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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sich mit Taschentüchern ab. Manche beeilten sich und sahen aus, als suchten sie dringend ein stilles Örtchen.
    Hacher wischte sich noch den Dreck aus dem Gesicht, als Jennesta sich ihm näherte. Ihre beiden Untoten hoppelten ein paar Schritte hinterdrein.
    »Ich hoffe, die Bedeutung dessen, was Ihr gerade gesehen habt, ist Euch nicht entgangen, General«, sagte sie.
    Er blickte zum Leichnam des Feldwebels. Blut tropfte vom Rand der Bühne. »Schwerlich.«
    »Gut. Dann erwarte ich, dass es in der Verwaltung dieser Provinz Veränderungen gibt. Tief greifende Veränderungen.
Sonst lernt Eure Beamtenschaft meine weniger mitfühlende Seite kennen. Ist das klar?«
    »Jawohl, Gesandte. Völlig klar.«
    »Ich kenne die Orks und weiß, dass Gewalt das Einzige ist, was sie respektieren. Wenn sie aufrührerisch die Hand erheben, dann schneidet sie ab. Wenn sie einen einzigen Soldaten niedermachen, dann schickt zehn Orks ins Leichenhaus. Wenn sie sich zu erheben wagen, zermalmt ihre Knochen zu Staub. Lasst keinen Zweifel daran, wer hier der Herr ist. Wenn Ihr scheitert, gefährdet Ihr unsere Pläne für dieses Schutzgebiet.«
    »Welche wären das?«
    »Die Reichtümer des Landes ausbeuten und ganz besonders die wertvollste Ressource überhaupt.«
    »Ich fürchte, in dieser Hinsicht werdet Ihr eine Enttäuschung erleben. Die paar Lagerstätten von Gold und Silber, die wir gefunden haben, sind …«
    »Ich denke an etwas anderes als Gold.«
    »Ich kann Euch nicht folgen.«
    »Der größte Schatz, den Acurial zu bieten hat, befindet sich nicht unter der Erde, sondern läuft auf ihr herum. «
    »Ihr meint doch nicht … die Eingeborenen selbst?«
    »Aber gewiss. Die Orks haben das Potenzial, die stärkste kämpfende Einheit zu werden, die es je auf der Welt gab.«
    »Aber diese Kreaturen sind ängstlich. Jedenfalls die meisten von ihnen. Diejenigen, die gegen uns die Waffen erhoben haben, bilden eine Ausnahme.«
    »Wie ich schon sagte, ich kenne ihr wahres Wesen. Ich weiß, wozu sie fähig sind. Und zwar alle.«

    »Selbst wenn sie einen angeborenen Kampfgeist haben, und selbst wenn man ihn zum Vorschein bringen kann, warum sollten sie für uns kämpfen?«
    Jennesta deutete auf ihr Zombiegefolge. »Sie haben keine Wahl. Sie sind meinem Willen unterworfen und gehorchen, ohne Fragen zu stellen. Malt es Euch aus – ein Sklavenheer. Unvergleichlich wild und völlig ergeben.«
    »Hat dieser Plan den Rückhalt von Peczan?«
    »Soweit Ihr betroffen seid, Hacher, bin ich Peczan. Also überlasst das Denken lieber mir und konzentriert Euch darauf, die Bevölkerung ein wenig einzuschüchtern. «
     
    Nicht weit von der Festung entfernt fand in der Hauptstadt in einem der vielen Schlupflöcher des Widerstandes eine ganz andere Versammlung statt.
    Die Oberste Sylandya hatte, wie es selten genug geschah, ihr Versteck verlassen und war schwer bewacht auf vielen Umwegen zum Treffpunkt geführt worden, um ausnahmsweise an der Beratung teilzunehmen. Sie saß im Zentrum der kleinen Versammlung, ein Becher mit Branntwein und Wasser stand neben ihr bereit.
    »Ihr habt gestern einen großen Sieg errungen«, sagte sie und prostete ihren Kindern und Coilla zu. »Die Füchsinnen haben sich schon beim ersten Einsatz bewährt.«
    »Es wird Zeit, dass die Frauen eine Gelegenheit bekommen zu kämpfen«, erwiderte Coilla.
    »Wie ich schon sagte, der Überfall war ein Sieg. Die Steuergelder, die ihr mitgebracht habt, füllen unsere Kriegskasse auf, und besonders erfreut war ich über die geplünderten Schätze, die ihr geborgen habt.«

    »Schmuckstücke zu retten reicht nicht aus, um den Kampf zu gewinnen«, bemerkte Haskeer.
    »Unterschätze nicht ihren Wert als Symbole«, erklärte Sylandya ihm. »Dies zeigt den Bürgern, dass ihr Erbe etwas zu bedeuten hat.«
    »Und dass es Orks gibt, die sich gegen die Unterdrücker erheben«, fügte Brelan hinzu.
    Sylandya nickte. »Wir müssen den Gegnern noch weitere Schläge wie den gestrigen versetzen. Wer weiß – vielleicht schöpfen Peczans Feinde im Osten und Süden neuen Mut, wenn sich zeigt, dass die Besetzung unseres Landes zu scheitern droht.«
    »Die östlichen und südlichen Länder sind weit entfernt, Mutter«, erinnerte Brelan sie, »und auch dort leben Menschen. Überwiegend sind es Barbarenstämme. So besteht nur wenig Hoffnung, dass die Feinde unseres Feindes etwas tun, das unserer Sache nützt.«
    »Ich glaube, das ist richtig«, stimmte Stryke zu. »Auf Hilfe von außen könnt ihr nicht

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