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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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der hagere Ork beweisen, dass auch seinesgleichen Anstand hatte – auch wenn Orks darunter etwas ganz anderes verstanden als Menschen …
    »Genug gequatscht«, entschied Rammar. »Ich will jetzt schlafen, also haltet gefälligst die Klappe! Balbok – du hast die erste Wachschicht!«
    »Ich? Wieso ausgerechnet ich?« Balbok schüttelte unwillig den Kopf. »Ich bin müde. Der Zwerg soll Wache halten.« Er deutete auf Orthmar, der schweigend am Feuer saß.
    »Du willst mein Leben in die Hände eines Hutzelbarts legen, der mich zudem noch um ein Haar ermordet hätte?« Rammar bedachte seinen Bruder mit einem scharfen Blick. »Sei froh, dass Kurul dich hier unten tief in der Erde nicht finden kann, sonst würde er dich auf der Stelle mit einem Blitz erschlagen für diese Dummheit.«
    »Aber ich …«
    »Und wenn du nicht augenblicklich Ruhe gibst, wirst du von mir erschlagen!«, fügte Rammar energisch hinzu. Damit legte er sich hin und drehte sich um – und schon im nächsten Moment kündete ein lautes Schnarchen davon, dass der dicke Ork eingeschlafen war.
    Die übrigen Kämpfer folgten seinem Beispiel und legten sich ebenfalls aufs Ohr. Erschöpft vom langen Marsch und den anderen Strapazen des Tages verabschiedeten auch sie sich augenblicklich ins Reich der Träume. Nur der Zwerg und der schmale Ork blieben am Feuer sitzen.
    Balbok saß ihm gegenüber, mit dem Rücken zum Brunnen und die Axt quer über den Knien. Dass sie einander anstarrten und dabei kein Wort sprachen, störte den Ork nicht weiter. Er war ohnehin kein großer Redner, und sich in der Sprache der Menschen zu unterhalten, kostete ihn ziemliche Mühe. Er begann bereits damit, Wörter der beiden Sprachen durcheinanderzubringen. Wahrscheinlich, so sagte er sich, würden ihn irgendwann weder die Menschen noch die Orks verstehen …
    »Müde?«, fragte ihn der Zwerg plötzlich.
    Balbok zuckte mit den Schultern. »Es geht.«
    »Wenn du willst, kannst du dich hinlegen und schlafen. Ich werde Wache halten.«
    »Douk.« Balbok schüttelte den Kopf. »Rammar würde mir den asar aufreißen, wenn ich das täte.«
    »Er braucht es ja nicht zu erfahren. Ich wecke dich, bevor er aufwacht.«
    Balboks Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Sag mal«, fragte er, »für wie dämlich hältst du mich eigentlich? Ihr glaubt wohl, mit Balbok könnt ihr alles machen. Zuerst der Mensch und seine blöden Spiele, jetzt du mit deinem dämlichen Geschwätz. Aber lass dir gesagt sein, dass Balbok der Brutale nicht auf so etwas hereinfällt. Ich werde hier sitzen bleiben und Wache halten, und wenn dir das nicht passt, kannst du von mir aus …«
    Er unterbrach sich, weil sich Orthmars Gesichtsausdruck während seiner Worte immer mehr verändert hatte. Die Augen des Zwergs hatten sich geweitet, sein Mund war zu einem lautlosen Schrei geöffnet.
    »Mir kannst du nichts vormachen«, stellte Balbok klar. »Glaubst du, ich falle auf jeden Blödsinn herein? Lass dich von meinem Namen nicht täuschen, Zwerg – selbst ein dummer Ork ist noch tausendmal schlauer als einer von euch.«
    Orthmar erwiderte nichts darauf. Stattdessen starrte er immer noch mit weit aufgerissenen Augen auf Balbok, der sich darüber schrecklich ärgerte.
    »Was glotzt du denn so, umbal?«, fuhr er den Zwerg an. Er bediente sich nicht nur Rammars Wortwahl, sondern versuchte auch dessen Tonfall nachzuahmen, denn beides machte auf ihn selbst immer großen Eindruck. »Wenn du nicht auf der Stelle damit aufhörst, mich anzustarren, mache ich dich mit meiner Axt bekannt und …«
    Orthmar reagierte nicht. Weder machte er den Mund zu, noch unterließ er sein stieres Starren, sodass Balbok sich genötigt sah, seine Ankündigung wahr zu machen. Schon wollte er sich erheben – als er spürte, wie sich etwas von hinten auf seine Schulter legte.
    Etwas, das kalt war und feucht – und das sich bewegte …
    Balbok erstarrte.
    Ganz langsam wandte er den Kopf – und zu seinem blanken Entsetzen sah er, wie sich zwei weißliche Fühler über seine linke Schulter schoben und suchend umhertasteten. Und als wäre das noch nicht genug, folgte den Fühlern das faustgroße weißliche Haupt einer schleimigen Kreatur, die weder Augen noch Ohren hatte, dafür aber ein zähnestarrendes kreisrundes Maul.
    Balbok reagierte mit den Instinkten eines Ork – seine geballte Klaue schlug zu, noch ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie traf die Kreatur mit aller Wucht – und zermatschte sie!
    Es gab ein

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