Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
Olfars würden ungleich schneller zu Corwyns Flotte aufschließen – vorausgesetzt, die rebellischen Inselfürsten folgten seiner Bitte.
    Auf das Wohlwollen einer Bande Seeräuber angewiesen zu sein missfiel dem König. Vielleicht, dachte er grimmig, hatte Dun'ras Ruuhl recht. Vielleicht war er als Herrscher tatsächlich zu nachsichtig gewesen, und diese Nachsicht rächte sich nun …
    Mit düster verkniffenen Augenbrauen sah er zu, wie die Schiffe weiter beladen und ein Kriegstrupp nach dem anderen herangeführt wurde. Die Soldaten Tirgas Lans in Rüstung und Marschgepäck zu erblicken beruhigte Corwyn etwas und half ihm, die störende Gegenwart des Dunkelelfen auszublenden – bis sich dieser wieder in Erinnerung brachte:
    »Menschen – ihr seid so schwach und so einfach zu durchschauen«, sagte Dun'ras Ruuhl. »Glaubst du denn, ich wüsste nicht, weshalb du dieses Wagnis eingehst, falscher König? Weshalb du dich völlig unvorbereitet in dieses Abenteuer stürzt, dessen Ausgang weder für dich absehbar ist noch für deine Untertanen, die dir angeblich so viel bedeuten?«
    »Das liegt auf der Hand«, fand Corwyn. »Es geht darum, eine Bedrohung für das Reich abzuwenden.«
    »Nein.« Ruuhl schüttelte den Kopf. »Das ist nicht der wahre Grund dafür, dass du deinen Thron treulos im Stich lässt und die Regierung einem unerfahrenen Regenten überträgst; dass du eine Streitmacht ausrüstest, die kaum diese Bezeichnung verdient, und dass du um jeden Preis diese Expedition durchführen willst.«
    »Sondern?«, knurrte Corwyn.
    »Es geht um Alannah«, sagte Ruuhl so entwaffnend offen, dass der König wie unter einem Peitschenhieb zusammenzuckte.
    »Das ist nicht wahr!«, rief er.
    »Natürlich ist es das«, widersprach Dun'ras Ruuhl. »Um etwas anderes ist es dir nie gegangen. Um deiner Eifersucht willen und um deine Gemahlin zurückzugewinnen, setzt du das Leben all dieser Soldaten aufs Spiel. Also erzähl mir nichts von Loyalität und Respekt, falscher König, denn tief in deinem Herzen weißt du, dass du längst einen anderen Weg eingeschlagen hast.«
    »Schweig!«, fuhr Corwyn ihn an. »Ich will nichts mehr hören!«
    »Das glaube ich dir gern, falscher König«, entgegnete Ruuhl unbeeindruckt. »Aber eines will ich dir trotzdem noch sagen: Dein Ansinnen ist vergeblich, denn Alannah ist längst an die Fernen Gestade zurückgekehrt, und sie wird das Schicksal finden, das dort auf sie wartet. Aber weißt du, was das Beste ist?«
    Corwyn antwortete nicht, und so sprach Dun'ras Ruuhl einfach weiter:
    »Dass du trotzdem aufbrechen wirst, um einen ebenso kläglichen wie erfolglosen Versuch zu unternehmen, das Unaufhaltsame abzuwenden. So sind die Menschen …«

9.
DOMHOR GOSHDA'HAI
    Der Gang jenseits des Tores war nicht nur ein grob in den Fels gehauener Stollen, sondern hatte wie die Kammer der Pforte gemauerte Wände. Der Boden war von Staub bedeckt, was darauf schließen ließ, dass der Stollen schon lange – sehr lange – nicht mehr benutzt worden war.
    Rammar konnte das nur recht sein. Mutig ging er seinem Trupp voraus, die mit Widerhaken versehene Harpune, die er sich in Ermangelung seines saparak als Waffe ausgesucht hatte, halb erhoben. Zwar war das Ding bei Weitem nicht so elegant wie ein richtiger Orkspeer, jedoch war Rammar zuversichtlich, dass er dies mit Geschick ausgleichen würde. Und für den Feind, der den Fehler beging, den Weg Rammars des schrecklich Rasenden zu kreuzen, spielte es keine Rolle, wovon er durchbohrt würde …
    Die Piraten und Balbok, der inzwischen die Nachhut bildete, folgten Rammar in zehn oder fünfzehn Schritten Abstand – das war die Distanz, die zuvor auch Rammar zum Voraustrupp eingehalten hatte. Mit dem Unterschied, dass wohl keine Hindernisse mehr zu erwarten waren. Rammar war sicher, dass sie den gefährlicheren Teil des Weges hinter sich gebracht und nichts zu befürchten hatten, solange sie nicht auf Schmalaugen stie…
    Der dicke Ork hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, als er sich bereits als grundfalsch erwies.
    Auf einmal hörte Rammar ein Knarren, als hätte sich einer der Seeräuber mit einem ordentlichen pochga Erleichterung verschafft, und Staub wirbelte vom Boden auf.
    Rammar blieb stehen – und das war ein Fehler, denn im nächsten Moment gab der Boden unter seinen Füßen nach.
    Eine Fallgrube!
    »Shnorsh!«, konnte er gerade noch rufen, bevor er in den dunklen Schacht stürzte.
    Rammar ließ die Fackel fallen und warf den freien Arm

Weitere Kostenlose Bücher