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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Schlüssel ist«, fuhr Rammar ihn an. »Aber zu welchem Schloss?«
    »Zu dem einer Nebentür, die aus den Katakomben führt«, erklärte Ankluas mit nahezu feierlicher Miene. »Ich entdeckte sie durch Zufall auf dem Weg zur Waffenkammer.«
    »Und der Schlüssel lag einfach so herum?«, fragte Rammar misstrauisch.
    »Das gerade nicht – ich musste den Besitzer überreden, ihn mir zu überlassen.«
    »Überreden?«
    »Na ja, du weißt schon …«
    »Du hast einen Wächter erschlagen?«
    Ankluas' Antwort war ein breites Zähnefletschen.
    »Bei Kuruls Zorn! Bei Torgas stinkenden Eingeweiden! Bei Ludars Donnerbalken!« Rammars Gesichtszüge wurden dunkel, wie immer, wenn er sich aufregte. »Reicht es nicht, dass ich mit der Gesellschaft eines Idioten geschlagen bin? Muss jetzt auch noch ein zweiter dazukommen?«
    »Wieso? Was hast du?«
    »Was ich habe? Ich werde dir sagen, was ich habe! Du umbal hast einen Wärter in Kuruls Grube geschubst. Wie lange, glaubst du, wird das unbemerkt bleiben? Und wen, meinst du, wird man als Erstes verdächtigen? Natürlich uns, die Unholde, das liegt auf der Klaue!«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte Ankluas gelassen.
    »Du hast gut reden. Begreifst du nicht, wie tief wir in der shnorsh sitzen?«
    »Es wird nichts geschehen«, war Ankluas überzeugt.
    »Warum nicht?«
    »Ganz einfach – weil bislang auch nichts geschehen ist.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass ich diesen Schlüssel schon eine ganze Weile bei mir habe.«
    »Wie lange?«, wollte Balbok wissen.
    »Lass mich überlegen.« Ankluas' Narbenfresse zerknitterte sich nachdenklich. »So fünfzig, sechzig Monde werdens wohl sein. Ehrlich gesagt bin ich im Zählen nie sehr gut gewesen …«
    »Fünfzig, sechzig Monde?« Rammar staunte nicht schlecht. »So lange bist du schon hier?«
    Ankluas nickte.
    »Und die ganze Zeit über schleppst du den Schlüssel mit dir herum? Warum bist du nicht längst geflohen?«
    »Ich habe immer auf eine Gelegenheit gewartet, ihn zu benutzen, aber sie ist nicht gekommen. Nun jedoch seid ihr hier, Artgenossen aus der Modermark, und zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass meine Flucht tatsächlich gelingen könnte, wenn ich sie mit euch wage.«
    »Na ja …« Rammar kratzte sich verlegen in seinem wulstigen Nacken. Ankluas' Worte schmeichelten ihm, noch mehr jedoch gefiel ihm die Aussicht, dem Dasein als Arenenkämpfer zu entkommen, das nur sehr beschränkte Zukunftsaussichten bot – früher oder später würde jemand kommen, der ihm in der Arena so den asar versohlte, dass ihm davon Hören und Sehen verging, und Rammar hatte nicht vor, so lange zu warten.
    Balbok hingegen schien weniger angetan vom Vorschlag des fremden Orks. »Warum?«, erkundigte er sich argwöhnisch.
    »Warum was?«, fragte Ankluas.
    »Warum willgt du ung helfen? Du kenngt ung gar nigt.«
    »Ihr seid Orks, oder nicht?« Ankluas lächelte schwach. »Unter all den Milchgesichtern hier ist das schon eine ganze Menge. Und ich tue das nicht aus reiner Freundschaft, das könnt ihr mir glauben. Schon sehr lange warte ich auf eine Gelegenheit wie diese, denn wie ihr kann ich es kaum erwarten, aus diesem stinkenden Gnomenloch zu entkommen.«
    »Gnomenlog?« Balbok schnüffelte. »Igt dog gang gemütlig. Augerdem bin ig der Meigter der Arena …«
    »Hör nicht auf ihn«, sagte Rammar schnell. »Er war schon immer ein dämlicher Hund, und bei seinem letzten Kampf in der Arena hat er zu viel auf den Schädel gekriegt.«
    »Dann seid ihr dabei?«, fragte Ankluas und blickte dabei so hoffnungsvoll, wie es die gelben Augen eines Orks zustande brachten.
    »Worauf du einen lassen kannst«, versicherte Rammar und rieb sich die Klauen. »Es gibt da draußen nämlich noch eine offene Rechnung, die wir zu begleichen haben.«
    »Eine offene Rechnung?«
    »Allerdings. Ein Zwerg, der uns verraten und an diesen Orkschinder Ganzwar verkauft hat. Seinetwegen sind wir hier, und dafür wird er büßen, und wenn ich ihn bis ans Ende der Welt jagen muss.«
    »Ein Hutzelbart also.« Ankluas machte eine Miene, die sich unmöglich deuten ließ. »Wie ist sein Name?«
    »Von Bruchstein.« Es sah fast so aus, als wollte sich Rammar übergeben. »Orthmar von Bruchstein.«
    Ankluas nickte bedächtig. »Sieh an.«
    Rammar riss erstaunt die Augen weit auf. »Du kennst den Kerl?«
    »Flüchtig. Auch ich hatte schon mit ihm zu tun, und auch ich habe ihn nicht gerade in guter Erinnerung. Wisst ihr was? Wenn ihr erlaubt, werde ich euch auf eurem

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