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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gab ein kurzes Gerangel, dann stopfte sich einer der Leibwächter das Stück in den Mund und zerkaute es mit
großer Freude. Sein Gefährte war bekümmert, begann aber zu strahlen, als sie ihm ebenfalls ein Bröckchen zuwarf. Heftig kauend ließen die beiden sich auf dem Boden nieder, brauner Saft lief ihnen übers Kinn.
    Dann bemerkte Jennesta, wie Hacher die offene Kiste anstarrte. »Sie brauchen schließlich etwas zu essen«, erklärte sie. »Außerdem finde ich es angenehm, meine Untergebenen zu kastrieren. Da ich jede Art von Verschwendung hasse …«
    Hacher riss die Augen noch weiter auf. »Meint Ihr etwa …«
    »Geschlechtsteile sind äußerst nahrhaft. Das kann ich Euch gern aus eigener Erfahrung bestätigen.« Sie fuhr damit fort, ihre Bewacher wie Hunde zu füttern.
    Grentor wurde aschfahl im Gesicht. Er presste sich eine Hand auf den Mund und wandte sich ab.
    Hacher atmete unterdessen tief durch und rang um seine Fassung. »Was erwartet Ihr hinsichtlich der hiesigen Lage von uns, Gnädigste?«
    »Ich kenne die Orks von früher. So angenehm die Sorte hier in Acurial auch sein mag, ich weiß, wozu sie fähig sind. Besonders, wenn sie einem bösartigen Einfluss von außerhalb ausgesetzt sind, was, wie ich glaube, der Fall ist.« Damit warf sie ein weiteres Stück Fleisch zu ihren Leibwächtern hinüber. »Taress braucht ein Schreckensregime«, erklärte sie, während ihre Bewacher schmatzend die Leckerbissen verschlangen.

18

    Blutrot ging die Sonne auf. Nach einigen schönen Tagen zogen sich nun bedrohliche graue Wolken zusammen, und ein kalter Wind wehte. Für das Wetter interessierten sich die Angehörigen der Gruppe, die sich auf einem Hügel versteckt hatten und Taress beobachteten, jedoch nicht. Es war eine bunt gemischte Versammlung von Wesen, über die sowohl Menschen als auch Orks entsetzt gewesen wären, wenn sie es gesehen hätten. Genau aus diesem Grund setzten sie praktische und magische Mittel ein, um nicht entdeckt zu werden.
    Eine aus ihren Reihen zog sich ein wenig zurück, um sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Ein Stück von den anderen entfernt, kniete sie am Rand eines Teichs. Sie hatte gewisse Kräuter und andere Zutaten auf die stille Wasseroberfläche gestreut und die passenden Anrufungen gesprochen. Das Wasser hatte gebrodelt und geschäumt und sich in einen glatten, glänzenden Spiegel verwandelt.

    Jetzt betrachtete Pelli Madayar, eine Angehörige des Elfenvolks, das Antlitz des Menschen Karrell Revers. Dank der Macht der Zauberei konnten sie und der oberste Torhüter sich über Dimensionen hinweg verständigen.
    »Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht«, gestand sie. »Ich hätte mich den Vielfraßen schon in Maras-Dantien nähern sollen.«
    »Warum habt Ihr es nicht getan?«, fragte Revers.
    »Es hat sich kaum eine Gelegenheit ergeben, da das Land von solchen Unruhen erschüttert wurde. Ich musste fürchten, wir wären als Feinde erschienen, wenn wir uns ihnen gezeigt hätten.«
    »Wenn das Eure Einschätzung war, dann habt Ihr Euch klug verhalten.«
    »Aber gerade weil in Maras-Dantien großes Chaos herrschte, wäre das eine bessere Gelegenheit gewesen, uns der Kriegertruppe zu nähern und sie wenn nötig zu bekämpfen. Hier ist die Gefahr, Unschuldige zu verletzen, um einiges größer.«
    »Es gereicht Euch zur Ehre, dass Ihr die Instrumentale auf friedliche Weise bergen wollt, Pelli. Aber vergesst nicht, dass Ihr sie um jeden Preis und mit welchen Mitteln auch immer beschaffen müsst.«
    »Lasst es mich auf meine Weise versuchen.«
    »Damit bin ich durchaus einverstanden. Doch solltet Ihr auf Gegenwehr stoßen, dann verfügt Ihr über die nötige Ausrüstung, sie zu überwinden.«
    »Diese Welt ist besser geordnet und stärker unterdrückt als Maras-Dantien. Es gibt hier nur zwei Völker, die Orks und die Menschen, und die Orks werden grausam
unterjocht. Unsere Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Hier könnten wir uns keinen Augenblick halten, ohne entdeckt zu werden.«
    »Dann nutzt die Kunst, um Euch zu tarnen.«
    »Das tun wir, wenn nötig. Ihr wisst allerdings, wie anstrengend dies sein kann.«
    »Ich vertraue Eurem Urteilsvermögen. Noch etwas, Pelli … es gefällt mir, dass Ihr Mitgefühl mit den unterdrückten Orks zeigt. Das ist ein nobler Zug. Allerdings müsst Ihr Euch das aus dem Kopf schlagen. Diese Wesen haben eine Neigung zur Grausamkeit, die bei allen anderen Rassen ihresgleichen sucht. Lasst Euch nicht durch Euer Mitgefühl zu Fehlern

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