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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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herrschen und zu unterwerfen, zu rächen und zu zerstören.
    An seiner dunklen Kraft labte sich die Kreatur und erstarkte. Dann begann sie Pläne zu schmieden – Pläne, wie sie das Licht bekämpfen und der Finsternis zum Sieg verhelfen könnte.
    Ein Konflikt dämmerte herauf, in dem sich das Schicksal von Erdwelt erneut entscheiden würde. Die Kreatur war inzwischen darauf vorbereitet. Ihre Kinder waren überall und berichteten ihr – alles entwickelte sich genau so, wie sie es beabsichtigte.
    Ein leises Lachen geisterte durch das Gewölbe.
    Der Trupp aus Tirgas Lan war unterwegs.
    Der Kampf hatte begonnen …

10.
OINSOCHG ANN IODASHU
    Vier Tage waren vergangen, seit der Trupp unter der Führung von Balbok und Rammar Tirgas Lan verlassen hatte – vier Tage, in denen König Corwyn viel Zeit damit verbracht hatte, auf dem Söller zu stehen und gen Osten zu blicken, wohin er jenes Aufgebot geschickt hatte, dem gelingen sollte, was zuvor noch keinem gelungen war: Informationen über jene dunkle Macht zu beschaffen, die dort immer mehr erstarkte – und sie vielleicht sogar unschädlich zu machen.
    Noch immer konnte sich Corwyn mit dem Gedanken, das Schicksal des Reiches in die Klauen zweier Orks gelegt zu haben, nicht recht anfreunden. Obwohl er selbst erfahren hatte, dass die Prophezeiungen Farawyns des Sehers ungleich mehr waren als das Geschwätz eines alten Mannes, ging sein Vertrauen in die Weissagungen nicht so weit, dass es seinen Argwohn gegenüber den Orks überwogen hätte. Am liebsten wäre er selbst aufgebrochen, um zu tun, was getan werden musste, aber sein Platz war hier in Tirgas Lan; die Macht des neuen Königs war noch nicht gefestigt genug, als dass er seinen Thron für längere Zeit hätte verlassen können. Wenn er ging, riskierte er, dass alles zerfiel, was er in den vergangenen Monaten aufgebaut und mit dem Blut seiner Soldaten erkauft hatte.
    Der König schlief wenig in diesen Tagen, und wenn er es tat, plagten ihn meist Albträume, in denen er sah, wie dunkle Schatten das Land überzogen – Schatten, die menschliche Gestalt annahmen, die Mauern der Stadt überwanden und wie Totengeister durch die Straßen wandelten. Wohin sie auch kamen, verbreiteten sie Furcht und Schrecken, und stinkender Pesthauch begleitete sie.
    Unaufhaltsam schlichen, wankten und krochen sie heran, Kreaturen, die mehr tot als lebendig waren und sich dennoch bewegten, von einem dunklen, grausamen Willen erfüllt, der ihre Schritte lenkte und sie befehligte. Sie näherten sich der Zitadelle, die sich in der Mitte der Stadt erhob, schlurften auf das große Tor zu, in den Knochenhänden schartige Säbel und Schwerter.
    Im Traum sah Corwyn sie heranrücken und spürte, wie eisiges Grauen ihn erfasste.
    Dann ein gellender Schrei …
    Jäh schreckte Corwyn aus dem Schlaf und fuhr hoch, um sich verwirrt umzuschauen. Er befand sich im königlichen Schlafgemach, durch dessen hohe, mit bunten Scheiben besetzte Fenster fahles Mondlicht fiel – aber mit den Instinkten des ehemaligen Kopfgeldjägers erkannte Corwyn sofort, dass etwas nicht stimmte.
    Alannah neben ihm war ebenfalls erwacht, und auch sie schien es zu spüren. Mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen kauerte sie im Bett und schien mit ihren spitz geformten Ohren angestrengt zu lauschen.
    »D-der Schrei«, brachte Corwyn atemlos hervor. »Hast du ihn auch …?«
    Mit einer Handbewegung bedeutete sie ihm zu schweigen. Ein knappes Nicken musste reichen als Antwort auf seine Frage, dann lauschte sie wieder.
    »Eindringlinge befinden sich in der Zitadelle«, flüsterte sie, und der Blick, mit dem sie ihren Gemahl bedachte, verhieß drohendes Unheil.
    »Eindringlinge? Was für Eindringlinge?«
    »Du hast sie gesehen«, war Alannah überzeugt. »Im Traum.«
    »I-im Traum? Aber … ich habe nicht …« Corwyn unterbrach sich selbst, denn er erinnerte sich, tatsächlich geträumt zu haben, und sogleich kehrten auch die schrecklichen Bilder zu ihm zurück, von den unheimlichen, schattenhaften Gestalten, die durch die Straßen und Gassen der Stadt wandelten und Angst und Schrecken verbreiteten.
    »Auch ich habe von ihnen geträumt«, sagte Alannah, als könnte sie in seinen Gedanken lesen. »Es sind keine Traumgestalten, Corwyn. Sie sind wirklich. Und sie sind hier. Jetzt, in diesem Augenblick …«
    Ein weiterer fürchterlicher Schrei hallte durch die Korridore der Zitadelle, wie ihn die Kehle eines Menschen unmöglich zustande bringen konnte. Corwyn sprang aus dem

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