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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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dreißig oder vierzig Fuß hohen Felsklippe errichtet, überblickte die Anlage eine weite Ebene, die sich bis zum fernen Meer erstreckte. Unterhalb der Festung kauerte dicht am Fuß der Klippe eine Reihe von Holzbauten. Sie waren erst in neuerer Zeit von Orks errichtet worden, um das Getreide der Bauernhöfe in der Nähe einzulagern und im Winter das Vieh unterzustellen. Seit der Ankunft der Menschen wurden diese Gebäude nicht mehr benutzt und verfielen.
    Auf der anderen Seite der Festung, wo der Eingang lag, erstreckte sich eine mit Gras bewachsene Ebene bis zur Stadt Taress, die jedoch nicht zu sehen war. Selbst wenn sie nicht zu weit entfernt gewesen wäre, hätte ein Halbkreis
niedriger Hügel den Blick versperrt, hinter denen die Festung in einer Mulde lag. So hatte die Straße, die zum Eingang führte, ein leichtes Gefälle. Im Südwesten, ebenfalls vor dem direkten Blick verborgen, verlief ein großer Fluss.
    Eine etwa neunzig Köpfe starke Streitmacht von Orks hatte sich heimlich der Festung genähert. Jetzt hockten die Kämpfer hinter der Hügelkuppe. Sie hatten drei Wagen mitgebracht und die Hufe der Pferde mit Säcken umwickelt, um die Hufschläge zu dämpfen. Die Orks hatten sich große Mühe gegeben, ihren Vorstoß zu verbergen, und einige Patrouillen überfallen sowie etliche Späher beseitigt.
    Brelan befehligte die Truppe. Haskeer, Dallog und Pepperdyne waren dabei, auch Wheam fehlte nicht. Ungefähr die Hälfte der Vielfraße war mitgekommen, der Rest der Truppe wurde von Widerstandskämpfern gestellt.
    Brelan spähte über die Hügelkuppe hinweg zur Festung. Die Mauern bestanden aus Stein, dahinter erhoben sich zwei Türme, auf den Wehrgängen patrouillierten Wachen. Einen Burggraben und ein Fallgatter gab es nicht. Die Straße führte geradeaus und abwärts bis zum hölzernen Tor, das an ein Scheunentor erinnerte, auch wenn es höher und massiver gebaut war.
    Brelan zog sich zurück und beorderte die Wagen bis knapp hinter die Hügelkuppe, wo sie noch nicht von unten zu sehen waren. Sie schirrten die Pferde ab und führten sie leise fort, dann entfernten sie die Deichseln der Wagen. Jeder Wagen trug einen kräftigen Baumstamm, dessen vorderes Ende mit einer Eisenspitze verstärkt worden war. Diese Rammen zogen die Orks nun nach vorn
und banden sie fest, sodass sie über die Ladefläche hinausragten.
    Auf dem Kutschbock gab es einen Hebel, der über Ketten mit der Vorderachse verbunden war.
    Pepperdyne betrachtete den Aufbau. »Raffiniert. Aber wie gut kann man mit dem Hebel die Fahrtrichtung steuern?«
    »Nicht sehr gut«, gab Brelan zu. »Es reicht, um ein wenig nach links und rechts zu lenken, erfordert aber viel Kraft. Deshalb stellen wir auch zwei Leute auf jeden Kutschbock.«
    »Wie sieht es mit Bremsen aus?«
    »Wir haben nur die Bremsen des Wagens, aber angesichts des Gewichts sind wir nicht sicher, ob sie überhaupt wirken. Wir verlassen uns darauf, dass sie ausrollen, sobald die Tore durchbrochen sind und das Gelände wieder eben ist.«
    »Ziemlich gewagt, was?«
    »Besser können wir es nicht machen.«
    Pepperdyne drehte sich um und sah Wheam in der Nähe stehen. Er bewegte stumm die Lippen und schien äußerst konzentriert. »Alles klar, Wheam?«
    Der Bursche nickte und sagte laut: »Einhundertvier, einhundertfünf, einhundertsechs …«
    »Das machst du prima. Nur weiter so«, ermunterte Pepperdyne den Burschen.
     
    »Einhundertsieben, einhundertacht, einhundertneun …«
    »Gut«, sagte Stryke. »Behalte das Tempo bei.«
    Spurral gab ihm mit erhobenem Daumen ein Zeichen und zählte leise weiter.

    Sie gehörten zu einer fünfzig Köpfe starken Gruppe, die vorsichtig unter der Festung an der Klippe entlangschlich.
    Hier hatte Stryke die Führung übernommen. Spurral, Jup, Coilla und Chillder fungierten als seine Leutnants. Die übrigen Gruppenmitglieder setzten sich aus den restlichen Vielfraßen, allen Füchsinnen und ein paar Widerstandskämpfern zusammen.
    Sie pressten sich so dicht wie möglich an die Klippe und fanden unter einem kleinen Überhang etwas Schutz vor neugierigen Blicken von oben. Langsam schlichen sie zum ersten verfallenen Gebäude.
    »Wir müssen zum dritten«, erinnerte Chillder ihn flüsternd.
    Stryke nickte.
    Er wollte nicht das Wagnis eingehen, die Deckung zu verlassen und sich dem Gebäude, in das sie eindringen wollten, von vorn zu nähern. So winkte er zwei Gemeinen, an der Seite des ersten Gebäudes vorsichtig einige Planken zu entfernten. Als die Lücke

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