Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno
kleine Verschnaufpause einlegen.
Die meisten kauerten sich einfach ins Gras. Einige entfernten sich ein Stück, darunter auch Coilla und Pepperdyne,
die in ein angeregtes Gespräch vertieft waren. Stryke bemerkte, dass sich auch Dallog zurückgezogen hatte. Er hielt sich abseits von den anderen und kehrte der Truppe den Rücken. Ausnahmsweise war nicht einmal Pirrak bei ihm. Der saß, wie Stryke bemerkte, allein am Rand der Gruppe. Der Hauptmann beschloss, mit dem Neuling zu reden.
Der neue Rekrut wirkte angespannt, als Stryke kam, und stand linkisch auf.
»Schon gut«, beruhigte Stryke ihn.
»Herr.« Der Bursche entspannte sich keineswegs.
»Alles in Ordnung, Pirrak?«
»Ja, Herr. Sollte es denn nicht auch so sein?«
»Ja, so sollte es sein, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass dem nicht so ist.«
»Mir geht es gut.« Das kam ein wenig zu schnell und zu gereizt heraus.
Stryke versuchte es auf eine andere Weise. »Behandelt dich die Truppe gut? Sind sie kameradschaftlich?«
»Ja, Herr.«
»Und Dallog?«
Es dauerte etwas, bis die Antwort kam. »Was meinst du damit, Hauptmann?«
»Er kümmert sich doch um dich?«
»Ja.«
»Hör mal, Pirrak, vielleicht war ich nicht immer so für meine Leute da, wie ich es hätte sein sollen. Aber du weißt ja, dass sich die Ereignisse seit unserem Aufbruch in Acurial überschlagen haben.«
Die Miene des Gemeinen verhärtete sich. »Ja, Herr«, sagte er mit belegter Stimme.
Stryke schrieb die Unsicherheit des Burschen dessen mangelnder Erfahrung zu. »Ich habe mich auf die Mission und andere Dinge konzentriert, und vielleicht habe ich dabei meine Pflichten der Truppe gegenüber vernachlässigt. Du sollst aber wissen, dass du jederzeit mit mir reden kannst, wenn es nötig ist. Oder mit einem anderen Offizier. Vielleicht solltest du dich aber nicht unbedingt an Feldwebel Haskeer wenden.« Falls Pirrak den Humor erkannte, der in dieser Bemerkung lag, so ließ er es sich nicht anmerken. »Du kannst das jederzeit tun, wenn Dallog nicht erreichbar ist«, fügte er hinzu.
»Ich verstehe.« Nach kurzem Zögern sagte er: »Danke, Herr.« Das klang beinahe aufrichtig und vielleicht sogar freundlicher als alles, was Pirrak bisher gesagt hatte.
»Also gut. Vergiss es nicht. Und mach dich bereit, wir brechen bald auf.«
»Jawohl.«
Stryke drehte sich um und ließ den betretenen Gemeinen stehen.
Gleich darauf stieß er auf Coilla und Pepperdyne, die von ihrem Stelldichein zurückkehrten.
»Du hast wohl gerade mit Pirrak gesprochen«, sagte Coilla. »Hast du ihn etwas aufgemuntert?«
»Sozusagen. Ich weiß nur nicht, wie viel hängengeblieben ist.«
»Er ist ziemlich verstört, was?«
»Er ist nicht der Gesprächigste unter den neuen Rekruten«, meinte Pepperdyne. »Aber sie sind ja alle etwas unerfahren, nicht wahr, Stryke?«
»Ich hatte gehofft, dass sich das mit der Zeit legt, aber das habe ich nun davon, dass Dallog sie von den anderen abgesondert hat.«
»Brechen wir jetzt auf?«, fragte Coilla.
»Ja«, erwiderte Stryke. »Weck die Leute.«
Coilla ging und führte den Befehl aus, und Pepperdyne folgte ihr.
Spontan beschloss Stryke, auch noch mit Dallog zu reden.
Als er ihn erreichte, sah er, dass Dallog die Augen geschlossen hatte und offenbar mit sich selbst murmelte.
»Dallog?«
Der Gefreite kam zu sich, erschrak und wirkte einen Moment lang sehr verlegen. Sein forsches »Hauptmann!« klang aber so leidenschaftlich wie immer.
»Was hast du da gemacht?«
»Gebetet.«
»Du hast gebetet?«
»Ich habe die Tetrade gebeten, wohlwollend auf unsere Mission zu blicken.«
Stryke wusste, dass viele Mitglieder der Truppe gelegentlich beteten. Ab und zu, wenn es besonders haarig wurde, tat er es sogar selbst, und nach Thirzarrs Entführung hatte er sich schon mehr als einmal an die Götter gewandt. Allerdings redete man nicht über so
etwas. Er hielt es für eine Privatsache, die niemanden etwas anging. Deshalb sagte er nur: »Tut mir leid, dass ich dich gestört habe.«
»Nicht der Rede wert, Hauptmann. Was kann ich für dich tun?«
»Ich habe gerade mit Pirrak gesprochen.«
Dallog blickte rasch zu dem Gemeinen, der gerade seine Sachen packte. »Wirklich?«
»Ja. Ich frage mich immer noch, ob er sich gut einfügt.«
»Oh, deshalb. Wie ich schon sagte, er ist zurückhaltend. Er grübelt viel, wenn du weißt, was ich meine. Aber das heißt nicht, dass er im Gefecht nicht zuverlässig wäre.«
»Wohl nicht. Er könnte aber besser kämpfen, wenn er sich mehr
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