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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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kühl.
    »Du bist zu hart, Stryke«, protestierte Coilla. »Pepperdyne hat mir das Leben gerettet. Er hat sich bewährt.« Den anderen entging keineswegs, dass sie Standeven nicht erwähnte.
    »Mag sein«, sagte Stryke. »Wir werden sehen.«
    »Können wir jetzt was essen?«, fragte Pepperdyne. Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er zur Tür. Standeven folgte ihm sofort.
    Als sie zugefallen war, wandte Coilla sich noch einmal an Stryke. »Warum bist du auf einmal so feindselig zu ihnen?«
    »Ich habe über ihre Geschichte nachgedacht, und sie gefällt mir nicht. Pepperdyne ist vielleicht in Ordnung, aber der andere …«

    »Ja, da widerspreche ich dir nicht. Aber ich wäre nicht hier, wenn Jode nicht gewesen wäre.«
    »Jode?«
    »Mit jemandem, der einem das Leben gerettet hat, geht man eben freundlich um.«
    »Ich hätte nie damit gerechnet, den Tag zu erleben, an dem du einen Menschen als Freund bezeichnest.«
    »Sei nur nicht so hart mit ihm, ja? Er war uns nützlich.«
    Stryke betrachtete nacheinander die anderen, bei Jup blieb sein Blick hängen. »Du hast nicht viel gesagt, Feldwebel. «
    »Über die Menschen? Da habe ich keine Meinung, abgesehen davon, dass ich ihnen grundsätzlich nicht traue.«
    »Dich beschäftigt aber mehr als das.« Spurral legte ihm einen Arm um die Hüfte. »Du bist schon seit Tagen bedrückt. Spuck’s aus.«
    »Also … ich werde doch bei dem Mordanschlag keine Rolle spielen, oder? Und auch sonst muss ich mich zurückhalten. Ich kann ja kaum in Frauenkleidern losziehen.«
    »Warum denn nicht?«, stichelte Haskeer. »Das würde dir stehen.«
    »Halt den Rand, Haskeer«, gab Jup zurück. »Ich bin nicht in der Stimmung dazu.«
    »Mir ist klar, dass es dir schwer fällt«, stimmte Stryke zu, »aber deine Zeit wird kommen.«
    »Wann soll das denn sein?«
    »Heute Abend könntest du etwas tun.«
    Jup richtete sich auf. »Was denn?«
    »Wie wäre es mit einem kleinen nächtlichen Einsatz? Es gehört zu dem Plan, die Menschen zu ärgern. Ich dachte, wir könnten eine Prügelei anzetteln. Bist du dabei?«

23

    Abgesehen von den Patrouillen, die auf die Einhaltung der Sperrstunde achteten, hätten die Straßen von Taress in der Nacht verlassen sein sollen. Es waren jedoch noch andere unterwegs.
    Ein Handvoll Gestalten schlichen vorsichtig durch die Hauptstadt und huschten von einem in tiefem Schatten liegenden Winkel zum nächsten. Es waren zehn, Stryke hatte ausschließlich Vielfraße mitgenommen und führte die Truppe selbst an. Coilla, Jup und Haskeer waren direkt hinter ihm. Orbon, Zoda, Prooq, Reafdaw, Finje und Noskaa bildeten die Nachhut.
    Durch gepflasterte Straßen und gewundene Gassen arbeitete sich die Truppe bis in einen Bereich vor, der tagsüber vor Bürgern gewimmelt hätte. Einmal nur kamen sie einer Streife nahe, einem Trupp von etwa zwei Dutzend Uniformierten und Männern mit Gewändern, deren Laternen ein intensives violettes Licht abstrahlten, das nur magischen Ursprungs sein konnte. Die Vielfraße
versteckten sich in Hauseingängen und schmalen Durchgängen, bis die Patrouille vorbei war.
    Endlich erreichten sie eine breite Straße, die jedoch, da sich nichts bewegte, einen trostlosen Eindruck machte. Nur ein leichter Wind regte sich in der milden Sommernacht.
    Sie nahmen die Ecke eines größeren Gebäudes als Deckung und beobachteten ihr Ziel. Es war ein einfaches einstöckiges Gebäude auf der anderen Straßenseite, aus Ziegeln gemauert und typisch für dieses Viertel, das zugleich als Wache und Unterkunft diente. Es gab nur eine einzige stabile Tür und ein paar schmale Fenster. Auf einer Seite waren an einem Geländer vier oder fünf Pferde angebunden. Zwei Soldaten hielten vor dem Eingang Wache.
    »Was meint ihr?«, flüsterte Stryke.
    »Wir haben betrunken schon stärker bewachte Gebäude zerlegt«, meinte Haskeer. »Weißt du, wie viele drinnen sind?«
    Stryke schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.« Er wandte sich an Coilla. »Was denkst du?«
    »Aber sicher.«
    Er vergewisserte sich, dass die anderen bereit waren. »Also los.«
    Coilla verließ ihr Versteck und rannte zu den Wächtern.
    Zuerst bemerkten die Männer sie nicht, aber dann griffen sie sofort nach den Waffen.
    Coilla schrie: »Hilfe! Helft mir! Bitte, helft mir!«
    Das brachte die Wächter aus der Fassung. Sie wechselten einen verblüfften Blick und blieben wachsam, rechneten aber offenbar nicht mehr mit einem Kampf.

    Coilla lief schreiend weiter und fuchtelte wild mit den Armen, um, wie sie

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