, dennoch könnt ihr nicht bestreiten, dass ihr euren Teil zur Befreiung Tirgas Lans beigetragen habt, ob das nun in eurer Absicht lag oder nicht. Ihr habt tapfer gekämpft und euch als gute Verbündete erwiesen – und aus diesem Grund haben wir euch hergebeten.«
    »Aha«, schnaubte Rammar. »Jetzt kommen wir langsam zur Sache. Was ist los? Wofür braucht ihr unsere Hilfe?«
    Corwyn runzelte die Stirn. Die Antwort schien ihn, wie Rammar zufrieden feststellte, einige Überwindung zu kosten, und er sprach erst, nachdem ihm Alannah einen auffordernden Blick zugeworfen hatte. »Wie würdet ihr ein Feuer löschen?«, erkundigte er sich schließlich.
    »Ein Feuer? Mit Wasser natürlich! Seid ihr Menschen schon derart verblödet, dass ihr einen Ork rufen müsst, um Antwort auf eine derart banale Frage zu erhalten?«
    »Wasser ist eine Möglichkeit, aber es gibt noch andere«, erwiderte Corwyn, die Beleidigung überhörend. »Die Völker des Ostens beispielsweise pflegen Steppenbrände zu bekämpfen, indem sie ein Gegenfeuer legen und den Flammen dadurch die Nahrung nehmen. Die beiden Brände bewegen sich aufeinander zu und verzehren sich schließlich gegenseitig.«
    »Was du nicht sagst«, knurrte Rammar – davon hatte er noch nie gehört. Orks waren ohnehin nicht besonders interessiert am Bekämpfen von Bränden, sondern viel eher daran, sie zu legen. Wenn in der Modermark ein Feuer ausbrach, dann freuten sich alle über das Werk der Zerstörung. Nur einem ausgesprochenen umbal wäre es in den Sinn gekommen, die Flammen löschen zu wollen. »Und warum erzählst du uns das alles?«
    »Wie viel hat mein Bote euch bereits berichtet?«, fragte Corwyn.
    »Genug, um zu wissen, dass du in Schwierigkeiten steckst«, entgegnete Rammar unumwunden, während sein Bruder weiterhin schmatzte und schlürfte. Inzwischen hatte Balbok den Teller weggeworfen und sich den Kessel bringen lassen, den er wie einen riesigen Becher angesetzt hatte und aus dem er in gierigen Schlucken trank.
    »Schwierigkeiten – in der Tat.« Corwyn nickte. Dann erhob er sich, durchmaß die Halle mit bedächtigen Schritten und begann mit seiner Erzählung: »Zu Beginn war es leicht. Die Kunde, dass die Elfenkrone einen Menschen zum König von Tirgas Lan erwählt hatte, der eine Elfin zu seiner Gemahlin nahm, verbreitete sich rasch, und viele kamen, um ihm ihre Gunst zu erweisen, und nicht wenige von ihnen blieben auch. Innerhalb weniger Monate wurde Tirgas Lan, die so lange eine Geisterstadt war, zum Zentrum der Welt und zur neuen Hoffnung. Die Zwergenfürsten und viele der Herzogtümer in den nordöstlichen Hügellanden haben mich als König anerkannt und sich dem neuen Reich angeschlossen, zum Wohle Erdwelts und zum Segen all ihrer Bewohner.«
    »Aber nicht alle«, riet Rammar.
    Corwyn schüttelte den Kopf. Er war inzwischen stehen geblieben. »Anfangs waren es nur wenige, die meine Regentschaft nicht akzeptieren wollten. Ich hätte sie nicht weiter beachtet, hätten sie nicht ihre Nachbarn angegriffen, die sich unter den Schutz von Tirgas Lan gestellt hatten. Also kam es zum Krieg …«
    »Was ist

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