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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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stieß er seinen verstümmelten Arm in die Flamme. Der Schmerzenslaut, der seiner Kehle entfuhr, war noch schriller als der zuvor.
    Balbok wollte seinem Bruder zu Hilfe eilen, aber seine Bewacher hinderten ihn daran. Hilflos musste er zuschauen, wie sich Rammar am Boden wand, und hätte am liebsten selbst laut geschrien. Vergessen war alles, was sein Bruder ihm jemals angetan hatte, vergeben alle Beschimpfungen und Beleidigungen, die er ihm an den Kopf geworfen hatte. Sogar die Sache mit dem kalumm nahm Balbok ihm nicht mehr übel.
    Alles, was er sah, war eine gepeinigte Kreatur, die sich über den Boden wälzte wie ein riesiger Ball. Und er schwor sich in diesem Augenblick, dass er seinen Bruder rächen würde!
    Rothgan-Margok lachte noch immer.
    »Ihr solltet euch sehen«, rief er, wobei er seinen Blick vom jammernden Rammar zu den übrigen Gefangenen schweifen ließ. »Was für ein erbärmlicher Haufen ihr doch seid: ein altersschwacher Greis, eine Elfenhure, zwei dämliche Orks und zwei schwache Menschen. Und ihr seid ausgezogen, Margoks Macht zu brechen? Lächerlich!«
    »So lächerlich nun auch wieder nicht«, konterte Lhurian. »Du hast das ewige Gesetz gebrochen, Rothgan – ich bin gekommen, um es wiederherzustellen.«
    »So?« Das Gesicht des dunklen Magiers verzog sich in gespieltem Mitleid. »Und wie willst du das fertigbringen, alter Mann?«
    »Hiermit!«, sagte der Zauberer – und hielt plötzlich den Kristallsplitter in den Händen, den er im Schaft seines Stiefels verborgen hatte, sodass er ihm – anders als sein Zauberstab – nicht von den Bewachern abgenommen worden war.
    »Was soll das sein?«
    »Der Splitter des Annun«, erklärte Lhurian, und Triumph und Siegesgewissheit schwangen auf einmal in seiner Stimme, »über die Jahrhunderte aufbewahrt in den eisigen Hallen Shakaras. Seine Kraft, Rothgan, hat schon das Schicksal Margoks besiegelt – des echten Margok! Und er wird auch deinem Treiben ein Ende setzen.«
    Wenn Rothgan-Margok überrascht war, so zeigte er es nicht. »Ich zittere bereits«, behauptete er grinsend. »Glaubst du im Ernst, dieser Tand hätte irgendeine Bedeutung? Dass er mich, den Nachfolger Margoks, aufhalten könnte?«
    »Ist der Splitter erst wieder eingesetzt, wird deine Kraft versiegen. Er wird wiederherstellen, was durch dich verändert wurde, allen Gesetzen der Natur zum Trotz. Und du und deinesgleichen, ihr werdet untergehen!«
    »Woher willst du das wissen, alter Mann?«, entgegnete Rothgan-Margok. »Nicht dir wurde einst eine Prophezeiung zuteil, sondern mir!«
    »Das stimmt«, räumte Lhurian ein, »aber hast du dich je gefragt, ob du diese Prophezeiung nicht vielleicht falsch gedeutet hast?«
    Rothgan-Margok stutzte. »Inwiefern?«
    »In deiner Vision wurde dir geweissagt, dass auf die Insel zurückkehren würde, was verloren ging, und darob ein neues Zeitalter beginnen. In deiner Ichsucht hast du das auf Alannah bezogen – aber was, wenn der Kristallsplitter gemeint war und wenn das neue Zeitalter, das anbrechen soll, nicht der Beginn deiner Herrschaft ist, sondern vielmehr deren Ende?«
    Die entstellten Gesichtszüge des dunklen Magiers blieben unbewegt, in seinen Augen jedoch begann es unruhig zu flackern. »Was soll das Gerede?«, rief er. »Dazu wird es nicht kommen, denn du wirst mir den Kristallsplitter jetzt aushändigen, und ich werde ihn vernichten. Dann ist diese Gefahr ein für alle Mal gebannt.«
    Lhurian schüttelte entschieden den Kopf. »Ich bin nicht mehr der unerfahrene Jüngling, der ich einst war, Rothgan.«
    »Und ich nicht mehr der Freund, den du verraten und hintergangen hast«, entgegnete Rothgan-Margok. »Ich habe dazugelernt, alter Mann. Und ich bin mächtiger geworden als du – der mächtigste Zauberer, den Erdwelt je gesehen hat! Und nun gib mir den Splitter!«, verlangte er, während er seine rechte Klaue drohend in Alannahs Richtung streckte, »oder deine Geliebte wird vor deinen Augen einen qualvollen Tod erleiden.«
    »Das wirst du nicht tun«, war Lhurian überzeugt, »denn es gab eine Zeit, da hast du sie ebenso geliebt wie ich.«
    »Mehr als du!«, verbesserte der Herr der Dunkelelfen aufgebracht. »Aber sie hat meine Liebe zurückgewiesen und verschmäht. Also nenne mir einen guten Grund, weshalb ich sie nicht töten sollte, um zu bekommen, was ich haben will.«
    »Nur zu!«, forderte Alannah ihn auf. »Vernichte mich! Töte mich, wenn du musst! Deinem Untergang wirst du dadurch nicht entgehen. Lhurian wird Mittel und

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