Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
sie auf ihrem Weg.
    Am Ende der Galerie begann ein weiterer Gang, von dem abermals einige Tunnel abzweigten. Chillder bog in den ersten ab und zählte im Gehen ihre Schritte. Der Gang war so niedrig, dass sie die Decke mühelos berühren konnte. Auf einmal schaute sie nach oben.
    »Hier ist es«, sagte sie.
    Die Fackeln beleuchteten ein weißes Kreuz unter der Decke.
    »Wie liegen wir in der Zeit, Spurral?«, fragte Stryke.
    »Siebenhundertundelf, siebenhundertundzwölf, siebenhundertund…«
    »Lasst uns weitermachen.«

    Er rief die Gemeinen mit Spitzhacken und Schaufeln nach vorn.
    »Wartet!«, rief Jup.
    Sie fuhren zu dem Zwerg herum, der die Arme erhoben und die Hände an die Wand gepresst hatte.
    »Was ist los?«, wollte Chillder wissen.
    »Nicht hier«, sagte Jup. »Das ist nicht gut.«
    »Was redest du da?«
    Stryke ging zu ihm. »Was spürst du, Jup?«
    »Spüren?«, fragte Chillder sichtlich verwirrt.
    »Es ist kein guter Ort«, erklärte Jup. »Da ist eine Ballung von … ich bin nicht sicher. Aber über dieser Stelle wollen wir auf keinen Fall herauskommen. Da ist etwas im Gange. Etwas Böses.«
    »Könnte mir mal jemand erklären, was hier los ist?«, fragte Chillder.
    »Jup hat …« Stryke brach ab. »Er kann gewisse Dinge spüren. Bist du sicher, Jup?«
    »Die Fernsicht funktioniert hier gut. Besser als jemals in …« Er warf Chillder einen Blick zu. »Besser als im Norden. Glaube mir, hier sollten wir nicht herauskommen. Können wir nicht ein Stück weitergehen und eine andere Stelle suchen?«
    »Bist du verrückt?«, fauchte Chillder.
    Stryke erwiderte ihren Blick. »Wenn Jup sagt, es sei gefährlich, hier durchzubrechen, dann sollten wir auf ihn hören. Bei diesen Dingen hat er sich noch nie geirrt. Glaube mir.«
    »Wenn du meinst, wir ändern im letzten Augenblick den Plan, nur weil ein …«
    »Achthunderteinundsiebzig, achthundertzweiundsiebzig …«, unterbrach Spurral und funkelte sie an.

    »Vertrau uns, Chillder«, sagte Stryke. »Entweder das, oder mach Platz. Aber entscheide dich jetzt. Wir haben keine Zeit.«
    »Bei den Göttern, ihr seid ja alle verrückt«, erklärte Chillder. »Wir haben das sorgfältig geplant.« Sie deutete zur Decke. »Hier kommen wir hinter einem Nebengebäude heraus, wo wir nicht so schnell entdeckt werden.«
    »Das geht nicht. Wo sonst?«
    Sie zögerte kurz, betrachtete noch einmal sein entschlossenes Gesicht und seufzte. »Ich muss wohl selbst verrückt sein.« Dann drehte sie sich um und blickte den Tunnel hinab. »Lass mich mal sehen …«
    »Beeilung«, drängte Coilla.
    »Lass mich nachdenken!«
    Chillder ging weiter durch den Tunnel und starrte nach oben, als müsste sie überlegen, was sich über ihr befand. Die anderen schlurften eilig hinterdrein. Schließlich blieb sie stehen, machte Anstalten, etwas zu sagen, und ging weiter.
    Der Tunnel war eine Sackgasse. Sie hatten beinahe das Ende erreicht, als sie wieder anhielt. »Ich glaube, hier geht es.«
    »Jup?«, fragte Stryke.
    Der Zwerg legte eine Hand an die Decke und schloss die Augen. Quälend langsam verstrich die Zeit, bis er sie wieder öffnete und nickte.
    »Bewegung«, befahl Stryke.
    Die Gemeinen eilten herbei und bearbeiteten mit den Spitzhacken die Decke.
    »Neunhundertvierunddreißig«, zählte Spurral. »Neunhundertfünfunddreißig …«

    »… neunhundertsechsunddreißig«, meldete Wheam. »Neunhundertsiebenunddreißig …«
    »Gut.« Brelan wandte sich an Haskeer und Dallog. »Macht die Wagen bereit.« Sie entfernten sich, um den Befehl weiterzugeben. Dann sagte er zu Pepperdyne: »Ist der Zeitpunkt richtig?«
    Pepperdyne nickte.
    »Die Bogenschützen?«
    »Warten auf deinen Befehl.«
    »Gut. Nimm deine Position ein.«
    Auch Pepperdyne trollte sich.
    »Wheam?«, sagte Brelan.
    »Neunhundertneunundvierzig, neunhundertfünfzig …«
    Mehrere Dutzend Orks schoben den ersten Wagen auf die Hügelkuppe. Auch der zweite und dritte Wagen standen bereit. Zu beiden Seiten der Straße waren die Bogenschützen des Widerstandes angetreten und warteten auf Brelans Kommando.
    Er gab dem ersten Wagen ein Zeichen, kurz vor der Hügelkuppe noch einmal anzuhalten. Vierzehn oder fünfzehn schwer bewaffnete Orks stiegen auf.
    Dann wandte Brelan sich wieder an Wheam.
    »Neunhundertzweiundsiebzig, neunhundert…«
    Weiter unten, hinter den wartenden Wagen, sammelte Haskeer die vierzig oder fünfzig Krieger, die die Wagen anschieben und später den Angriff am Boden unterstützen sollten. Seine Methode bestand

Weitere Kostenlose Bücher