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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Ansicht sein, zwei Unholde könnten auf dieser Mission von Nutzen sein – ich dagegen bin anderer Meinung. Deshalb werde ich dafür sorgen, dass ihr beide auf Nimmerwiedersehen verschwindet, und werde selbst das Kommando über den Trupp übernehmen.«
    »Du selbst?« Rammars gelbe Augen weiteten sich, und dunkle Adern wurden darin sichtbar, als der Ork den Zusammenhang begriff. »Du hast das alles von Anfang an geplant, deshalb hast du dich zu unserem Stellvertreter ernennen lassen – nur um uns bei passender Gelegenheit abzuservieren und unsere Stelle einzunehmen!«
    »Wie?«, fragte Balbok verständnislos. »Was ist?« Er legte die hohe Stirn in Falten; das alles ging ihm doch etwas zu schnell …
    »Ganz recht«, bestätigte Orthmar grinsend und nickte Rammar zu. »Und diese Gelegenheit ist nun gekommen. Darf ich euch einen alten Freund von mir vorstellen?«
    Er wandte sich halb um und wies auf den Menschen, der hinter ihm gestanden hatte und nun vortrat. Er war den beiden Orks auf den ersten Blick unsympathisch. Der Kerl war von mittlerer Größe und trug einen grünen Umhang, der ihm im Wald wohl eine gewisse Tarnung verlieh. Die Kleidung darunter war aus feinstem Zwirn und verriet, dass der Mann zur begüterten Schicht gehörte. Dazu passten auch seine gut genährten Züge, in denen allerdings unverhohlene Gier zu lesen war. Das selbstsichere Lächeln, das er zur Schau trug, empfand Rammar als beleidigend.
    Noch unsympathischer als dieser Kerl waren den Orks jedoch seine Begleiter, denn es handelte sich um jene schwer Bewaffneten, die Balbok – und vor diesem auch Rammar – am Stollenausgang in Empfang genommen hatten. Sie nahmen im Halbkreis Aufstellung. Selbst, wenn es den Orks gelungen wäre, ihre Ketten zu sprengen, gegen die Übermacht ihrer Feinde wären sie kaum angekommen.
    »Darf ich vorstellen?«, fragte Orthmar und deutete auf den Mann mit dem Umhang. »Dies ist Muril Ganzwar, ein erfolgreicher Kaufmann, der in den Grenzstädten gut gehende Geschäfte betreibt. Meister Ganzwar und ich kennen uns von früher.«
    »Was soll das heißen, ihr kennt euch von früher?«, stieß Rammar hervor. »Du hast für ihn geschmuggelt, das ist es, nicht?«
    »Die Königin sagt, man soll die Vergangenheit ruhen lassen«, erwiderte der Zwerg mit höhnischem Grinsen. »Inzwischen habe ich ein weit einträglicheres Geschäft entdeckt als den Schmuggel. Meister Ganzwar, wenn Ihr die Freundlichkeit hättet …«
    »Gewiss«, erwiderte der zwielichtige Geschäftsmann mit eigenartig singender Stimme. Er griff unter seinen Umhang und händigte dem Zwerg einen ledernen Beutel aus, der gut gefüllt war und dessen Inhalt verdächtig klimperte.
    »Was ist das?«, fragte Balbok, obwohl sogar er sich die Antwort denken konnte.
    »Das, meine hässlichen Freunde, ist der Preis, den Meister Ganzwar mir für euch bezahlt.«
    »Für uns?« Rammar schnappte nach Luft. »Du elende Mistratte hast uns verkauft?«
    »Für acht Silberstücke«, bestätigte Ganzwar, »und wenn ihr mich fragt, seid ihr beide ein echtes Schnäppchen. Die Menschen in Sundaril werden Schlange stehen, um zuzuschauen, wie ihr beide in der Arena um euer Leben kämpft.«
    »Was werden wir?« Rammar glaubte, sich verhört zu haben.
    »Ihr werdet kämpfen – in der Arena von Sundaril«, gab der Geschäftsmann mit überheblichem Grinsen zur Antwort. »Kämpft tapfer und bietet den Leuten gute Unterhaltung, dann bekommt ihr genug zu essen und führt ein nicht wirklich allzu schlechtes Leben. Zumindest bis ihr auf jemanden trefft, der besser ist als ihr.«
    »Korr«, bestätigte Balbok.
    »Korr?« Rammar warf ihm einen ungläubigen Blick von der Seite her zu. »W-was soll das heißen?«
    »Na ja, klingt doch ganz vernünftig.«
    »Das soll vernünftig klingen?«, kreischte Rammar und konnte es nicht fassen. »Hast du dein letztes bisschen Verstand verloren, du Furunkel am runzligen Hintern eines Trolls? Was für eine Sorte Ork bist du eigentlich?«
    »Aber die Sache hört sich doch ganz in Ordnung an«, war Balbok überzeugt. »Wir kämpfen jeden Tag und bekommen dafür zu essen und zu trinken …«
    »Kämpfen, fressen und saufen – ich verstehe.« Rammar nickte verdrießlich. »Das ist alles, woran du denken kannst. Dass uns dieser miese Tunichtgut von einem Zwerg verraten und verschachert hat, ist dir wohl gleichgültig?«
    »Nein, aber …«
    »Dass er jetzt an unserer Stelle den Trupp nach Kal Anar führen und den ganzen Ruhm und vermutlich auch die

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