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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ich der Menge sagen werde, wird einen Preis kosten. Dieser Preis wird mit Blut bezahlt werden. Die Bürger werden leiden.«
    »Sie leiden jetzt schon, und wie es aussieht, wird das niemals aufhören. Gewiss ist es doch besser, den Preis zu bezahlen und uns von den Besatzern zu befreien.«
    »Das sagt mir mein Kopf. Meine Gefühle sind nicht ganz so klar.« Sie wandte sich an Stryke. »Was denken unsere Freunde aus … aus dem Norden?«
    Stryke entging das Zögern keineswegs, und nicht zum ersten Mal dachte er, dass sie seiner Truppe gegenüber misstrauischer war als ihre Kinder.
    »Die Einheimischen können sich entscheiden. Sie können wie das Vieh sein, das zur Schlachtbank getrieben wird, oder wie die Schneeleoparden, die auf Beute lauern. Wenn sie das Joch abschütteln wollen, dann müssen sie sich an das erinnern, was sie wirklich sind. Dein Ruf, die Waffen zu erheben, und dazu dieses Ding dort oben am Himmel könnte den Wechsel herbeiführen. «
    »Schneeleoparden? Das sind Tiere, von denen ich in ganz Acurial noch nie gehört habe. Vielleicht leben sie nur in der Einöde im Norden.« Sie beäugte das Halsband aus Leopardenzähnen, das er als Trophäe trug, und warf ihm einen halb fragenden und halb belustigten Blick zu.
    Stryke verfluchte sich selbst, weil er schon wieder
etwas erwähnt hatte, das es in dieser Welt nicht gab. Er hielt den Mund.
    »Aber du hast natürlich Recht«, fuhr sie fort. »Die meisten Orks in diesem Land leben schon viel zu lange in einem Traum. Ich hoffe, dass wir sie aufrütteln können. Ob Grilan-Zeat und meine schlichten Worte das erreichen werden, ist unwichtig.« Sie lächelte. »In der Prophezeiung ist natürlich auch von einer Heldentruppe die Rede. Das wollen wir nicht vergessen.«
    »Hältst du das alles für wahr?«, fragte Coilla.
    »Prophezeiungen und Kometen? Es könnte sehr wohl ein Hirngespinst sein. Allerdings würde ich das eurem Feldwebel Haskeer nicht verraten. Er scheint davon völlig hingerissen zu sein.«
    »Unser Haskeer ist ein unverbesserlicher Träumer«, sagte Coilla, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.
    »Ich habe keine Ahnung, ob die Legenden und Omina wirklich etwas zu bedeuten haben«, bekräftige Sylandya. »Ehrlich gesagt, ist es mir auch egal. Ich nehme, was immer sich anbietet, damit wir unsere Freiheit gewinnen. Es muss geschehen.«
    »Hast du denn keine Hemmungen, den Bürgern eine Lüge aufzutischen?«
    »Ich sage ja nicht, dass es eine Lüge ist. Aber selbst wenn – manchmal muss man lügen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.«
    »Das kann ich nachvollziehen«, räumte Stryke ein.
    Brelan drängte sich dazwischen. »Es ist Zeit, Mutter. Bist du bereit?«

    »So bereit, wie ich nur sein kann.« Sie nahm seine Hand und auch die seiner Schwester. »Wir springen in ein finsteres Loch und hoffen, auf der anderen Seite das Licht zu finden. Ihr zwei müsst mir versprechen, dass ihr fest an unsere Sache glaubt, was auch immer geschehen mag.«
    »Du bist doch da, uns zu erinnern«, erwiderte Chillder.
    »Das Schicksal des Volks hängt nicht von einem Einzelnen ab. Die Dinge verändern sich. Versprecht es mir. Was immer geschehen mag, ihr werdet nicht wanken. «
    »Ich verspreche es.«
    »Ich auch«, sagte Brelan. »Ich glaube aber wirklich, du bist …«
    Sylandya legte ihm die Finger auf die Lippen, und er verstummte. »Du sagtest, es sei Zeit.«
    Die Zwillinge nickten. Sie stand auf, und die beiden nahmen sie in die Mitte und fassten sie an den Armen. Angeführt von der Obersten und den Zwillingen, setzte sich eine kleine Prozession in Bewegung. Mehrere Mitglieder des Rates folgten ihnen, Stryke und Coilla bildeten den Abschluss. Sie stiegen die Treppe zum nächsten Stockwerk hinauf und betraten von dort aus den Balkon. Dort standen schon einige Rebellen und mehrere Vielfraße, unter ihnen auch Haskeer.
    Von ihrem hohen Standort aus konnten sie die Menge überblicken, die inzwischen noch weiter angeschwollen war. Immer noch trafen Orks ein. Als die Zuschauer
Sylandya erkannten, klang ihr Jubel laut wie Donnergrollen.
    »Wie will sie sich nur bei diesem Lärm verständlich machen?«, brüllte Coilla Stryke ins Ohr.
    Er zuckte mit den Achseln.
    Als Brelan die Arme hob, verstummte die Menge augenblicklich. Nachdem er die Oberste angekündigt hatte, jubelten sie erneut, dann herrschte eine erwartungsvolle Stille.
    Sylandya befreite sich sachte von den stützenden Armen ihrer Kinder und trat vor. Aufrecht und mit entschlossener Miene schien sie das

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