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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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groß genug war, scheuchte Stryke seine Truppe hindurch.
    Drinnen stank es nach Schimmel, der Boden war mit Abfall übersät. Durch die Spalten fiel gerade genug Licht, damit sie etwas sehen konnten. Sie stolperten zur gegenüberliegenden Wand und entfernten abermals einige Bretter, indem sie die Dolchklingen als Hebel einsetzten.
    Glücklicherweise standen die Gebäude dicht nebeneinander. Es gab keinen freien Zwischenraum, in dem die Orks bemerkt werden konnten. Sie mussten nacheinander zwei Holzwände aufbrechen, die jedoch so morsch waren, das sie keine Schwierigkeiten hatten.

    Das zweite Gebäude glich dem ersten, allerdings waren hier einige Balken herabgefallen und versperrten den Zugang zur hinteren Wand.
    »Wie weit sind wir, Spurral?«, fragte Stryke.
    »Vierhundertneunundsiebzig, vierhundertachtzig …«
    »Gut. Los jetzt«, drängte er die anderen. »Es wird knapp.«
    Sie zogen die Balken weg und nahmen die letzte Wand in Angriff, deren Zustand sich nicht von den anderen unterschied. Nicht lange, und sie waren durchgebrochen.
    Das dritte Gebäude war das größte bisher, es hatte die Ausmaße einer Scheune und ein hohes Dach.
    »Hier entlang.« Chillder führte sie nach hinten.
    Stryke gab Befehl, abgedeckte Lampen anzuzünden. An der Rückwand lagen Schutthaufen und Holzstücke.
    »Hier«, wies Chillder sie an.
    Alle reihten sich ein, um die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Dahinter kam die nackte Felsklippe zum Vorschein. Als sie jedoch die Laternen dicht davorhielten, zeichnete sich ein großer Halbkreis ab, der anders gefärbt war als der Fels.
    »Das ist nur Putz«, erklärte Chillder. »Wir haben schon vorgearbeitet, ihr müsst nur noch durchbrechen.«
    Drei oder vier Orks kamen mit Vorschlaghämmern nach vorn. Sie hatten die Köpfe der Werkzeuge mit Tüchern umwickelt, um die Schläge zu dämpfen. Nach einigen Hieben bröckelte der Putz und fiel in großen Brocken herunter. Staubwolken stiegen in der ohnehin schon muffigen Luft auf, und die meisten mussten husten und spucken. Nach wenigen Minuten war eine Öffnung freigelegt, die an einen Höhleneingang erinnerte.

    Stryke ließ weitere Laternen und Fackeln anzünden.
    »Da drinnen ist ein wahres Labyrinth«, warnte Chillder sie. »Ich gehe vor.« Sie nahm eine Fackel.
    Vor ihnen lang ein langer Tunnel, der so niedrig war, dass sich alle außer den Zwergen bücken mussten. Es ging steil bergauf, und der Boden war so glatt, dass ihre Stiefel kaum einen Halt fanden.
    Endlich erreichten sie ein ebenes Stück. Vor ihnen zweigten zwei weitere Gänge ab. Chillder nahm den rechten. Er war höher als derjenige, durch den sie gekommen waren, aber viel schmaler. Es war bedrückend, durch die Felsen zu tappen. Am Ende des Ganges erreichten sie eine kreisrunde Kammer, hinter der eine aus dem nackten Fels geschnittene Treppe begann. Sie stiegen hinauf.
    Nach ungefähr hundert Stufen standen sie in einem Durchgang, von dem ein Dutzend oder mehr Tunnel abzweigten. Ohne Zögern hielt Chillder auf einen davon zu und drang in ihn ein. Der Gang war nur kurz.
    Auf einer hohen, aber schmalen Galerie kamen sie heraus. Zu beiden Seiten verliefen Simse, auf denen Schädel und Knochen gestapelt waren: Schenkelknochen, Armknochen, Rippen. So eng gepackt, dass eine gelblichweiße Wand entstanden war. Alle paar Schritte waren komplette Skelette aufrecht aufgestellt, als hielten sie in diesem Totenhaus Wache.
    Hätte ein Bogenschütze einen Pfeil abgefeuert, so hätte dieser kaum das andere Ende des Ganges erreicht. Es mussten Tausende Schädel und Knochen sein, die unverkennbar von Orks stammten. Gut möglich, dass es sogar Hunderttausende waren.

    »Willkommen in den Katakomben von Acurial«, verkündete Chillder nicht ohne Ehrfurcht.
    »Wie alt ist das?«, fragte Coilla, nachdem sie sich umgesehen hatte.
    »Es ist uralt«, erklärte Chillder. »Älter, als wir es uns überhaupt ausmalen können. Vor langer, langer Zeit wurde jeder Ork in so eine Galerie gelegt, wenn sein Ende kam. Unsere Vorfahren ruhen hier seit vielen Jahrhunderten. «
    »Und die Menschen wissen nichts davon?«, fragte Jup.
    »Es ist nicht einmal sehr vielen Angehörigen meines Volks bekannt. Auch das ist ein Teil unseres verlorenen Erbes. Der Widerstand hat die Höhlen durch Zufall entdeckt, als wir einen Zugang zur Festung suchten. «
    »Wir sollten weitergehen«, drängte Stryke.
    Mit gespenstisch hallenden Schritten durchquerten sie die Galerie. Die leeren Augenhöhlen der uralten Toten verfolgten

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